Pressemitteilung vom 08.08.2025
Starker Anstieg von Borreliosefällen im Westerwaldkreis: Vorsorge und frühzeitige Behandlung
Im Westerwaldkreis ist die Zahl der Borrelioseerkrankungen in der ersten Jahreshälfte 2025 gestiegen. Die bakterielle Krankheit wird durch Zeckenbisse übertragen und kann sich zu einer Neuroborreliose entwickeln.

Westerwaldkreis. 2025 sind im Westerwaldkreis in der ersten Jahreshälfte bereits 49 Borrelioseerkrankungen gemeldet worden. Im gleichen Zeitraum waren es 2024 lediglich neun Fälle. Dieser Anstieg ist nicht nur auf den Westerwaldkreis beschränkt, sondern Rheinland-Pfalz weit zu beobachten: so sind die Zahlen von 253 (2024) auf 594 in der ersten Jahreshälfte gestiegen.
Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung, die durch Zeckenstiche übertragen wird. Aufgrund des mildes Winters entwickelt sich 2025 zu einem ausgeprägten Zeckenjahr mit einer ungewöhnlich hohen Anzahl von Zecken. Die Borreliose ist auch bekannt als Lyme-Borreliose. Sie betrifft die Haut, kann aber auch die Gelenke, das Nervensystem und das Herz schädigen. Meistens treten die Fälle im Sommer auf, wenn Menschen sich vermehrt draußen aufhalten.
Symptome erkennen
Nach einem Zeckenstich, der nicht immer bemerkt werden muss, kommt es nach einigen Tagen zu der sogenannten Wanderröte. Es bildet sich eine rundliche Rötung, die in der Mitte blasser ist und sich langsam ausbreitet. Zusätzlich können Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen und Lymphknotenschwellungen auftreten. Bei bis zu drei von 100 Betroffenen kann es zur Neuroborreliose mit Befall des Nervensystems kommen. Es treten typischerweise brennende Nervenschmerzen und nicht selten Gesichtslähmungen auf. Bei Kindern kann sich eine Hirnhautentzündung entwickeln.
Wer die Wanderröte bei sich entdeckt, sollte zeitnah einen Hausarzt aufsuchen und sich auf Borreliose untersuchen lassen. Wird die Borreliose frühzeitig antibiotisch behandelt, heilt sie in der Regel folgenlos aus. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt nicht. Eine Impfung gegen die Borreliose gibt es leider nicht. Allerdings können Menschen, die sich viel im Freien aufhalten, eine Impfung gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in Betracht ziehen, diese schützt jedoch nicht vor der Borreliose.
Vorsorge betreiben
Am wichtigsten ist es, Zeckenstiche zu vermeiden. Dies geschieht durch lange Kleidung, die Hosenbeine sollten in die Socken gesteckt werden. Bei heller Kleidung lassen sich Zecken schneller erkennen und entfernen. Insektensprays können ebenfalls gegen Zecken schützen, die Herstellerangaben sind hierbei zu beachten. Nach dem Aufenthalt im Freien sollte der Körper vorsichtig nach Zecken abgesucht und diese schnellstmöglich entfernt werden. Das Infektionsrisiko für eine Borreliose steigt je länger die Zecke in der Haut steckt.
Zecken richtig entfernen
Zum Entfernen von Zecken sollten diese direkt hinter dem Kopf gegriffen werden und gerade aus der Haut gezogen werden. Hierfür eignen sich spezielle Zeckenzangen, -karten sowie Pinzetten. Nicht an der Zecke drehen oder mit Cremes oder Öl behandeln! Nach der Entfernung die Stelle vorsichtig desinfizieren. Wenn kleine Teile der Zecke in der Haut verbleiben, erhöht dies nicht das Infektionsrisiko für Borreliose. (PM/Red)
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