Missbrauchsstudie im Bistum Speyer: Einrichtungen bitten um Vergebung
Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat das Ausmaß sexuellen Missbrauchs im Bistum Speyer aufgezeigt. Drei Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe haben nun Stellung bezogen und geloben, ihre Schutzkonzepte zu überarbeiten.

Pirmasens/Landau/Landstuhl. Nach der Teilveröffentlichung einer Aufarbeitungsstudie zu sexuellem Missbrauch im Bistum Speyer planen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, ihre Schutzkonzepte zu prüfen und anzupassen. "Wir bitten um Vergebung bei allen Betroffenen, die in unseren Einrichtungen in der Vergangenheit Unrecht und Leid erfahren haben", erklärten die Leitungen dreier Einrichtungen in der Diözese Speyer. "Es ist tief beschämend und eine schreckliche Wirklichkeit, die nicht ungeschehen gemacht werden kann."
An der Erklärung beteiligten sich das Jugendwerk St. Josef in Landau, das Nardinihaus in Pirmasens und das Caritas-Förderzentrum Nikolaus von Weis in Landstuhl. Die Leiterinnen dieser Einrichtungen kündigten an, interne Prozesse anzustoßen, um einen Umgang mit der Vergangenheit zu erarbeiten. Dabei sollen die Leitlinien zur Entwicklung einer Gedenkkultur im Bistum Speyer als Grundlage dienen. Zudem sollen die Kinder und Jugendlichen sowie die Mitarbeitenden für Grenzverletzungen sensibilisiert werden.
Die Leiterinnen baten darum, dass sich etwaige weitere Betroffene bei ihnen melden. "Wir wollen gemeinsam mit den Betroffenen lernen, was wir in Zukunft besser machen können", hieß es weiter. Ziel sei ein Austausch - zuzuhören, was ihnen passiert sei und was ihnen heute helfe. (dpa/bearbeitet durch Red)
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