Die Verbandsgemeinde Wirges ehrte und feierte ihre Feuerwehren
Von Wolfgang Rabsch
Großer Auflauf im Bürgerhaus von Wirges. Dahin hatte nämlich die Verbandsgemeinde Wirges zum Ehrentag der Feuerwehren eingeladen. Bürgermeisterin Alexandra Marzi konnte zufrieden feststellen, dass alle Feuerwehreinheiten aus der Verbandsgemeinde mit Abordnungen ihrer Einheiten im Bürgerhaus vertreten waren.

Wirges. Im Bürgerhaus in Wirges galt es ein umfangreiches Programm zu bewältigen, in dem Ernennungen und Bestellungen, Verabschiedungen und Ehrungen durchgeführt wurden. Immerhin waren rund 250 "Floriansjünger" aus allen Feuerwehreinheiten der Verbandsgemeinde vertreten.
Beim Feuerwehrehrentag in Wirges hat sich ein neuer Stil etabliert, der den traditionellen Ritus kurzweiliger erscheinen lässt, dabei sich trotzdem genügend Zeit nimmt, die "Helden des Alltags" zu würdigen und zu ehren. Die Reden wurden kürzer gehalten, ohne jedoch das Wesentliche zu vergessen. In den Pausen schallte Rockmusik durch die Halle, die (fast) jeder kennt und liebt. Früher undenkbar, heute in einer etwas lockeren Zeit, begleiteten AC/DC mit "Highway to hell" und Queen mit "We are the champions" die Veranstaltung.
Alexandra Marzi begrüßte die Gäste der Veranstaltung überaus herzlich, denn außer den Männern und Frauen der Feuerwehreinheiten waren mehrere Kommunalpolitiker und Vertreter der Feuerwehrverbände erschienen. Wörtlich drückte sie ihre Begeisterung aus: "Der Blick von hier oben aus in den Saal ist einfach herrlich, wenn man so viele Menschen im Saal sehen kann."
Zur Totenehrung erhoben sich alle Besucher, um zwei verstorbenen ehemaligen Feuerwehrleuten zu gedenken. Anschließend ließ die Bürgermeisterin das Geschehen bei den Feuerwehren seit dem letzten Ehrentag Revue passieren und berichtete, dass inzwischen der Probebetrieb für die digitale Alarmierung gestartet sei, dass Thomas Huberty erneut zum Wehrleiter der VG Wirges gewählt wurde und dass die Bambini-Feuerwehren mit einheitlichen T-Shirts ausgestattet wurden.
Helden des Alltags rückten zu 165 Einsätzen aus
Voller Stolz verkündete Marzi die aktuellen Mitgliederzahlen: 306 Aktive, 128 in der Jugendfeuerwehr, 104 bei den Bambinis und 52 in der Alterskameradschaft. 2024 rückten die Einheiten der Verbandsgemeinde zu insgesamt 165 Einsätzen aus (78 Hilfeleistungseinsätze und 87 Brandeinsätze). Die Bürgermeisterin sicherte im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Feuerwehren die volle Unterstützung der Verbandsgemeinde zu, um der Bevölkerung Schutz und Sicherheit zu bieten, aber auch ihre eigene Unversehrtheit zu gewährleisten.
Viel Geld wird bei den Feuerwehren benötigt
Die größten Posten bei den Beschaffungen waren 480.000 Euro für die Bestellung des HLF 10 mit Beladung für die FF Siershahn und 335.000 Euro für ein MZF 3 für die FF Mogendorf. Der Anbau am Gerätehaus der Feuerwehr in Dernbach schlägt mit 540.000 Euro zu Buche. Am Ende ihrer Ausführungen dankte Alexandra Marzi allen Mitgliedern der großen "Feuerwehrfamilie" für ihr ehrenamtliches Engagement und wünschte immer heile Rückkehr von den Einsätzen.
