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Pressemitteilung vom 03.09.2025    

Runder Tisch in Montabaur thematisierte die sogenannte "Junge Pflege"

Dr. Tanja Machalet, SPD-Bundestagsabgeordnete, lud Fachleute zum Austausch zu einem Runden Tisch in Montabaur ein. Im Zentrum stand die Frage, wie junge Pflegebedürftige besser unterstützt werden können.

Symbolbild (Quelle: Pixabay)

Montabaur. Im Konferenzraum der Caritas in Montabaur versammelten sich zahlreiche Vertreter aus Pflege, Sozialverbänden, Krankenkassen und Verwaltung, um über die Zukunft junger Pflegebedürftiger zu diskutieren. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Tanja Machalet hatte zu diesem Austausch eingeladen, um auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung und jungen Pflegebedürftigen unter 60 Jahren aufmerksam zu machen. Diese Gruppe hat oft kaum eine starke politische Stimme.

Der Begriff "Junge Pflege" beschreibt Personen, die aufgrund von Behinderung oder schwerer Erkrankung dauerhaft Unterstützung benötigen, aber noch mitten im Leben stehen. Unterschiedliche Unterstützungsbedarfe sind hier die Regel: Während manche vor allem Alltagsassistenz benötigen, sind andere körperlich stark eingeschränkt, jedoch geistig fit. Wieder andere haben sowohl geistige als auch körperliche Beeinträchtigungen.

Das Thema scheint längst überfällig zu sein
Bisher werden ihre vielfältigen Bedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigt, was dazu führt, dass viele in Seniorenheimen untergebracht werden - eine Lösung, die nicht ihren Bedürfnissen entspricht. Judith Kramer vom AZURIT Seniorenzentrum erklärte: "Wir sind nicht der richtige Ort für Pflegebedürftige unter 50 - wir können ihnen einfach kein passendes Zuhause schaffen."

Ein weiteres Problem ist das Fehlen systematischer Bedarfsanalysen. Viele Anfragen nach geeigneten Plätzen bleiben erfolglos, sodass die Versorgung oft zu Hause organisiert wird. Diese Fälle tauchen in keiner Statistik auf, weshalb die Dunkelziffer hoch sein dürfte. Dr. Machalet betonte: "Umso wichtiger ist mir es, eine verlässliche Bedarfsanalyse als Grundlage für die kommunale wie bundesweite Teilhabeplanung anzustoßen."



Die Versorgung darf nicht an der Bürokratie scheitern
Zusätzlich stellte Machalet fest, dass die Frage des Wohnens und der Unterbringung dringend gelöst werden müsse. Bürokratische Hürden und lange Genehmigungsverfahren verzögern neue Projekte, während viele Familien ohne wohnortnahe Lösungen zurückbleiben. "Die Versorgung muss am Menschen ausgerichtet werden, nicht an Zuständigkeitsgrenzen. Ziel muss es sein, jungen Pflegebedürftigen ein selbstbestimmtes Leben in ihrer Heimatregion und in ihrem sozialen Umfeld zu ermöglichen", so Machalet weiter.

Das Treffen war ein bedeutender Schritt, um die Themen Teilhabe, Selbstbestimmung und Versorgung junger Pflegebedürftiger stärker auf die politische Agenda zu setzen. Als Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag plant Machalet, sich intensiv dafür einzusetzen, dass die Junge Pflege sichtbar wird und verbindlich in die Versorgungsplanung einfließt. (PM/Red)


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