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Nachricht vom 28.04.2025    

100 Tage Trump: Was bedeutet das für Rheinland-Pfalz?

Die ersten 100 Tage von Donald Trumps zweiter Amtszeit als US-Präsident werfen Fragen über die Zukunft der Beziehungen zwischen Rheinland-Pfalz und den USA auf. Die Auswirkungen auf die Region sind spürbar, doch wie sieht die aktuelle Bilanz aus?

JD Vance in Ramstein. Foto: Kenny Holston/Pool The New York Times via AP/dpa

Mainz. Es waren seltene Bilder der Ausgelassenheit auf dem Stützpunkt Ramstein in der Pfalz. Bei einem transatlantischen Frühschoppen zapfte US-Vizepräsident JD Vance vor wenigen Tagen persönlich Bier für das Militär. Danach hob er seinen Humpen und setzte seine Reise mit der Air Force Two fort. Rheinland-Pfalz erfüllte erneut seine Rolle als wichtige Zwischenstation für die USA. Doch bleibt das so? Diese Frage ist ungewiss.

Am Dienstag markiert Donald Trump, dessen Vorfahren aus Kallstadt stammen, 100 Tage im Amt. Das Jubiläum wird von Nebengeräuschen begleitet. Angedrohte Zölle seitens Trump könnten die Wirtschaft des Bundeslandes erheblich belasten. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) spricht von einer «verheerenden Entscheidung». Auch ein Teilabzug von Soldaten, wie er bereits 2020 geplant war, gilt weiterhin als möglich und könnte erhebliche Folgen für die Region haben.

Zapfen, Zölle, Zweifel
Der Politologe David Sirakov betont, dass sich die USA auch unter Trump als globale Macht verstehen. Die Liegenschaften in Rheinland-Pfalz, darunter die Ramstein Air Base und das Krankenhaus in Landstuhl, spielen dabei eine zentrale Rolle. Dennoch zieht Sirakov aus Vances Besuch keine Rückschlüsse auf die zukünftige US-Truppenpräsenz. Es handelte sich um einen logistischen Besuch aufgrund der Flugroute, der die Vorzüge der Ramstein Air Base unterstreicht.



Bürgermeister Ralf Hechler aus Ramstein berichtet von wachsendem medialen Interesse und Diskussionen über die US-Politik. Ein möglicher Teilabzug der US-Truppen würde die Region hart treffen, da die Wirtschaftskraft der US-Militärpräsenz pro Fiskaljahr über zwei Milliarden US-Dollar beträgt. Beispiele für Truppenabzüge in Rheinland-Pfalz gibt es genug, dennoch zeigt man sich in Ramstein optimistisch, da laufende Projekte weitergeführt werden.

Ein brisanter Kulturwandel unter Trump
Jens Pakenis vom Docu Center Ramstein beobachtet einen Kulturwandel unter Trump. Auf der Facebook-Seite der Air Base wurden Inhalte gemäß einer Präsidentenverfügung entfernt, was zu einer Löschung von Bildern führte, die bestimmte Schlagwörter enthalten. Obwohl das Docu Center nicht betroffen ist, sichert es Artikel und Bilder als Dokumentation eines brisanten Kulturwandels.

Ein Besuch 2027?
Während seiner ersten Amtszeit legte Trump Tankstopps in Ramstein ein. Ob es während seiner zweiten Amtszeit zu einem offiziellen Besuch in Rheinland-Pfalz kommt, bleibt abzuwarten. In unmittelbarer Nähe der Air Base entsteht derzeit ein neues US-Krankenhaus, das 2027 eröffnet werden soll - vielleicht in Anwesenheit von Präsident Trump. (dpa/bearbeitet durch Red)



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