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Glücksspielsteuern in Deutschland, Österreich und der Schweiz 2025 im Vergleich
ANZEIGE | Hinweis: Dieser Artikel ist für ein erwachsenes Publikum bestimmt und behandelt Themen (beinhaltet ggf. Links), die sich an Personen ab 18 Jahren richten. Das Glücksspiel im Netz ist heute Teil der ganz normalen Unterhaltung. Wenn man früher vielleicht ferngesehen oder Brettspiele gespielt hat, gibt es heute noch eine neue Form des Nervenkitzels, und das auch im Westerwald. Früher sind wir dazu in die Spielhalle gefahren oder zum Kiosk und dem Lotto spaziert, heute spielen wir auf unseren Handys und dem Laptop.

Doch mit dem Boom der dieser so praktischen Unterhaltung rücken auch Fragen nach Besteuerung, Fairness und Marktregulierung in den Fokus. Gerade in der DACH-Region, also in Deutschland, Österreich und der Schweiz, gibt es dabei richtig große Unterschiede, und die spüren nicht nur die Plattformen, sondern auch die Spieler.
Warum die Steuerfrage so wichtig ist
Das Glücksspiel ist schon seit einer ganzen Weile kein Nischenthema mehr. Denn nicht nur die Anzahl der Spieler ist gestiegen, auch die Steuerabgaben, die damit eingetrieben werden, werden immer höher.
Der Staat verdient dabei nicht nur an der Runde Poker und dem Roulette. Auch Sportwetten und sogar die Automatenspiele, mit denen man auch online sein Glück "erdreht", bringen Steuereinnahmen, sowohl in Deutschland und im Westerwald als auch in der Schweiz und Österreich.
Gleichzeitig stellt sich aber auch die Frage, wie man den Markt so gestalten kann, dass regulierte Anbieter konkurrenzfähig bleiben, und Spieler nicht auf unsichere Plattformen im Ausland ausweichen. Neue Online Casinos Österreich bieten ein Angebot, dass die Spieler möglichst im Land hält, da sie so gut sind, dass sie mit den ausländischen Anbietern mithalten können.
Die Steuerpolitik spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie entscheidet mit darüber, ob Anbieter investieren, Innovationen einführen und Arbeitsplätze schaffen, oder ob sie sich aus einem Markt zurückziehen. Umso spannender also, wie unterschiedlich die drei Länder der DACH-Region das Thema angehen.
Die Modelle im Vergleich
In Deutschland gilt seit dem 1. Juli 2021 eine Steuer von 5,3 % auf den Spieleinsatz, nicht auf den Gewinn. Das bedeutet: Die Steuer wird bereits beim Spielen selbst fällig, unabhängig davon, ob jemand gewinnt oder verliert. Viele Anbieter geben diese Belastung in Form schlechterer Auszahlungsquoten an die Spieler weiter.
Gerade für kleinere Plattformen ist das Modell schwer tragbar, weil es Innovationen und faire Quoten erschwert. Die Diskussion über eine mögliche Reform dieser sogenannten Einsatzsteuer wird derzeit intensiver geführt, ein offizieller Schritt ist aber noch nicht beschlossen.
In Österreich sieht es anders aus. Hier zahlen die Anbieter 5 % des Bruttospielertrags an den Staat. Für Spieler bedeutet das: Gewinne bleiben grundsätzlich steuerfrei, solange nicht gewerbsmäßig gespielt wird.
Das macht Österreich auf den ersten Blick besonders attraktiv, sowohl für Anbieter als auch für Nutzer. Derzeit wird allerdings über eine moderate Erhöhung der Abgabe diskutiert, wie sie bereits in den Budgetentwürfen für 2025/2026 angedeutet wurde.
Die Schweiz wiederum hat ein progressives Modell. Bis zu einem Bruttospielertrag von 3 Mio. CHF liegt die Steuer bei 20 %, kann aber je nach Umsatz bis auf 80 % steigen. Für die Spieler gilt: Gewinne bis zu 1 Mio. CHF aus Online-Casinos sind steuerfrei, alles darüber hinaus unterliegt der Verrechnungssteuer von 35 %.
