Pressemitteilung vom 15.08.2025
Wiesensee: Hoffnung auf Wasser ab 2027
Der Wiesensee in Rheinland-Pfalz, seit drei Jahren ohne Wasser, könnte ab Frühjahr 2027 wieder gefüllt werden. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium sieht in der Entleerung eine Chance für ökologische Verbesserungen.

Pottum. Der Wiesensee, etwa drei Kilometer nordöstlich von Westerburg gelegen, ist seit rund drei Jahren trocken. Ursache sind Mängel an der Stauklappe, die Ende 2021 vom Tüv Rheinland festgestellt wurden. Anfang 2022 wurde daraufhin das Wasser abgelassen.
Nun plant die Verbandsgemeinde, 300.000 Kubikmeter Sediment innerhalb des Sees umzulagern. Diese Maßnahme soll nicht nur die ökologischen Funktionen des Sees wiederherstellen, sondern auch empfindliche Naturschutzbereiche vor Wassersport schützen. Ein unter der Wasseroberfläche verlaufender Damm soll künftig sensible Zonen abschirmen.
Gutachten liegt vor
Ein geologisches Gutachten, das dem geplanten Damm die notwendige Stabilität bescheinigt, liegt seit Anfang August zur Prüfung bei der zuständigen Behörde. Die Sanierung des Mönchbauwerks und der Pegeltechnik schreitet voran. Zudem wird die Sanierung des Betonkörpers für die Hochwasserentlastungsanlage vorbereitet.
In Zusammenarbeit mit der Hochschule Koblenz wird ein Konzept, um den Phosphateintrag aus dem Einzugsgebiet zu reduzieren. Noch in diesem Herbst soll mit der Anlage eines Grabensystems begonnen werden. Die Schlammumlagerung ist für 2026 geplant, sodass der See im Frühjahr 2027 wieder angestaut werden könnte. Bürgermeister Markus Hof äußerte sich optimistisch über den Fortschritt des Projekts.
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Assistenz (m/w/d) im Vorzimmer des Bürgermeisters Verbandsgemeindeverwaltung Altenkirchen-Flammersfeld |
Die Entwicklung kommt spät
Allerdings kommt diese Entwicklung für einige lokale Betriebe zu spät. Markus Mühlenhaupt, Betreiber des Café Seewies am Wiesensee, berichtet von rückläufigen Besucherzahlen und Umsätzen. "Das spricht sich halt im Laufe der Jahre immer mehr herum, dass wir kein Wasser mehr haben", sagt er. Aufgrund der sinkenden Einnahmen hat er das Café kürzlich geschlossen. Früher habe er täglich geöffnet und große Mengen an Kuchen und Flammkuchen verkauft, doch zuletzt seien es nur einzelne Stücke gewesen. Mühlenhaupt hat die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr des Wassers aufgegeben.
Anmerkung: Die Kuriere hatten über die langwierigen Verzögerungen bereits berichtet.
(dpa/bearbeitet durch Red)
Lokales: Westerburg & Umgebung
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