Pressemitteilung vom 22.05.2025
Unerwünschte Anrufe: Pflegekurse als Verkaufsfalle
In Rheinland-Pfalz häufen sich die Beschwerden über ungebetene Werbeanrufe zu Pflegeleistungen. Besonders ältere Menschen sind betroffen und verunsichert. Doch es gibt klare Schritte, um sich zu schützen.

Mainz. Am 21. Mai berichtete die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz von einer Zunahme unerwünschter Anrufe, bei denen pflegebedürftigen Personen Pflegeleistungen aufgedrängt werden. Diese Anrufe erfolgen ohne vorherige Zustimmung der Betroffenen. Besonders häufig geraten ältere oder alleinlebende Menschen ins Visier der Anrufer, die deren Unkenntnis über die Regelungen der Pflegeversicherung ausnutzen.
Pflegekurse werden von den Pflegekassen kostenlos angeboten und sollen pflegende Angehörige unterstützen, indem sie praktisches Wissen und Pflegetechniken vermitteln. Trotz dieses Angebots beschweren sich viele bei der Verbraucherzentrale darüber, dass ihnen ungefragt Pflegekurse angeboten werden. Die Anrufer verlangen oft Informationen zur Pflegekasse und Versichertennummer, um mit der Kasse abzurechnen, was zu finanziellen Schäden führen kann.
Um sich vor solchen Anrufen zu schützen, rät die Verbraucherzentrale, sofort aufzulegen. Sollte dennoch ein Vertrag zustande kommen, ist ein rascher Widerruf wichtig. In der Regel besteht ein 14-tägiges Widerspruchsrecht. Zudem sollte die Pflegekasse informiert werden, um Zahlungen zu stoppen. Bei Zahlungsaufforderungen oder Mahnungen ist es ratsam, juristische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Die Herkunft der Daten bleibt unklar, doch Betroffene haben das Recht, von den Firmen Auskunft über die gespeicherten Daten zu verlangen. Eine schriftliche Anfrage nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) kann helfen, die Daten sperren zu lassen und weitere Anrufe zu verhindern. Es wird empfohlen, solche Vorfälle der Landesdatenschutzbehörde zu melden.
Für ausführliche Informationen können sich Betroffene an die Webseite der Verbraucherzentralen wenden. Pflegebedürftige in Rheinland-Pfalz haben zudem die Möglichkeit, die "Rechtsberatung Pflege und Wohnen im Alter" der Verbraucherzentrale unter der Telefonnummer (06131) 28 48 810 oder per E-Mail an pflege@vz-rlp.de zu kontaktieren. PM/Red
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