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Nachricht vom 29.08.2025    

Wäller ALLEenweg: Inklusiver Rad- und Wanderweg für alle

Von Katharina Kugelmeier

Der Wäller ALLEenweg zwischen Westerburg und Wallmerod ist ein Vorzeigeprojekt für Inklusion und nachhaltige Mobilität. Entlang der ehemaligen Bahntrasse können alle Menschen, ob zu Fuß, mit dem Rad, Rollator oder Rollstuhl, gemeinsam die Schönheit des Wäller Landes genießen. Die zwölf Kilometer lange, vollständig asphaltierte Strecke ist der erste nach "Reisen für Alle" zertifizierte barrierefreie Radweg in Rheinland-Pfalz und ein Paradebeispiel dafür, wie grüne Mobilität inklusiv gedacht werden kann.

Der Wäller ALLEenweg - ein gut ausgebauter Rad- und Wanderweg mit zahlreichen Rastmöglichkeiten. (Foto: Katharina Kugelmeier)

Westerburg/Wallmerod. Der Wäller ALLEenweg ist mehr als nur ein gewöhnlicher Rad- und Wanderweg - er ist ein Statement für Barrierefreiheit und Inklusion im ländlichen Raum. Wo früher Züge zwischen Westerburg und Wallmerod verkehrten, können heute Menschen aller Altersgruppen und mit unterschiedlichsten Bedürfnissen gemeinsam aktiv sein. Der Name "ALLEenweg" ist dabei Programm: Dieser Weg ist wirklich für alle da. Ob Familien mit Kinderwagen, Senioren mit Rollator, Rollstuhlfahrende oder Radelnde - niemand muss zurückbleiben. Die zwölf Kilometer lange Strecke verbindet nicht nur zwei Verbandsgemeinden, sondern auch Menschen miteinander.

Startpunkt ist der P+R-Parkplatz am Bahnhof Westerburg, wo ausreichend kostenlose Stellplätze zur Verfügung stehen. Schon hier wird deutlich, dass bei der Planung an alle gedacht wurde: Es gibt speziell ausgewiesene Parkplätze für Menschen mit Behinderung, und die Bushaltestelle befindet sich nur 120 Meter entfernt. Der Weg selbst ist durchgängig mindestens 2,60 Meter breit, sodass sich auch zwei Rollstuhlfahrende bequem begegnen können. Die komplette Strecke ist mit feinem Asphalt befestigt, schwellenfrei und weist nur sanfte Steigungen zwischen sechs und zehn Prozent auf - ein Komfort, den nicht nur Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu schätzen wissen.

Foto: Katharina Kugelmeier

Die erste Station nach dem Start ist Sainscheid, wo bereits eine der beiden barrierefreien Toilettenanlagen mit EU-Behindertenschloss zur Verfügung steht. Diese sind rund um die Uhr zugänglich und werden regelmäßig gewartet - ein Service, der bei vielen anderen Radwegen fehlt.

Wer mit Kindern unterwegs ist, findet neben zahlreichen Rastmöglichkeiten unterwegs bei Sainscheid außerdem einen tollen Spielplatz. Dieser ist durch Bäume geschützt und schattig gelegen und bietet viele tolle Spielgeräte, die diesen Spielplatz zu einem echten Abenteuer-Spielplatz machen. Da es von dort zurück zum Ausgangspunkt in Westerburg auch nur noch ein Katzensprung ist, darf sich an dieser Stelle ruhig so richtig ausgepowert werden.

Foto: Katharina Kugelmeier

Weiter führt der Weg durch das beschauliche Wäller Land, vorbei an Kölbingen, Härtlingen und Mähren, wo die zweite Sanitäranlage liegt. Immer wieder laden barrierefreie Sitzgruppen, Ruhebänke und spezielle Baumelbänke zur Gelenksentlastung zum Verweilen ein. Die Ausschilderung ist durchgängig in gut lesbarer, kontrastreicher Schrift gehalten, und die Wegbegrenzung ist visuell kontrastreich gestaltet - wichtige Details für Menschen mit Sehbeeinträchtigung. Aber selbst ohne eine Beschilderung geht es "immer der Nase nach" mehr oder weniger geradeaus.



Foto: Katharina Kugelmeier

Ein besonderes Augenmerk lag beim Ausbau der gesamten Strecke auf der "Entschärfung" steilerer Abschnitte. Zwischen Wallmerod und Bilkheim wurden genormte Plateaus angelegt, die Höhenunterschiede barrierefrei ausgleichen und so auch bergige Regionen für alle zugänglich machen. Diese durchdachte Gestaltung macht den Weg zu einem Musterbeispiel für barrierefreies Bauen in hügeligem Gelände. Auch die beiden ungesicherten Straßenüberquerungen sind mit entsprechender Beschilderung versehen, die sowohl Radfahrende als auch Autofahrende aufeinander aufmerksam macht.

Der Wäller ALLEenweg ist nicht nur ein Radweg, sondern ein Mehrzweckweg für unterschiedlichste Nutzergruppen. Wandernde, Inline-Skater, Familien mit Kinderwagen und sogar Reiter auf bestimmten Abschnitten teilen sich harmonisch die Strecke. Durch die durchgehend gute Befahrbarkeit ist der Weg auch für Handbikes, Liegedreiräder und andere Spezialfahrzeuge bestens geeignet. An heißen Tagen bietet ein Abstecher zum nahegelegenen Badesee in Elbingen eine willkommene Erfrischung für die ganze Familie.

Foto: Katharina Kugelmeier

Die Tour endet am Bahnhof Wallmerod, von wo aus eine bequeme Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich ist. Wer möchte, kann den ALLEenweg auch als Teil der 58 Kilometer langen Nassau-Wäller-Radrunde fahren oder ihn als entspannte Familientour hin und zurück absolvieren. Der Weg ist ganzjährig nutzbar und bietet zu jeder Jahreszeit reizvolle Eindrücke in die Landschaft des Wäller Landes.

Der Wäller ALLEenweg hat nicht nur lokal, sondern auch überregional Aufmerksamkeit erregt. 2022 wurde er durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz nach dem bundesweiten System "Reisen für Alle" zertifiziert - als erster barrierefreier Radweg des Landes. Diese Auszeichnung ist nicht nur Anerkennung der geleisteten Arbeit, sondern auch Verpflichtung, den Weg in diesem Zustand zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Tour-Informationen:

Art: Rad- und Wanderweg (One-Way oder Hin- und Rückweg)
Schwierigkeit: leicht
Strecke: 12 km (einfach), 24 km (hin und zurück)
Dauer: rund 3 Stunden (einfach zu Fuß), rund 1 Stunde (einfach Rad)
Steigung: rund 50 Höhenmeter Richtung Wallmerod, rund 80 Höhenmeter Richtung Westerburg (gut verteilt)
Familiengeeignet: Ja, besonders inklusiv
Beschildert: Ja
Beschaffenheit: durchgehend Asphalt
Besonderheiten: Erster barrierefreier Radweg in RLP, "Reisen für Alle" zertifiziert
Startpunkt: P+R-Parkplatz Bahnhof Westerburg (Bahnhofstraße, 56457 Westerburg)
Zielpunkt: Bahnhof Wallmerod (56414 Wallmerod) oder zurück nach Westerburg

Hinweis: Öffnungszeiten, Preise oder Fahrpläne bitte tagesaktuell prüfen!

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