Werbung

Pressemitteilung vom 27.08.2025    

Kontroversen um Windkraftprojekte im Westerwald

Im Westerwald gibt es Pläne zur Errichtung von 15 neuen Windkraftanlagen, die sowohl Befürwortung als auch heftige Kritik hervorrufen. Die geplanten Standorte liegen in sensiblen Naturschutzgebieten und haben zu einer intensiven Debatte über den Schutz der Umwelt und die Energiewende geführt.

Symbolbild (Quelle: Pixabay)

Neuwied. Die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) und die Stadtwerke Neuwied (SWN) planen, 15 Windkraftanlagen in den Wäldern des Westerwaldes zu errichten, die von Straßenhaus bis zum Mittelrheintal bei Heimbach-Weis reichen. Hierfür wurde die "Erneuerbare Energien Neuwied GmbH (EEN)" gegründet. Diese Anlagen, mit einer Höhe von bis zu 280 Metern, sollen auf Flächen entstehen, die dem Fürstenhaus zu Wied und der Stadt Neuwied gehören.

Der Naturschutzreferent der Naturschutzinitiative e.V. (NI), Dipl.-Biologe Immo Vollmer, äußerte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Natur und das Kulturerbe der Region. Besonders kritisch sieht die NI die Zerstörung des Heimbacher Waldes im Naturpark Rhein-Westerwald, der das Kulturmonument "Limes" beherbergt. Laut einer Analyse der NI würden neun dieser Anlagen und zwei weitere angrenzend zur Kernzone des Naturparks errichtet werden, wobei der historische Limes in einem Abstand von 200 bis 800 Metern flankiert werde.

Harry Neumann, Landesvorsitzender der NI, kritisierte die Pläne scharf und sprach von einem Werteverfall. Er betonte, dass die Umwandlung dieses historischen Gebiets in ein Industriegebiet nicht nur die Aura zerstöre, sondern auch respektlos gegenüber gesellschaftlichen Werten sei. Vollmer ergänzte, dass die Natur großflächig geschädigt werde und die Wälder, die eine wichtige Rolle für das Klima spielen, durch diese Projekte gefährdet seien.



Die NI warnte zudem vor den Folgen für die Tierwelt. Die geplanten Windkraftanlagen könnten besonders viele Schlagopfer unter Vögeln und Fledermäusen fordern. Der "Fachbeitrag Artenschutz" des Landesamtes für Umwelt (LfU) hat bestimmte Zonen ausgewiesen, in denen keine Windkraftanlagen errichtet werden sollten. Dennoch sollen 14 der 15 geplanten Anlagen in solchen Zonen stehen, was die NI als unverantwortlich bezeichnet.

Zusätzlich zu diesen 15 Anlagen seien 27 weitere im Märkerwald geplant, darunter Projekte von Abo-Energy und Vattenfall. Diese Entwicklungen könnten die Landschaft des Naturparks Rhein-Westerwald erheblich verändern. (PM/Red)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Naturschutz   Windkraft  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


29. Radtour des VfL Dermbach begeistert Teilnehmer

Was einst als Idee nach einer Skifreizeit begann, zieht auch nach 29 Jahren noch begeisterte Ski- und ...

Erfolgreiches Kardiologie-Symposium in Hachenburg

Beim 2. Hachenburger Kardiologie-Symposium versammelten sich zahlreiche Fachärzte, um über die neuesten ...

Limmo-Girls-Cup 2025 in Westerburg begeistert Mädchenfußball-Fans

Am Wochenende des 23. und 24. August verwandelte sich die Netclusive Arena in Westerburg in ein Zentrum ...

Motorradfahrer gefährdet Polizeibeamten in Rettungsgasse auf der A3

Am Montag (25. August) ereignete sich auf der Autobahn 3 ein schwerer Verkehrsunfall, der die Einsatzkräfte ...

Neuer Rad- und Wirtschaftsweg verbindet Unnau und Nistertal

Mit vereinten Kräften und optimalem Einsatz von Fördermitteln entsteht zwischen Unnau und Nistertal ein ...

Kreis-vhs Westerwald verabschiedet Katja Gros nach 25 Jahren Engagement

Ein Vierteljahrhundert prägte Katja Gros die Arbeit der Kreis-vhs Westerwald in Rennerod. Nun geht die ...

Weitere Artikel


Motorradfahrer gefährdet Polizeibeamten in Rettungsgasse auf der A3

Am Montag (25. August) ereignete sich auf der Autobahn 3 ein schwerer Verkehrsunfall, der die Einsatzkräfte ...

Limmo-Girls-Cup 2025 in Westerburg begeistert Mädchenfußball-Fans

Am Wochenende des 23. und 24. August verwandelte sich die Netclusive Arena in Westerburg in ein Zentrum ...

Erfolgreiches Kardiologie-Symposium in Hachenburg

Beim 2. Hachenburger Kardiologie-Symposium versammelten sich zahlreiche Fachärzte, um über die neuesten ...

Neuer Rad- und Wirtschaftsweg verbindet Unnau und Nistertal

Mit vereinten Kräften und optimalem Einsatz von Fördermitteln entsteht zwischen Unnau und Nistertal ein ...

Kreis-vhs Westerwald verabschiedet Katja Gros nach 25 Jahren Engagement

Ein Vierteljahrhundert prägte Katja Gros die Arbeit der Kreis-vhs Westerwald in Rennerod. Nun geht die ...

Gasgeruch in Nauort: Feuerwehr im Einsatz

Am heutigen Vormittag (27. August 2025) sorgte Gasgeruch in einem Wohnhaus in Nauort für einen Feuerwehreinsatz. ...

Werbung