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Nachricht vom 24.08.2025    

Familientreffen in Westerburg: Die Helspers kehren zurück zu ihren Wurzeln

Von Wolfgang Rabsch

Häufig werden Veranstaltungen mit dem Zusatz "International" aufgehübscht, um öffentliches Interesse zu erwecken. Doch für die Veranstaltung, die gestern (23.August) in der Stadthalle von Westerburg stattfand, war diese Bezeichnung mehr als zutreffend.

Fotos: Wolfgang Rabsch

Westerburg. Zum internationalen Helsper-Familientreffen waren Mitglieder der großen Helsper-Familie aus den USA, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland nach Westerburg angereist.

Eine Reise in Vergangenheit - “Back to the roots“
Um die Geschichte der Familie Helsper zu beleuchten, können auf die Ausführungen im Vorbericht zu diesem Event Bezug genommen werden: Der Name Helsper leitet sich aus dem Ortsnamen Halbs ab, dort war die Familie ursprünglich ansässig. Die Bewohner von Halbs sind demzufolge umgangssprachlich die "Halbser". Im Laufe der Zeit veränderte sich dieser Ausdruck stetig und so entstand der Familienname der "Helsper".

Parallelen zur Neuzeit führen in das 18. Jahrhundert zurück. Damals herrschte im Westerwald bittere Armut und damit verbunden ein täglicher Überlebenskampf. Aus diesem Grund fassten einige der Helspers den folgenreichen Beschluss auszuwandern, um in einer anderen Welt ein besseres Leben führen zu können. Zunächst siedelten einige in Holland an, mit dem Gedanken, von dort aus mit dem Schiff über den "großen Teich" ins gelobte Land Amerika überzusiedeln. Lediglich zwei Familienmitgliedern gelang es, ihren Traum umzusetzen, in Amerika Fuß zu fassen und ein neues Leben zu beginnen. Die übrigen Familienmitglieder, die sich auch auf den Weg nach Holland begeben hatten, blieben aus verschiedenen Gründen in Holland "hängen". Über mehrere Jahrhunderte verteilt, gründeten die "Auswanderer" in Holland und den Vereinigten Staaten eigene Familien, die bis heute dort den Namen Helsper tragen. "Ableger" der Familie sind auch in der Schweiz, Belgien und Dänemark zu finden.

Etwa 120 “Ableger“ der Familie Helsper waren erschienen
im Vorgespräch der Veranstaltung mit Uwe Helsper, einem der Organisatoren des Familientreffens, konnte der Kurier einige interessante Details der Planungen in Erfahrung bringen. Vor genau einem Jahr begannen die Vorbereitungen, die nicht unerhebliche Anforderungen an das Organisations-Team stellten. Uwe Helsper berichtete, dass vor der aktuellen Veranstaltung bereits drei Familientreffen stattgefunden hätten: 1990 das erste in Westerburg, 1995 in den USA, im Bundesstaat Minnesota und 2000 wiederum in Westerburg. Ein 2020 geplantes Familientreffen in den USA musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden – darum wurde die Entscheidung getroffen, das ausgefallene Familientreffen 2025 wiederum in Westerburg nachzuholen. Demzufolge wurde in Westerburg praktisch ein Jubiläum gefeiert, da hier die erste Veranstaltung vor 25 Jahren stattgefunden hatte. Mit der Resonanz zeigte sich Uwe Helsper sehr zufrieden, denn man müsse auch berücksichtigen, dass zwischenzeitlich einige Familienmitglieder verstorben wären – trotzdem sei über Generationen hinweg der Zusammenhalt innerhalb der Familie nicht erloschen.



Ein umfangreiches Besuchsprogramm wartet auf die Gäste
Die auswärtigen Teilnehmer wären in Hotels aus der Umgebung untergebracht und würden sich dort außerhalb des vorgesehenen Programms aufhalten. Das Programm wäre sehr vielfältig vorbereitet worden, um den Gästen Land und Leute nahe zu bringen, es käme einem touristischen Besuchsprogramm gleich. Eine Führung in den Stöffel-Park in Enspel würde sicherlich großes Interesse erzeugen, wie auch die Fahrt zum Besucherbergwerk “Bindweide“ und des Barbaraturms in Steinebach/Sieg. Die Besichtigung der “Westerwald-Brauerei“ in Hachenburg und die der “Birkenhof Brennerei“ in Nistertal würden ebenfalls zur guten Stimmung beitragen. Höhepunkt der Veranstaltungsplanungen dürfte jedoch der letzte Tag des Familientreffens sein. Die Gäste würden nach Koblenz fahren und vom Deutschen Eck aus mit der Seilbahn über den Rhein hoch zur Festung Ehrenbreitstein gondeln. Anschließend würde man sich auf einem Schiff treffen, um gemeinsam bis zur “Loreley“ zu fahren und dabei hautnah die “Romantik des Rheins“ mit seinen Burgen und Schlössern zu genießen. Nach Rückkehr in den Westerwald träfe man sich zum Abschlussessen im “Landgasthof zur Quelle“ in Nistertal. Viele Besucher würden anschließend den Aufenthalt in Deutschland nutzen, um weitere touristische Highlights zu erkunden, so unter anderem das berühmte Schloss “Neuschwanstein“ in Bayern, oder in Berlin das “Brandenburger Tor“.

Zur Auftaktveranstaltung in Westerburg hatte man sich zur Unterhaltung der Besucher einige kleine Überraschungen ausgedacht. So zum Beispiel eine Verlosung und einen Sonderpreis für die weiteste Anreise – diese hatte Annette Helsper, welche aus dem Sonnenstaat Kalifornien nach Westerburg anreiste. Zudem wurden die Jüngsten und ältesten Teilnehmer mit Preisen bedacht, die Altersspanne lag zwischen vier Monaten und 90 Jahren.

Durch die Veranstaltung führte Markus Helsper als Moderator. Herbert Schmitz, erster Stadtbeigeordneter, richtete anschließend Grußworte für den verhinderten Stadtbürgermeister Jannik Pape und Markus Hof, Bürgermeister der VG Westerburg, an die internationalen Gäste und hieß sie herzlich willkommen.

Die Veranstaltung in der Stadthalle von Westerburg war von großer Zuneigung geprägt, viele Umarmungen und Küsschen, angeregte Gespräche, herzliches Lachen, aber auch einige Tränen und internationales Flair waren spürbar – dadurch erzeugt, dass die englische Sprache vorherrschte. Letztendlich war die Veranstaltung ein gelungener Startschuss in die folgende Woche, die den Besuchern sicherlich viele aufregende Erlebnisse bieten wird.


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