"Die Ludolfs" sind noch immer in aller Munde
Von Wolfgang Rabsch
ANZEIGE | Kaum eine Familie hat die deutsche Fernsehlandschaft so geprägt wie die Ludolfs mit ihrem legendären Schrottplatz. Auch Jahre nach ihren größten TV-Erfolgen sind die Brüder aus dem Westerwald unvergessen. Ein Besuch vor Ort in Linden zeigt, was Uwe und Thomas heute bewegt und welche Zukunftspläne sie trotz aller Widrigkeiten schmieden.

Linden. Es ist zwar etwas ruhiger geworden um „Die Ludolfs“, doch sie gehören immer noch zu den bekanntesten Persönlichkeiten im Westerwald. Darum war es wieder einmal an der Zeit, sie an ihrem Firmensitz in Linden (Westerwald) aufzusuchen.
Der eigentliche Anlass des Besuchs war die Tatsache, dass sie mit ihrer Familiengeschichte, die in Dernbach begann, immer noch im Fernsehen präsent sind. Jeden Freitag werden jeweils zwei Folgen der Erfolgsgeschichte unter dem Titel „Die Ludolfs“ bei dem Sender DMAX ausgestrahlt. Heute heißen diese Formate „Doku-Soap“ und haben ein festes Publikum. Die Geschichte ist ein weltweiter Erfolg und inzwischen in 58 Sprachen verfügbar, sogar auf Russisch.
„Manni“ hat sich für die Malerei entschieden
Gegenüber dem letzten Besuch hat sich am äußeren Rahmen der Firma nicht viel verändert. Thomas und sein Vater Uwe sind gemeinsam im Ersatzteillager in Linden tätig, nachdem „Manni“ sich im Guten getrennt hat, um vorläufig einen anderen Weg einzuschlagen. Er hat seine Liebe zur Malerei entdeckt und sich dabei scheinbar erfolgreich auf Landschaftsmalerei spezialisiert, wobei die Wälder und Seen des Westerwalds sowie Fachwerkhäuser im Fokus seines Schaffens stehen. „Manni“ ist auch gelegentlich in sogenannten „Reality-Trash-TV-Formaten“ im Fernsehen zu sehen.
Im Gespräch mit dem WW-Kurier wurde offen die Familiengeschichte thematisiert, die nicht immer nur von Sonnenschein begleitet war und Höhen und Tiefen erlebte, wie Tod und Streit. Der Blick von Uwe und Thomas ist jedoch in die Zukunft gerichtet. Sie vermitteln den glaubhaften Eindruck, dass sie mit sich im Reinen sind und gegen andere Familienmitglieder keinen Groll hegen. Uwe befasst sich ernsthaft mit dem Gedanken, ein Buch über die Geschichte der „Ludolfs“ zu schreiben.
Wenn man die „Firmenzentrale“ in Linden betritt, schlägt „Otto Normalverbraucher“ zunächst die Hände über dem Kopf zusammen. Man kann nicht glauben, dass in dem geordneten Chaos jemand in der Lage ist, nach kurzem Nachdenken und mit einem Handgriff unter hunderttausenden Kfz-Ersatzteilen das gewünschte herauszufinden. Im Lager sind die Regale und die schmalen Gänge zwischen den Regalen so vollgestellt, dass man praktisch nur mit eingezogenem Bauch hindurchgehen kann. Uwe behauptet, dass er den Durchblick hat, und ist schon seit Langem der Meinung: „Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen“, bei dieser Aussage lacht er allerdings.
Es gibt kaum etwas, was man bei den „Ludolfs“ nicht findet
„Die Ludolfs“ handeln weltweit immer noch erfolgreich mit Ersatzteilen für Old- und Youngtimer. Im Speziellen sind es Fabrikate wie zum Beispiel Borgward, Chrysler, Dodge, Skoda, Rover, Moskwitsch, Saab, Triumph und Wartburg, die teilweise nicht mehr produziert werden und dadurch die Beschaffung von Ersatzteilen für Liebhaber dieser Modelle fast unmöglich erscheint. Genau für diese Probleme sind „Die Ludolfs“ im Westerwald zur Stelle, nach dem Motto: „Nicht verzagen, die Ludolfs fragen.“
Auf die Frage, wie sie überhaupt in der Lage sind, die Ersatzteile weltweit zu versenden, erklärt Thomas: „Pro Woche kommen bis zu drei Posttransporter, um die Pakete abzuholen. In dieser Hinsicht arbeiten wir nachhaltig, denn wir erhalten von großen Firmen Kartons, die nicht mehr benötigt und entsorgt werden müssten. Wir packen die Ersatzteile in die vorbereiteten Pakete und versenden diese dann in die Welt.“ Uwe mischt sich dann in das Gespräch ein: „Wir sammeln eigentlich alles Alte, was die meisten Menschen einfach entsorgen – nur keine alten Frauen“, fügt er mit einem schelmischen Lachen hinzu.
„Die Ludolfs“ sind durch die TV-Doku in der gesamten Bundesrepublik und im Ausland bekannt und beliebt, das beweisen E-Mails in den sozialen Netzwerken und die Post, die regelmäßig ihren Briefkasten füllt. Dazu sagt Thomas, sie würden gerne Autogrammwünschen nachkommen, sie hätten auch neue Autogrammkarten drucken lassen, es müssten, aber frankierte Rückumschläge beigefügt werden.
Uwe und Thomas sind gerne gesehene Gäste bei Oldtimertreffen, zu denen sie eingeladen werden, dort Autogrammstunden geben und bei Preisverleihungen die Pokale überreichen. Auch Autohäuser gehören zu ihren Kunden, die zu besonderen Anlässen mit den „Ludolfs“ als Stargäste werben. Bei diesem Thema erklären die „Ludolfs“, man könne sie nach wie vor zu speziellen Anlässen buchen.
Der Traum von der neuen Halle lebt weiter
Ein großes Ziel haben beide noch ins Auge gefasst: die Fertigstellung der Halle neben dem derzeitigen Ersatzteillager. Die Bodenplatte ist bereits betoniert, und die Baugenehmigung liegt vor.
„Die neue Kostenplanung durch die bekannten Umstände – Ukrainekrieg, Inflation, Verteuerung der Baumaterialien und der Handwerkermangel – hat uns kalt erwischt. Um unser Herzensprojekt endlich über die Bühne zu bringen, werden Sponsoren gesucht, die selbst mit den ‚Ludolfs‘ werben könnten, uns einladen könnten, zum Beispiel zu einem ‚Tag der offenen Tür‘, oder durch das Anbringen von Firmenschildern. „Wir sind für alles offen, auch für günstige Angebote zur Fertigstellung unserer Halle," so äußerte sich Thomas Ludolf zu diesem Thema.
Insgesamt betrachtet blicken die „Ludolfs“ optimistisch in die Zukunft, die Vater und Sohn gemeinsam, Hand in Hand, bestreiten wollen. An Mut und Energie, ihre Ziele zu erreichen, fehlt es ihnen nicht. Die Harmonie zwischen Vater und Sohn ist spürbar und vor einem Fremden nicht gespielt; das gegenseitige Vertrauen ist die Basis für die kommenden Aufgaben.
Kontaktdaten der „Ludolfs“:
Fa. Thomas Ludolf
Steinebacher Ring 7
57629 Linden
Telefon: 02666 / 9125865
E-Mail: buchen@die-ludolfs.com
Ersatzteile können hier online bestellt werden: https://stores.ebay.de/ludolfskfzteile
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