Pressemitteilung vom 31.05.2025
Rheinland-Pfalz: Einzelhandel setzt verstärkt auf Digitalisierung
Die neue Handelsstudie der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz zeigt, dass die Digitalisierung im Einzelhandel des Bundeslandes immer mehr an Bedeutung gewinnt. Doch nicht nur digitale Trends, sondern auch Herausforderungen wie Bürokratie und Unternehmensnachfolge beschäftigen die Händler.

Koblenz. Der Handel in Rheinland-Pfalz setzt immer stärker auf digitale Vertriebskanäle: So verkaufen 50 Prozent der Händler ihre Waren inzwischen sowohl im Geschäft vor Ort als auch online. Einen eigenen Online-Shop betreiben 43 Prozent der Unternehmen, und fast ein Viertel nutzt soziale Medien für den Vertrieb. Das zeigt die dritte IHK-ibi-Handelsstudie, veröffentlicht von der IHK Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. Die Studie der Industrie- und Handelskammern und des Forschungsinstituts ibi research beleuchtet die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen im Einzelhandel und zeigt, dass Digitalisierung, Bürokratie und Unternehmensnachfolge zentrale Themen sind, die die Branche beschäftigen. Aber auch der Ladendiebstahl macht den Händlerinnen und Händlern immer stärker zu schaffen.
"Die Digitalisierung ist ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Einzelhandels", betont Tim Wiedemann, handelspolitischer Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. Sie biete der Branche enorme Chancen: Unternehmen könnten dadurch ihre Effizienz steigern, neue Vertriebskanäle erschließen und ihre Kundenbindung verbessern. Deshalb sei es wichtig, dass sie weiterhin in digitale Lösungen investieren und ihre Kompetenzen in diesem Bereich ausbauen. So nutzen der Studie zufolge alle mittleren und großen Unternehmen der Branche inzwischen digitale Anwendungen für ihre Back-Office-Abläufe - lediglich vier Prozent der kleinen Unternehmen kommen noch komplett ohne aus. Für das Marketing sind digitale Lösungen ebenfalls der Schwerpunkt, ob eigene Website, Google-Unternehmensprofil oder soziale Medien.
Bürokratie als Belastung
Allerdings sehen sich drei Viertel der befragten Einzelhändlerinnen und Einzelhändler durch Bürokratie stark eingeschränkt. Kleinen Unternehmen bereiten eher die Kassenrichtlinie und das Thema Datenschutz Schwierigkeiten, während große Unternehmen das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und weitere Regelungen wie die Produktsicherheitsverordnung als Belastung ansehen.
Unternehmensnachfolge als zentrales Thema
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Für fast die Hälfte der inhabergeführten Unternehmen steht innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Nachfolge an. 32 Prozent haben diese bereits geregelt, meist innerhalb der Familie. Vier Prozent der inhabergeführten Unternehmen planen, ihren Betrieb demnächst aufzugeben. "Die Unternehmensnachfolge ist ein zentrales Thema für viele Einzelhändler. Um die Nachfolge attraktiv zu machen, braucht es Rahmenbedingungen, die Lust auf die Weiterführung des Betriebes machen", macht Wiedemann deutlich.
Gestiegene Zahl der Ladendiebstähle
Der Studie zufolge berichtet mehr als die Hälfte der stationären Händler von Ladendiebstählen in den vergangenen zwölf Monaten. Ein Viertel gibt an, dass die Ladendiebstähle im laufenden Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 gestiegen sind. (PM)
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