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Pressemitteilung vom 05.06.2025    

Herdenschutzhunde in Rheinland-Pfalz: Ein Verein kämpft für die sanften Riesen

Ein Verein aus Erbes-Büdesheim in Rheinland-Pfalz hat sich dem Schutz und der Vermittlung von Herdenschutzhunden verschrieben. Mit großem Engagement und Hingabe kümmert sich der Verein um misshandelte Tiere und wird dafür nun erneut ausgezeichnet.

Hilfe für Herdenschutzhunde. (Fotos: Boris Roessler/dpa)

Erbes-Büdesheim. Kaum öffnet sich die Gittertür, stürmt Karlchen, ein Kaukasischer Owtscharka, auf das Gelände des Vereins "Hilfe für Herdenschutzhunde" in Erbes-Büdesheim im Kreis Alzey-Worms. Der Hund genießt seine Freiheit und holt sich Streicheleinheiten ab. "Er ist immer gut drauf, für ihn scheint immer die Sonne", sagt Mirjam Cordt, Gründerin und Vorsitzende des Vereins. Seit 2001 setzt sich der Verein für Herdenschutzhunde ein und erhält dieses Jahr zum zweiten Mal den Tierschutzpreis des Landes Rheinland-Pfalz, verbunden mit 3.000 Euro Preisgeld. Der Tierschutzpreis, der seit 1994 vergeben wird, soll engagierte Tierschützer ehren und den Tierschutz sichtbar machen.

Hohe Tierarztkosten
Die Pflege der Hunde ist kostspielig. Neue Ankömmlinge sind oft alt oder krank und benötigen umfangreiche tierärztliche Untersuchungen und Behandlungen, die im Schnitt 6.000 Euro pro Hund kosten. Der Verein finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Die Räumlichkeiten und das Gelände stellt Cordts Firma DOG-InForm kostenlos zur Verfügung.

Viele Tiere haben schlimme Erfahrungen gemacht
Die Hunde des Vereins haben oft eine belastende Vergangenheit hinter sich. Pious, ebenfalls ein Owtscharka, wurde früher an einer kurzen Kette gehalten und häufig geschlagen, was zu verschobenen Schädelplatten führte. Yasha, ein HSH-Mix, wurde von anderen Hunden gemobbt und litt unter Futterknappheit, was zu Darmproblemen führte. Für Kaaymaar, einen weiteren Schützling, sucht der Verein wie für viele andere neue Besitzer, wobei es wichtig ist, dass die Chemie stimmt.



Auch Misserfolge gehören dazu
Vor der Vermittlung eines Hundes finden drei Treffen mit Interessenten statt. Auch nach der Übergabe begleitet der Verein die neuen Besitzer. Dennoch kommt es vor, dass Hunde zurückgegeben werden. "Die Schuld sehe ich dann aber nicht beim Hund", erklärt Cordt. Vorurteile gegenüber Herdenschutzhunden erschweren die Arbeit des Vereins zusätzlich. Viele Menschen halten sie für aggressiv, doch Cordt betont, dass diese Hunde bei richtiger Haltung wachsam, aber kontrollierbar sind.

Einige Tiere fassen wieder Vertrauen zu Menschen
Herdenschutzhunde sind hochsensible Tiere, die Nähe zu Menschen suchen. Einige der Hunde gewinnen nach einiger Zeit ihr Vertrauen zurück, während andere dies nicht schaffen. Die Vierbeiner stammen aus verschiedenen Ländern wie Rumänien, Spanien, Portugal, der Türkei oder Griechenland. Oft wenden sich Tierschutzinitiativen an den Verein, wenn sie mit den Hunden überfordert sind.

Abschied von Schützlingen fällt schwer
Der Verein erhält täglich bis zu 20 Anfragen, kann sich jedoch nur um etwa 30 Hunde gleichzeitig kümmern. Auf ihrem Vermittlungsportal sind über 1.000 Hunde gelistet. Cordt selbst hatte in ihrer Jugend keinen Hund, verliebte sich jedoch später in einen Kangal aus einem Tierheim. Die Vermittlung eines Tieres ist für sie zwar ein Erfolg, bedeutet aber auch stets Abschiedsschmerz.

(dpa/bearbeitet durch Red)


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