Pressemitteilung vom 14.06.2025
Von wegen "alle Motten sind grau": NABU Rennerod und Guckheim laden zum Nachtfalterleuchten ein
Mit Referent Rainer Roth können sich alle Interessierten am 27. Juni um 21 Uhr im Naturerbegebiet Westerburg auf die Spur der Nachtfalter begeben. Die bunten und teils seltenen Nachtfalter werden mit einer Leuchtanlage angelockt und die Besucher erfahren mehr über die Flieger der Nacht.

Westerburg. Treffpunkt für die Veranstaltung ist am Eingang der ehemaligen Kaserne in der Reinhold-Ferger-Straße (jetzt Gewerbegebiet). Seit Jahren werden die heimischen Insekten immer weniger. Besonders bei den Tagfaltern ist der Rückgang wohl jedem schon aufgefallen. Nur noch selten kann man sie in größerer Stückzahl auf unseren Wiesen von Blüte zu Blüte fliegen sehen.
Zu den Schmetterlingen zählen aber auch die Nachtfalter. Obwohl es in Deutschland fast 20 mal so viele Nachtfalterarten als Tagfalterarten gibt, findet der Rückgang in dieser Gruppe eher im Verborgenen statt. Diese über 3.500 Nachtfalterarten, von denen nur die wenigsten neben dem wissenschaftlichen auch einen deutschen Namen besitzen, sind alles andere als nur "graue Motten". Rainer Roth bringt Licht ins Dunkle und zeigt ihre überraschende Farben- und Formenvielfalt.
Häufige Arten, die es zu deutschen Namen gebracht haben, sind unter anderen:
Die Hausmutter zeigt ihre leuchtend orange-gelben Unterflügel bei Gefahr, um Feinde abzuschrecken. Zieht gern zur Tagesruhe in Häuser ein, daher ihr Name.
Der Weinschwärmer ist prächig in pink und olivegrün gefärbt mit reinweißen Beinen und Fühlern, fliegt nachts Blüten zum Nektarsaugen an.
Das Grüne Blatt helltürkis mit feinem weißen Muster, aus der Familie der Spanner. Hauptnahrung ist die Birke.
Das Jägerhütchen in leuchtendem Hellgrün lebt in Buchen- und Eichenwäldern.
Die Roseneule unverkennbar durch ihre markanten ovalen weißlich, rosafarbenen Flecken auf den Flügeln, lebt in Wäldern, Feuchtwiesen, Gebüschen und Gärten überall da, wo es Brombeeren, Himbeeren und Johannisbeeren gibt.
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Im Biodiversitätsnetz spielen die Nachtfalter eine wichtige Rolle als Bestäuber nacht-blühender Pflanzen wie das Geißblatt, die weiße Lichtnelke, Nachtkerze und Nachtviole ebenso wie Leimkraut und Winterlinde. Sie sind Nahrungsgrundlage für Fledermäuse. Ihre Raupen sind bei der Jungvogelaufzucht wesentlicher Proteinbestandteil. Man kann nicht Vögel oder Fledermäuse schützen wollen, ohne gleichzeitig auch Insekten wie Nachtfalter zu schützen.
Gebüschreiche Rückzugsgebiete ohne Gifte, extensiv bewirtschaftete Wiesen mit ausreichender Krautschicht und Blütenreichtum sind als Überlebensraum von Insekten enorm wichtig. Außerdem brauchen Nachtfalter Naturräume ohne übermäßige Beleuchtung. Sie orientieren sich am natürlichen Nachthimmel. Andauerndes Kunstlicht über großen Flächen stört ihren Erfolg bei der Nahrungs- und Partnersuche ganz erheblich.
Der Nabu lädt ein zum Nachtfalter-Vortrag und Leuchtabend. Alle, die sich auskennen, können auch schon gerade durchfahren und sich an der Zufahrt des Naturschutzgebiets einen geeigneten Parkplatz suchen.
Die Veranstaltungen des NABU Rennerod e.V. werden fotografisch begleitet. Die Teilnehmenden erklären mit ihrer Teilnahme ihr Einverständnis auch dahingehend, dass Fotos der Veranstaltungen zur Werbung für den Naturschutz veröffentlicht werden. Wer davon ausgenommen werden möchte, soll sich beim Veranstalter melden.
Für Interessierte und bei gutem Anflug ist das Ende offen. Bei Regen am Abend fällt die Veranstaltung leider aus. Ersatztermine werden dann auf unserer Homepage www.nabu-rennerod.de veröffentlicht.
Für kurzfristige Nachfragen steht Rainer Roth unter Telefon 01525-3830532 zur Verfügung.
Weitere Leuchtabende mit Schmetterlingskenner Rainer Roth finden statt:
am 26.07.2025 am Dreifelder Weiher. Treffpunkt ist 20.30 Uhr am Parkplatz Bürgerhaus, Dreifelden, Zum alten Wehr
sowie am 22.08.2025 um 20 Uhr auf dem Hofgut Schönerlen, 56244 Steinen, am Hausweiher. (PM/Red)
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