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Nachricht vom 16.04.2025    

Luchse in Rheinland-Pfalz: Zwischen Schutz und Herausforderungen

In Rheinland-Pfalz gibt es neben den bekannten Wolfsrudeln auch eine Population von Luchsen, die weniger im Rampenlicht steht. Doch ein besonders auffälliges Tier sorgt für Diskussionen.

Luchs. Foto: Andreas Arnold/dpa

Mainz. Vier Wolfsrudel mit insgesamt acht erwachsenen Tieren sind mittlerweile in Rheinland-Pfalz beheimatet. Doch was ist mit den Luchsen? Schätzungsweise 20 dieser Pinselohren leben derzeit im Bundesland, vor allem in der Grenzregion zu Frankreich. Das Umweltministerium in Mainz berichtet von vier nachgewiesenen Geburten von Luchskätzchen im Jahr 2024.

Luchse sind als Grenzgänger bekannt, wie Thomas Wulff vom Jagdverband erklärt. Eine genaue Zahl soll durch ein grenzüberschreitendes Kamera-Monitoring ermittelt werden, um zukünftige Populationsentwicklungen besser modellieren zu können. Im Donnersbergkreis hält sich regelmäßig ein Luchs auf, während im Westerwald, wohin der Wolf zurückgekehrt ist, bislang keine Luchse gesichtet wurden. Seit 2016 sind sie wieder im südlichen Pfälzerwald angesiedelt - ein Projekt, das der Jagdverband unterstützt. Die Jäger sehen sich in der Verantwortung, die bestehende Luchs-Population zu schützen. Das Koordinationszentrum Luchs und Wolf (Kluwo) in Trippstadt weist jedoch darauf hin, dass der Bestand stagniert und der langfristige Erhalt mit nur vier geschlechtsreifen Weibchen nicht gesichert ist.



Angriffe auf Nutztiere sind bei Luchsen seltener als bei Wölfen. Dennoch fiel der männliche Luchs Alfi im Winter 2025 durch drei Übergriffe auf, darunter ein Vorfall am 3. Februar in Hofstätten mit acht toten Schafen oder Ziegen. Julian Sandrini, Leiter des Kluwo, sieht darin keinen Grund, Alfi als "Problemluchs" zu bezeichnen, da er bisher keine Schutzmaßnahmen wie Elektroweidezäune überwunden hat. Betroffene Weidetierhalter erhalten zudem umfangreiche Unterstützung für Herdenschutzmaßnahmen.

Seit der Wiederansiedlung des Luchses im Pfälzerwald wurden jährlich zwischen null und fünf Übergriffe registriert. 2022 gab es keinen, 2023 zwei und 2024 einen. Umweltministerin Katrin Eder betont die Bedeutung der Luchse als Spitzenprädatoren, die zur Regulation der Wildbestände beitragen und als Indikatoren für ein gesundes Ökosystem gelten. Das Kluwo arbeitet daran, eine tragfähige Population im Pfälzerwald zu etablieren, die sich weiter ausbreiten kann. Einzelne Luchse wurden bereits in verschiedenen Landesteilen, etwa an der Mosel, nachgewiesen. (dpa/bearbeitet durch Red)



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