Das wirkt auf den ersten Blick hoch, betrifft aber nur eine sehr kleine Zielgruppe. Gleichzeitig hat der Bundesrat jüngst neue Online-Lizenzen bis 2044 vergeben. Zwölf Spielbanken dürfen nun offiziell Online-Spiele anbieten, so viele wie noch nie zuvor.
Was kommt beim Staat an?
Auch die fiskalische Seite ist interessant. Laut Bundesfinanzministerium lagen die deutschen Steuereinnahmen aus Glücksspielen 2023 bei rund 2,48 Milliarden Euro, ein leichter Rückgang von 3,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Für 2024 und 2025 liegen noch keine finalen Zahlen vor, doch der Trend ist stabil. Die Einnahmen stammen überwiegend aus Lotterien und Online-Angeboten.
Für Österreich und die Schweiz sind die Zahlen weniger transparent. Laut Branchenschätzungen belaufen sich die Glücksspielsteuereinnahmen in Österreich auf über 200 Mio. Euro pro Jahr, Tendenz ebenfalls steigend. In der Schweiz lag das Aufkommen aus Spielbanken und Lotterien zuletzt bei knapp 105 Mio. CHF, wobei die neuen Online-Lizenzen in den nächsten Jahren für ein spürbares Plus sorgen dürften.
Der Westerwald und die digitale Realität
Auch wenn der Westerwald nicht zu den klassischen Hotspots der Glücksspielbranche gehört, betrifft die Entwicklung doch viele Menschen hier unmittelbar – sei es durch das persönliche Spielverhalten oder durch wirtschaftliche Auswirkungen.
Lokale Firmen, die etwa Software für Zahlungsabwicklungen oder Sicherheitslösungen entwickeln, sind indirekt Teil dieser Wertschöpfungskette. Und je nach steuerlicher Rahmenlage verändert sich auch ihr Marktumfeld.
Für 2026 stehen in allen drei Ländern Diskussionen über mögliche Reformen an. In Deutschland wird die Wirkung der Einsatzsteuer kritisch beleuchtet. Viele Experten fordern eine Umstellung auf ein Ertragsmodell, wie es in Österreich üblich ist.
In der Schweiz setzt man hingegen auf die Fortschreibung bestehender Strukturen, will aber digitale Trends wie Blockchain und KI stärker in die Regulierungsmodelle einbeziehen.
Auch Österreich denkt über ein neues Lizenzsystem nach, das stärker an EU-Standards angelehnt ist, mit mehr Transparenz und Wettbewerb. Branchenverbände wie die EGBA (European Gaming and Betting Association) unterstützen diesen Weg, weil er sowohl den Verbraucherschutz stärkt als auch für Anbieter klare Regeln schafft.
Für die Region bleibt das Thema damit spannend, nicht als Spielerei, sondern als wirtschaftlicher und technologischer Faktor mit ganz realen Auswirkungen auf lokale Strukturen, Anbieterlandschaften und Nutzergewohnheiten.
Wer sich dafür interessiert, wie Steuerpolitik und Digitalisierung zusammenspielen, findet hier ein praxisnahes Beispiel mit europäischer Dimension. Und vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment, genauer hinzusehen. (prm)
Hinweis zu den Risiken von Geldanlagen und Glücksspielen:
Glücksspiel kann süchtig machen. Spielen Sie verantwortungsbewusst und nutzen Sie bei Bedarf Hilfsangebote wie die Suchtberatung (Link: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - Glücksspielsucht).
Ebenso birgt jede Geldanlage Risiken. Investieren Sie nur so viel, wie Sie bereit sind zu verlieren, und informieren Sie sich gründlich über die Anlageprodukte, bevor Sie eine Entscheidung treffen.
Dieser Artikel stellt keinerlei Finanz- oder Anlageberatung dar. Die Inhalte dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle Beratung durch einen qualifizierten Experten.