Pressemitteilung vom 03.06.2025
Drogenhandel in Rheinland-Pfalz: Anstieg bei Kokain und Heroin
Der Drogenhandel mit Kokain, einschließlich Crack, und Heroin hat in den vergangenen Jahren in Rheinland-Pfalz zugenommen. Dies geht aus einer Antwort des Innenministeriums in Mainz auf eine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion hervor.

Mainz. Der Handel mit Kokain und Heroin verzeichnet in Rheinland-Pfalz einen deutlichen Anstieg. Laut dem Innenministerium wurden im letzten Jahr 142 Fälle von unerlaubtem Handel mit Kokain einschließlich Crack registriert - ein Anstieg von rund zehn Prozent im Vergleich zu 2020. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg bei Fällen mit nicht geringer Menge, die um mehr als 30 Prozent auf 124 Fälle im Jahr 2024 gestiegen sind.
Ähnlich verhält es sich beim Handel mit Heroin: Wurden 2020 noch 34 Fälle gemeldet, darunter 15 mit nicht geringer Menge, so stieg die Zahl 2024 auf 43 Fälle beziehungsweise 16 mit nicht geringer Menge. Das entspricht einem Anstieg von über 26 Prozent insgesamt und knapp sieben Prozent bei größeren Mengen.
Wegen Teillegalisierung gehen Cannabis-Delikte zurück
Im Gegensatz dazu ist die Zahl der Delikte im Zusammenhang mit Cannabis nach der Teillegalisierung deutlich gesunken. Während 2020 noch 1.412 Fälle von unerlaubtem Handel mit Cannabisprodukten registriert wurden, davon 327 in nicht geringer Menge, waren es 2024 nur noch 458 Fälle sowie 256 mit nicht geringer Menge - Rückgänge von mehr als 67 beziehungsweise 21 Prozent.
Drogenkonsum ist teuer
Ein weiteres Problemfeld ist die Beschaffungskriminalität, die ebenfalls stark angestiegen ist. Dazu gehören unter anderem Raub und Diebstahl. Waren es 2020 noch 1.541 Fälle, so wurden 2024 bereits 2.082 Fälle gezählt - ein Anstieg um etwa 35 Prozent.
Der innenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Carl-Bernhard von Heusinger, äußerte sich besorgt über diese Entwicklungen: "Wir sehen mit Sorge die Zunahme bei Heroin, Kokain und Crack. Das zeigt: Repression allein hilft nicht." Er fordert mehr Prävention, bessere Aufklärung über Vertriebswege und gezielte Strafverfolgung, insbesondere dort, wo organisierte Kriminalität dahintersteht. Mit Blick auf den Rückgang der Cannabis-Delikte ist von Heusinger überzeugt, dass die Teillegalisierung Ressourcen für den Kampf gegen organisierte Kriminalität freimachen würde.
(dpa/bearbeitet durch Red)
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