Umstrittenes Jagdgesetz in Rheinland-Pfalz verabschiedet
Der Landtag von Rheinland-Pfalz hat ein seit Jahren umstrittenes neues Jagdgesetz beschlossen. Trotz der Zustimmung könnte der Konflikt um das Gesetz weiter anhalten.

Mainz. Der rheinland-pfälzische Landtag hat mit der Mehrheit der Ampelkoalition ein neues Jagdgesetz verabschiedet, das seit Langem kontrovers diskutiert wird. Die Änderung des Jagdmanagements sei notwendig aufgrund zunehmender Wildschäden und den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder, so die Begründung des Gesetzes. Ziel ist es, Wälder und Agrarlandschaften besser vor Schäden zu schützen und die Rechte von Grundeigentümern zu wahren. Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) erklärte: "Der jetzt vorliegende Kompromiss ist gut. Er berücksichtigt die Anliegen der Jäger, der Grundbesitzer, des Natur- und Artenschutzes wie auch der Landwirtschaft. Und er hilft unserem Wald aufzuwachsen."
Der CDU-Abgeordnete Horst Gies kündigte an, dass seine Partei im Falle eines Wahlsiegs bei der Landtagswahl im März 2026 die von Jägern kritisierten Punkte ändern werde. Der Landesjagdverband, der rund 20.000 Mitglieder zählt, hatte zuletzt Ende Juni gegen die Gesetzesnovelle demonstriert. In einer Erklärung des Verbandes vom Mai hieß es, die Regierung wolle "die private Jägerschaft in Rheinland-Pfalz durch behördlichen Druck zu immer höheren Abschüssen zwingen". Der Verband prüft eine Verfassungsklage und ein Volksbegehren.
Das Umweltministerium betonte in seinem Gesetzentwurf, dass "Regelungsdefizite identifiziert und bestimmte Jagdmethoden tierschutzfachlich kritisch hinterfragt" worden seien. Das neue Gesetz sieht unter anderem Abschusspläne für Wild vor, um klimagestressten Wald zu schützen. Die Novelle wurde in namentlicher Abstimmung mit 52 Ja- und 46 Nein-Stimmen beschlossen und soll im April 2027 in Kraft treten.
(dpa/bearbeitet durch Red)
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