Pressemitteilung vom 04.09.2025
Gefährliche Stoffe in Kinderschminke: Was Eltern wissen sollten
Kinderschminke erfreut sich bei Kindern Beliebtheit, birgt jedoch Risiken. Untersuchungen zeigen, dass viele Produkte bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten. Eltern sollten daher einige wichtige Punkte beachten.

Region. Bereits im Kindergartenalter finden Kinder Schminke spannend und möchten sie ausprobieren. Der Handel bietet eine Vielzahl an glitzernden Schminksets und Kindernagellacken an. "Spielschminke für diese Altersgruppe sollte ausschließlich besonders unbedenkliche Inhaltsstoffe enthalten, da Lippenstift, Nagellack und Co. auch schnell mal im Mund landen können", rät Kerstin Effers, Chemikerin und Expertin für Umwelt- und Gesundheitsschutz bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Verbotene Stoffe in Kindernagellacken und Schminksets
In den letzten Jahren haben chemische Untersuchungsämter in der Schweiz und Deutschland Substanzen in Kinderschminksets nachgewiesen, die in Europa verboten sind, weil sie gesundheitsschädlich sein können. Dazu gehören bestimmte Konservierungs- oder Farbstoffe. Oftmals fehlt es auch an einer vollständigen Kennzeichnung der Inhaltsstoffe.
Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe fand in sieben von 75 untersuchten Kindernagellacken verbotene, allergieauslösende Konservierungsstoffe, achtmal nicht zugelassene Farbstoffe und fünfmal ein als fortpflanzungsschädigend eingestuftes Lösemittel. Zwei Kindernagellacke enthielten krebserregende Nitrosamine in bedenklichen Mengen. Insgesamt beanstandete das CVUA im Jahr 2024 mehr als zwei Drittel der untersuchten Produkte, was eine Wiederholung der Untersuchung für 2025 zur Folge hat. Auch das Kantonale Labor Basel-Stadt stellte fest, dass etwa die Hälfte der getesteten Kinderschminkproben durchfiel.
Keine Kinderschminke aus Fernost
Viele problematische Kindernagellacke stammen von Herstellern aus Fernost, wo europäische Standards oft nicht bekannt oder eingehalten werden. Beim Online-Kauf sollten Eltern darauf achten, nicht direkt bei asiatischen Händlern zu bestellen. Ein Blick ins Impressum kann helfen, den Sitz des Händlers herauszufinden.
Zertifizierte Naturkosmetik als Alternative
Für einen sicheren Schminkspaß empfiehlt sich zertifizierte Naturkosmetik für Erwachsene, erkennbar an Siegeln wie NATRUE oder COSMOS. Diese Produkte erfüllen strengere Anforderungen als gesetzlich vorgeschrieben. Dennoch sollte darauf geachtet werden, dass Lippenstifte kein Titandioxid (CI 77891) enthalten. Günstige Alternativen bieten Eigenmarken großer Drogerieketten.
Spielen mit Kosmetik unter Aufsicht
Besonders jüngere Kinder sollten beim Spielen mit Schminke beaufsichtigt werden, um Unfälle zu vermeiden. So wird verhindert, dass Lippenstift gegessen oder Nagellack auf die Haut oder in die Augen gelangt. (PM/Red)
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