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Pressemitteilung vom 28.05.2025    

Kontroversen um Windkraftausbau in Hachenburg

Am 27. Mai fällte die Verbandsgemeinde Hachenburg eine Entscheidung, die bei Naturschützern Besorgnis auslöste. Laut NABU und NI soll trotz Warnungen von Experten der Bau weiterer Windkraftanlagen in Schutzgebieten ermöglicht werden.

Hartenfelser Kopf, Windkraftanlagen, so weit das Auge reicht, noch mehr Anlagen vertrage die Natur laut NI nicht mehr. (Foto: Harry Neumann)

Hachenburg. Die Verbandsgemeinde Hachenburg hat am Dienstag (27. Mai) beschlossen, den Bau neuer Windkraftanlagen in ihren Wäldern und Schutzgebieten zu erlauben, trotz des Widerstands von Naturschutzorganisationen wie der Naturschutzinitiative e.V. (NI) und dem Naturschutzbund (NABU). Carola Pfeiffer vom NABU Kroppacher Schweiz und Harry Neumann, Landesvorsitzender der NI, äußerten sich kritisch: "Die mehrheitlich beschlossenen Pläne schaden Mensch und Natur." Hachenburg brauche laut Pfeiffer keine weiteren Windkraftflächen, da bislang schon rund 1,7 Prozent (rund 300 ha) der VG als "Sondergebiet Windenergie" ausgewiesen worden seien.

Die Natur ist empfindlich
Die Grünen stimmten übrigens gegen die Erweiterung. "Grüne" Energie für den Klimaschutz muss also nicht automatisch auch gut für die Natur sein. Kritiker befürchten, dass die neuen Potenzialflächen, insbesondere die Fläche nordöstlich des Wiedtals, die an das Vogelschutzgebiet Westerwald grenzt, empfindliche Tierarten gefährden könnten. Dipl.-Biologe Immo Vollmer von der NI warnt: "Würden hier Windkraftanlagen gebaut, bedeutet das die Zerstörung des größten zusammenhängenden und naturnahen Waldgebiets in der Verbandsgemeinde."



Prüfung rechtlicher Schritte
Die Landesregierung hatte Ausschlussflächen für Windenergie festgelegt, um den Artenschutz zu gewährleisten. Diese sollen nicht für Windkraft genutzt werden. Die Naturschutzverbände werfen der Verbandsgemeinde Hachenburg nun vor, dass die neuen Potenzialflächen größtenteils genau in diesen Bereichen liegen würden. Die Naturschutzverbände kritisieren, dass dies die Landesplanung untergräbt: "Alle diese Flächen sind schon 2011 aus Artenschutzgründen ausgeschlossen worden," so die Verbände in einer Presseerklärung. Angesichts laufender EU-Verfahren gegen Deutschland wegen unzureichender Schutzmaßnahmen in Natura-2000-Gebieten wollen die Verbände rechtliche Schritte prüfen.

Mehr als fünf Prozent der Fläche
Die geplante Erweiterung würde den Bau von Windkraftanlagen auf einer Fläche von über 600 ha ermöglichen, was insgesamt mehr als fünf Prozent der VG-Fläche ausmachen würde. Die Naturschützer warnen deshalb auch vor dem Verlust der charakteristischen Westerwälder Landschaft im Großraum Hachenburg. (PM/Red)


Mehr dazu:   Naturschutz   Windkraft  
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