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Nachricht vom 28.05.2025    

Rheinland-Pfalz stärkt Zusammenarbeit mit Sinti und Roma durch neuen Vertrag

Mit einem wegweisenden Vertrag verpflichtet sich Rheinland-Pfalz, die Kultur und Geschichte der Sinti und Roma im Land zu fördern und zu schützen. Dies markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Zusammenarbeit zwischen dem Land und der Minderheit.

Land und islamischen Religionsgemeinschaften schließen Verträge. Foto: Helmut Fricke/dpa

Mainz. Das Land Rheinland-Pfalz hat einen Vertrag unterzeichnet, der die Anerkennung, Förderung und den Schutz der Kultur und Geschichte der Sinti und Roma zum Ziel hat. Die Unterzeichnung fand am Mittwoch um 15.30 Uhr in der Staatskanzlei in Mainz statt. Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) und Christian Kling, der Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma, setzten ihre Unterschriften unter das Dokument. Der Vertrag umfasst Themen wie den Erhalt von Kultur und Sprache sowie die historische Aufarbeitung. Zudem wird die Unterstützung des Landes für den Verband erhöht. Laut Staatskanzlei bereichern Sinti und Roma als nationale Minderheit das kulturelle und soziale Leben in Rheinland-Pfalz.

Sinti und Roma haben in ihrer Geschichte wiederholt Verfolgung, Ausgrenzung und Diskriminierung erlebt, was bis heute nachwirkt. Der Vertrag stellt einen weiteren großen Schritt in der Zusammenarbeit mit dem Landesverband dar. Bereits 2005 wurde eine Rahmenvereinbarung getroffen, die nun erweitert wird. Der Landesverband der Sinti und Roma Rheinland-Pfalz, mit Sitz in Landau, wurde 1983 gegründet und zählt etwa 8.000 bis 10.000 Mitglieder.

Der neue Vertrag reiht sich in eine Serie von Vereinbarungen ein, die das Land mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und Religionsgemeinschaften geschlossen hat. Im Dezember vergangenen Jahres wurden nach langen Verhandlungen Verträge mit vier islamischen Religionsgemeinschaften unterzeichnet. Dazu gehören DITIB RLP, Schura Rheinland-Pfalz, LVIKZ und Ahmadiyya Muslim Jamaat. Diese Vereinbarungen umfassen unter anderem den flächendeckenden islamischen Religionsunterricht und Regelungen zu islamischen Feiertagen für Schüler und Landesbedienstete. In Rheinland-Pfalz leben rund 200.000 Muslime, die neben den christlichen Kirchen die drittgrößte religiöse Gemeinschaft bilden. Auch mit der Alevitischen Gemeinde Deutschland besteht seit 2019 ein Vertrag, der alevitischen Religionsunterricht regelt.



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Seit 2023 gibt es zudem Verträge mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz und der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz-Rheinhessen. Langjährige Verträge bestehen auch mit den Evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümern. Solche Verträge ermöglichen zusätzliche Regelungen zu Themen wie Religionsunterricht und Seelsorge, ergänzend zur allgemeinen Glaubens- und Religionsfreiheit. (dpa/bearbeitet durch Red)


Mehr dazu:   Gesellschaft  
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