Gabi Wieland, die als Erste Kreisbeigeordnete den verhinderten Landrat Achim Schwickert vertrat, überbrachte die Glückwünsche des Westerwaldkreises und sagte ebenfalls bestmögliche Unterstützung bei Anliegen der Feuerwehren zu. Sie dankte den ehrenamtlichen Mitgliedern der Feuerwehren und sagte wörtlich: "Ehrenamt gibt es nur in einer Demokratie, in einer Diktatur dagegen existiert kein Ehrenamt."
Anschließend begann auf der Bühne der Gratulationsreigen zu Beförderungen, Verabschiedungen und Ehrungen. An dieser Stelle eine kleine Übersicht, denn es ist einfach unmöglich, sämtliche Personen namentlich zu erwähnen, weil es einfach zu viele waren. Darum an dieser Stelle nur diejenigen, die ganz besonders herausragten. Die Verdienste der anderen sollten aber keinesfalls geschmälert werden.
Ehrungen, Ernennungen und Beförderungen, sowie Verabschiedungen
Seit nunmehr 45 Jahren sind Thomas Kloft von der FF Sainerholz und Arno Goldhausen von der FF Siershahn im aktiven Dienst der Feuerwehr. Thomas Kloft wurde zudem mit dem silbernen Feuerwehrehrenzeichen am Bande ausgezeichnet. Thorsten Kaiser von der FF Dernbach durfte sich über die Verleihung des deutschen Feuerwehrehrenkreuzes in Silber vom Deutschen Feuerwehrverband (DFV) freuen.
Zusammengefasst fanden 31 Ehrungen, 75 Ernennungen, Verpflichtungen und Bestellungen, sowie drei altersbedingte Verabschiedungen in die Alterskameradschaft der Feuerwehr statt. Das war eine Mammutaufgabe, die jedoch von den Gratulanten mit Bravour gemeistert wurde, wobei die Hits aus der Steckdose auch zur Unterhaltung beitrugen. Die Geehrten durften sich über ausgiebigen Beifall erfreuen, bei einigen erfolgten sogar Standing Ovations.
Lebensretter Jan Vogel und Louis Marx ernteten lang anhaltenden Beifall
Eine besondere Ehrung erfuhren Jan Vogel und Louis Marx als Lebensretter, denen Alexandra Marzi die Ehrenmünze der VG Wirges verlieh. Der Grund für die Ehrung: Beide Geehrten arbeiteten in Koblenz auf einer Baustelle gegenüber einem Haus, in dem plötzlich loderndes Feuer ausbrach. Aus den oberen Stockwerken hörten sie verzweifelte Hilferufe. Sie handelten gedankenschnell und warteten nicht erst, bis die Feuerwehr kam, die zwar alarmiert, aber noch nicht vor Ort war, indem sie ihren Kran benutzten, um mit Hilfe einer Wanne insgesamt sechs Personen aus dem brennenden Haus zu retten. Bei der Übergabe der Ehrenmünze erhoben sich alle Besucher und spendeten lang anhaltenden Beifall.
Auch Ehrenvorsitzender Ralf Felix Kespe wurde geehrt
Zu guter Letzt bat Alexandra Marzi den vollkommen überraschten Ehrenvorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands, Ralf Felix Kespe, auf die Bühne, um ihm ebenfalls die Ehrenmünze der VG Wirges zu überreichen. In ihrer kurzen Laudatio betonte sie die hervorragende Zusammenarbeit mit Kespe, der immer und zu jederzeit ein offenes Ohr hatte, wenn es um die Belange der Feuerwehr ging. Auch Ralf Felix Kespe wurde mit Standing Ovations der Besucher bedacht.
Nach Ende des offiziellen Teils, konnten die Besucher bei gutem Essen und kühlen Getränken, viele gute Gespräche führen und so den Zusammenhalt in der "Feuerwehrfamilie" weiter stärken. (Wolfgang Rabsch)
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