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Nachricht vom 23.08.2025    

Zwei Neuseeländer on Tour: Eine abenteuerliche Reise bis in die Tiefen des Westerwalds

Vom Reisefieber gepackt, stürzen sich zwei reisefreudige Neuseeländer in ein unvergessliches Abenteuer. Hört man den beiden zu, erweckt es den Anschein, als drehe es sich um den Film "In achtzig Tagen um die Welt". Was mit Wochenendtrips in der Heimat begann, weitete sich auf eine kleine Weltreise aus.

V.l.: Lance Ramos und Jeremy Cathcart. (Alle Fotos: SASC)

Breitscheidt-Unterschützen. Über das Onlineportal "Workaway" haben die Neuseeländer Jeremy Cathcart (27) und Lance Ramos (28) ihre Gastfamilie Ingrid Mayr-Feilke und Johannes Mayr aus Unterschützen bei Hamm kennengelernt. Dort tauschen sie das Werk ihrer Hände gegen Kost und Logis.

Sie helfen bei täglichen Aufgaben wie Streicharbeiten und erhalten im Gegenzug eine Unterkunft und Nahrung. Für Tagesausflüge und Sightseeing-Touren nutzen sie finanzielle Mittel aus ihren Ersparnissen. Bei diesem Konzept geht es also nicht um bezahlte Arbeit, sondern um den Austausch kultureller Erfahrungen.

Viele junge Menschen verlassen Neuseeland
Kennengelernt haben sich die reiseaffinen Traveler während eines Maschinenbauingenieurstudiums an einer Uni in Auckland, Neuseeland. Im Mai 2024 kündigten sie ihre Jobs und haben seither viele Länder bereist. Ihrer Heimat bleiben sie bis heute fern und wollen es auch zukünftig bleiben.

Der Grund: Die politische Lage und gewaltige Preisexplosionen in Neuseeland würden den Aufbau einer Lebensexistenz enorm erschweren. Insbesondere junge Leute seien davon betroffen und könnten dort ohne wohlhabende Eltern oder Verwandte nicht viel ausrichten. Deshalb verschlägt es viele von ihnen nach Australien und andere Weltländer.

Wenn nur die atemberaubende Natur Neuseelands ausschlaggebend wäre, käme eine Auswanderung nicht so schnell infrage, so Cathcart.

Ihr erstes Ziel erreichten die beiden nach einem mehrstündigen Flug, der sich durch eine plötzlich zündende Coronaerkrankung in ein kleines Horrorszenario verwandelte. Auf niederländischem Boden angekommen, verbrachten sie dort zwei Wochen bei Cathcarts Verwandtschaft.

Abenteuerliche Tour durch Europa
Nach zweiwöchigem Aufenthalt machten sie sich auf den Weg nach Portugal und verbrachten dort einen Monat mit Backpacking und Flixbusreisen. Unter anderem besuchten sie die höchstgelegene Stadt Portugals (Guarda), die auf einer Höhe von rund 1.056 Metern liegt. Der weitere Reiseverlauf erstreckte sich über Länder wie Spanien, Deutschland, Dänemark und Schweden.

Wieder in den Niederlanden angekommen, wurde der angestrebte Traum eines permanenten Aufenthalts aufgrund von extremer Wohnraumknappheit und den damit verbundenen Hochpreiszeiten vorerst zerschlagen.



Doch zum richtigen Zeitpunkt stolperten die beiden über "Workaway" und entdeckten darin eine aufblühende Möglichkeit für eine vorläufige Reiseverlängerung.

Beherbergung fanden sie an vielen Orten, wobei es auch ein paar Höhepunkte gab. Irland war einer davon. Dort wohnten sie zeitweise in einer palastähnlichen Villa bei einer Familie mit generationsübergreifendem Wohlstandsgenuss, angelehnt an ein hektargroßes Küstengebiet, welches ebenfalls per Erbe weitergereicht wurde.

Unglücklich verliebt
Eines Tages lernte Cathcart eine charmante Dame aus Bonn kennen. Zu diesem Zeitpunkt hielt er sich in den Niederlanden auf. Aber die Entfernung zu seiner frisch entdeckten Liebe war ihm einfach zu groß. Deshalb fasste er den Entschluss, über "Workaway" nach Deutschland zu ziehen. Im Zuge dessen lernte er seine aktuellen Gastgeber kennen.

Doch nach nur drei Monaten kam schon das Liebes-Aus. Seine Freundin beendete die Beziehung. Was könnte jetzt besser sein als eine ablenkende Reise durch das Baltikum? Genau das geschah. Unterwegs gabelte er schnell noch Ramos auf, der sich zu diesem Zeitpunkt in den Niederlanden befand – und schon war die nächste Abenteuerreise geboren.

Wie geht es weiter?
Derzeit befinden sich die beiden in Deutschland bei der Familie Mayr im Westerwald. Ramos hatte in jüngster Vergangenheit ein Online-Bewerbungsgespräch bei einer niederländischen Niederlassung von Phillips. Nun hofft er auf eine Zusage. Bekommt er diese nicht, muss er bald wieder in seine Heimat zurückkehren, weil sein Visum abläuft. Sollte dieser Fall eintreten, will er versuchen, sich ein Leben in Australien aufzubauen. Da ein bilaterales Abkommen in Bezug auf Aufenthalt und Migration zwischen Neuseeland und Australien besteht, sollte dies für ihn keine allzu große Hürde darstellen.

Cathcart hingegen hat es aufgrund seiner doppelten Staatsbürgerschaft etwas einfacher. Seine in Neuseeland lebende Mutter hat nämlich niederländische Wurzeln. Als Bürger der Europäischen Union kann er also ohne Beachtung von Visabestimmungen bleiben. Und das möchte er auch tun. Sein aktuelles Ziel ist es, sich dauerhaft in den Niederlanden anzusiedeln. Ob es dabei bleibt, wird die Zukunft zeigen. (SASC)


Mehr dazu:   Reise   Tourismus  
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