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Nachricht vom 19.05.2025    

Spendenaktion im Westerwald: Unterstützung für junge Familie nach schwerem Motorradunfall

Von Regina Morkramer

Patrick Menges (34) liegt nach einem schweren Motocross-Unfall in einer Bochumer Spezialklinik. In wenigen Wochen erwarten er und seine Partnerin ihr erstes gemeinsames Baby. Um wenigstens die finanzielle Last etwas von den Schultern der jungen Familie zu nehmen, haben Freunde und Verwandte eine Spendenaktion gestartet.

Patrick Menges wurde bei einem Motorradunfall schwer verletzt. (Foto: privat)

Ettinghausen. Patrick Menges wollte sich am 27. April 2025 gemeinsam mit seiner Partnerin und ihrer Familie einen schönen Tag machen. Das Ausflugsziel war die Motocross-Strecke in Plaidt. Doch dort kam es zu einem schlimmen Unfall. "Erst ging alles gut. Patrick fuhr mit Vorsicht und Bedacht. Doch plötzlich ereignete sich der Unfall", erzählen sein Bruder und sein Onkel im Gespräch mit dem WW-Kurier. Was darauf folgte, war eine nervenaufreibende und aufwändige zweistündige Rettungsaktion. Patrick lag so ungünstig auf der Motocross-Strecke, dass weder ein Rettungswagen noch ein Rettungshubschrauber ihn sicher retten konnten. Daher wurde ein Polizeihubschrauber aus Koblenz nachalarmiert, der ihn mittels einer Winde von der Strecke heben konnte, damit Patrick mit dem Rettungshubschrauber in das Bundeswehrzentralkrankenhaus nach Koblenz gebracht werden konnte. Hier wurde er umgehend in einer sechsstündigen Notoperation an den Halswirbeln operiert, die er sich bei dem Sturz gebrochen hatte. Neben anderen Knochenbrüchen hatte sich Patrick zudem eine Lungenprellung zugezogen.

"Wir machten uns sofort auf den Weg ins Krankenhaus, wo uns aber aufgrund der andauernden OP dazu geraten wurde, zu Hause zu warten", berichtet sein Bruder. "Gegen ein Uhr in der Nacht kam endlich ein Anruf aus dem Krankenhaus. Am nächsten Tag konnten wir dann zu ihm. Er war stabil, lag aber im künstlichen Koma, um die notwendige Beatmung zu erleichtern. Zu allem Übel zog Patrick sich noch eine Lungenentzündung zu, die den notwendigen Luftröhrenschnitt aufschob."

In den Tagen nach dem Luftröhrenschnitt war er dann, zur Erleichterung seiner Familie und Lebensgefährtin, endlich wieder ansprechbar. Um seine Genesung bestmöglich zu gewährleisten, wurde Patrick kurzfristig nach Bochum in eine Spezialklinik für Lungentrauma und Querschnitt verlegt. Hier musste eine weitere Operation an der Halswirbelsäule vorgenommen werden, um diese zu stabilisieren. Die Verletzung der Halswirbelsäule erschwert unter anderem das eigenständige Atmen, weshalb Patrick dort ein Beatmungsgerät bekommen hat, mit dem er atmen und inzwischen auch endlich sprechen kann.

Kleine Verbesserungen jeden Tag
"In Patricks Fall spricht man von einem inkompletten Querschnitt", erklärt sein Onkel. "Aktuell kann kein Arzt sagen, wie sich sein Zustand noch entwickelt. Es werden weitere Operationen folgen. Es sind jeden Tag kleinere Verbesserungen zu spüren, die allen Hoffnung geben." Patrick soll nun so schnell wie möglich von der Intensiv- auf die Rehastation verlegt werden, um die Maßnahmen zur Rehabilitation zu starten.

"Patrick ist ein unglaublicher Kämpfer, er hat einen riesengroßen Ehrgeiz. Er wird alles dafür tun, um wieder ein eigenständiges Leben führen zu können", weiß sein Bruder. Stand jetzt gehen die Ärzte von einer dauerhaften Beatmung aus, auch das Ausmaß der Querschnittslähmung ist nicht absehbar. "Aber wir geben die Hoffnung nicht auf, dass sich eventuell Nerven erholen und Funktionen zurückkommen. Das Rückenmark ist beschädigt, man weiß gerade einfach noch nicht, wie sich das entwickelt."



Spendenaktion für Patrick und seine junge Familie
Für Patricks Familie und vor allem für seine hochschwangere Lebensgefährtin ist die Zeit gerade mehr als belastend. "Seine Freundin pendelt aktuell, so kurz vor der Geburt, ständig zwischen zu Hause und Bochum, um einfach bei Patrick sein zu können." Durch ein Appartement in der Nähe der Klinik hat die Familie ab Sommer die Möglichkeit, dauerhaft bei ihm sein zu können. "Das alles ist unheimlich belastend - in jeder Hinsicht", schildern Patricks Bruder und Onkel. Erst im vergangenen Jahr haben sich Patrick und seine Lebensgefährtin ein Haus nach ihren Wünschen renoviert - das aber alles andere als rollstuhlgerecht ist, wie sein Onkel erklärt. "Vor der Haustür ist eine steile Treppe, an der Terrasse und auch im Innenbereich müsste viel getan werden, um mit einem Rollstuhl gut zurechtzukommen. Dieser ganze Umbau wird wahnsinnig viel Geld kosten." Dazu die Kosten für die Fahrten nach Bochum, die Unterbringung vor Ort, Parkkosten, Zuzahlungen für Rehamaßnahmen. "Patrick wird ins Krankengeld rutschen. Um diese finanzielle Sorge abzufangen, haben wir dieses Spendenkonto gegründet, weil wir einfach noch nicht wissen, was kommen wird."

"Dazu kommt, dass Patrick durch und durch Sportler ist", fügt sein Bruder hinzu. "Auch wenn Einschränkungen bleiben sollten, wird Patrick alles dafür tun, um in seinen Möglichkeiten sportlich bleiben zu können. Um Patrick ein aktives Leben zu ermöglichen, werden Kosten für einen auf seine Bedürfnisse angepassten Rollstuhl anfallen, der mit hohen Zuzahlungen verbunden ist. Dieser wird ihm aber auch die alltäglichen Aufgaben als Papa erleichtern. Und so werden sich die Kosten immer weiter summieren."

Wer Patrick und seine Familie in dieser schweren Zeit unterstützen möchte, kann das über die Plattform "GoFundMe" tun: www.gofundme.com/f/unterstutzung-fur-junge-familie-nach-schwerem-motorradunfall. "Patrick ist Partner, Bruder, Patenonkel, Vereinsmensch, Sportskanone, ist unglaublich ehrgeizig und freut sich auf seine verantwortungsvolle und liebenswerte Aufgabe als Papa. Wir hoffen auf eure Unterstützung", heißt es da. (rm)


Lokales: Wallmerod & Umgebung
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