Tipps für den Smartphone-Wechsel: So gelingt der Umstieg stressfrei
RATGEBER | Ein neues Smartphone ist immer aufregend. Das Display glänzt, die Kamera ist noch besser, die Software läuft schnell und flüssig, aber bevor man sich über die neuen Funktionen freuen kann, steht meist eine nervige Aufgabe an: der Umstieg des alten Geräts. Kontakte, Fotos, Messenger-Chats, Apps und sogar die SIM-Karte wollen zuverlässig übertragen werden. Damit dieser Wechsel nicht in Stress ausartet, lohnt es sich, ein paar Grundlagen zu kennen und die richtigen Werkzeuge einzusetzen.

Vorbereitung ist alles
Der wichtigste Schritt passiert noch vor dem eigentlichen Wechsel: das Backup. Egal ob Android oder iPhone – ein vollständiges Backup stellt sicher, dass nichts verloren geht. Auf Android-Geräten können Apps, SMS, Kontakte und Geräteeinstellungen bequem im Google-Konto gesichert werden. Apple wiederum bietet mit iCloud eine clevere Lösung: Selbst wer keinen Speicherplan abonniert hat, bekommt beim Umstieg eine temporäre, kostenlose iCloud-Speicherung für 21 Tage, die sich sogar verlängern lässt.
Wer also ein neues iPhone in Betrieb nimmt, kann seine Daten mit der Funktion „Quick Start“ direkt vom alten Gerät übertragen. Beide Handys liegen nebeneinander, Bluetooth und WLAN sind eingeschaltet und schon läuft die Übertragung fast wie von selbst.
Die richtigen Tools nutzen
Heute gibt es für fast jede Umstiegs-Kombination ein eigenes Werkzeug. Wer von Android zu iPhone wechselt, findet in der App „Move to iOS“ die offizielle Lösung. Kontakte, Nachrichten, Fotos und E-Mails wandern damit direkt ins Apple-System.
Andersherum – also von iPhone zu Android – empfiehlt Google seine App „Switch to Android“. Diese führt Schritt für Schritt durch die Übernahme und funktioniert am zuverlässigsten, wenn beide Geräte per Kabel verbunden sind. Wer zu einem Samsung-Gerät wechselt, sollte sich „Smart Switch“ ansehen: ein bewährtes Tool, das Nachrichten, Fotos, Kontakte und sogar Apps von verschiedenen Plattformen übertragen kann.
Ein Tipp: Beide Smartphones sollten beim Transfer vollgeladen sein und möglichst im gleichen WLAN hängen. So vermeidet man Abbrüche und spart Zeit.
SIM-Karte, eSIM und Co.
Früher hieß es: alte SIM raus, neue SIM rein und fertig. Heute ist es oft etwas komplexer, da viele Geräte auf eSIM setzen. Apple bietet hierfür eine praktische Funktion namens „eSIM Quick Transfer“, mit der man den Vertrag direkt von einem iPhone auf das nächste schieben kann. Auch Android-Geräte holen auf: Ab Android 14 gibt es einen standardisierten eSIM-Transfer, der aber noch von den Mobilfunkanbietern unterstützt werden muss. Wichtig ist deshalb, sich rechtzeitig mit dem eigenen Provider abzustimmen.
Messenger-Dienste richtig umziehen
Ein zentraler Punkt beim Smartphone-Wechsel sind die Messenger. WhatsApp beispielsweise erlaubt mittlerweile einen einfachen QR-Code-Transfer zwischen den Geräten, ganz ohne Cloud-Umwege. Wichtig zu wissen: Chats lassen sich nicht zusammenführen. Wer also mehrere Geräte parallel nutzt, muss sich für eines entscheiden.
Auch Signal bietet einen sicheren Geräte-zu-Gerät-Transfer. Hier wird ein Code angezeigt, den man bestätigen muss, bevor die Daten lokal übertragen werden. Und wer von iPhone zu Android wechselt, sollte unbedingt daran denken, iMessage zu deaktivieren. Andernfalls landen SMS von iPhone-Kontakten möglicherweise im Nirgendwo.
Sicherheit und Passwörter
Viele Menschen nutzen heute Zwei-Faktor-Authentifizierung, etwa über Google Authenticator. Früher war das beim Wechsel umständlich, inzwischen können die Codes aber im Google-Konto synchronisiert werden. Alternativ lohnt sich ein Blick auf Passkeys, die Passwörter langfristig ersetzen sollen. Sie funktionieren sowohl bei Apple (iCloud-Schlüsselbund) als auch bei Google (Password Manager) und synchronisieren sicher über die Cloud.
Fotos, Videos und Apps
Besonders heikel ist oft die Übernahme der eigenen Fotos und Videos. Apple speichert standardmäßig im effizienten HEIF- und HEVC-Format, was auf manchen älteren Geräten zu Kompatibilitätsproblemen führen kann. Wer sicher gehen möchte, stellt die Kamera auf „kompatibel“ um. Moderne Android-Geräte unterstützen HEIF inzwischen ab Werk, sodass Probleme seltener werden.
Bei den Apps gilt: Käufe sind in der Regel an den jeweiligen Store gebunden. Eine App, die im Apple App Store gekauft wurde, lässt sich nicht einfach kostenlos im Google Play Store herunterladen – und umgekehrt. Viele kostenlose Apps lassen sich jedoch problemlos erneut installieren, teilweise sogar automatisch beim Einrichten des neuen Geräts.
Aufräumen und Abschließen
Nach der erfolgreichen Übertragung lohnt es sich, einen Moment innezuhalten und alles zu prüfen: Sind alle Fotos da? Funktioniert WhatsApp? Läuft die SIM-Karte? Erst wenn alles kontrolliert wurde, sollte man das alte Smartphone zurücksetzen.
Apple-Nutzer müssen darauf achten, die Funktion „Mein iPhone suchen“ zu deaktivieren und das Gerät aus der iCloud zu entfernen – sonst ist es für Käufer oder beim Trade-in unbrauchbar. Android-Nutzer wiederum sollten das Google-Konto manuell vom Gerät trennen, um die sogenannte Rückstellung auf Werkeinstellungen nicht auszulösen.
Also, feststeht, dass ein Smartphone-Wechsel kein Stressfaktor sein muss. Wer sich vorbereitet, ein vollständiges Backup macht und die passenden Tools nutzt, kann den Umstieg in wenigen Stunden erledigen. Besonders wichtig: rechtzeitig an SIM- oder eSIM-Übertragungen denken, Messenger korrekt umziehen und nach Abschluss alle Funktionen prüfen. Dann steht dem Genuss des neuen Geräts nichts mehr im Weg und man kann sich endlich darauf konzentrieren, die Kamera auszuprobieren oder die ersten Apps auf dem glänzenden neuen Smartphone einzurichten. (prm)
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