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Pressemitteilung vom 11.06.2025    

Umstrittener Gesetzentwurf: Bedroht das neue Bestattungsgesetz unsere Trauerkultur?

Die CDU-Kreistagsfraktion diskutierte mit den Teilnehmern von "Impulse digital" intensiv über den Gesetzentwurf zum neuen Bestattungsgesetz. Besonders die geplante Aufhebung der Sarg- und Friedhofspflicht sorgt für Diskussionen. Welche Auswirkungen hat das auf die Trauerkultur?

Auch auf dem neu gestalteten Friedhof in Hachenburg sind vielfältige Bestattungsmöglichkeiten vorhanden (Foto: Karl-Heinz Boll)

Westerwaldkreis. Der von der Landesregierung vorgelegte Entwurf eines neuen Bestattungsgesetzes war zentrales Thema bei der Veranstaltung der CDU-Kreistagsfraktion "Impulse digital". Unter dem Titel "Neues Bestattungsgesetz - das Ende der Friedhöfe?" stellte der Fraktionsvorsitzende Dr. Stephan Krempel die Frage in den Raum, die zahlreiche Teilnehmende der Online-Diskussion bewegte. Während einige Änderungen im Entwurf unstrittig sind, gibt es heftige Debatten. "Weil sie wenig konkret formuliert und teilweise noch nicht zu Ende gedacht sind", so Dr. Krempel.

CDU-Kreisvorsitzende Jenny Groß MdL sieht insbesondere bei der Aufhebung der Sargpflicht und des Friedhofzwangs erhebliche Herausforderungen. Die Neuregelung sieht erstmals Flussbestattungen und die private Urnenaufbewahrung vor, was in der öffentlichen Diskussion umstritten ist. Konsens besteht hingegen bei Regelungen wie der Beisetzung von "Sternenkindern" und der Obduktionspflicht für Kinder bis zu sechs Jahren.

Noch Vieles zu klären
Für Pfarrerin Monika Christ von der evangelischen Kirche in Höhr-Grenzhausen und Bistumssprecher Stephan Schnelle von der katholischen Kirche ist eine breite Diskussion über Trauer- und Bestattungskultur erforderlich. Sie betonen die Bedeutung eines festen Ortes für die Trauerarbeit der Angehörigen. Markus Hof, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Westerburg, erklärte, dass im ländlichen Raum bereits viele Bestattungsformen existieren und individuelle Wünsche oft berücksichtigt werden können. Dennoch sieht er bei einer generellen Aufhebung der Friedhofspflicht den zentralen Trauerort gefährdet.



Bestatter Markus Trenk und Hermann Hubing vom Deutschen Institut für Bestattungskultur äußerten sich kritisch zum geplanten Wegfall der Sargpflicht. Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland regte an, eine bundesweite Regelung der Bestattungskultur zu prüfen. Eine Diskussion darüber, wie die Gemeinschaft mit dem Sterben umgeht, sei notwendig.

Die CDU-Landtagsabgeordnete Jenny Groß fasste zusammen, dass das Bestattungsgesetz in seiner aktuellen Form noch unausgereift sei. "Es wird eine tiefere Debatte mit allen Beteiligten benötigt", sagte sie. Auch Dr. Stephan Krempel betonte die Notwendigkeit weiterer Erörterungen und Klarstellungen. Die Diskussion solle auf allen Ebenen fortgeführt werden, um ein umfassendes Stimmungsbild in die parlamentarischen Beratungen einzubringen. (PM/Red)


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