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Nachricht vom 23.03.2012    

Hühnergülle auf Westerwälder Feldern - Ein Skandal

In den Niederlanden ist in der Provinz Limburg erneut die Vogelgrippe ausgebrochen. 42.700 Puten wurden getötet, ein Sperrbezirk eingerichtet. Trotzdem wollen zwei Landwirte im Westerwald ihre Felder mit Hühnergülle düngen. Die Genehmigung erteilt das Mainzer Umweltministerium, das sich bislang weigert, zu entscheiden. Das Veterinäramt des Westerwaldkreises macht erneut auf die Gefahren aufmerksam. Die ersten Lieferungen sind bereits in Rheinland-Pfalz eingetroffen.

Westerwaldkreis. Aufgrund eines neuerlichen Ausbruchs der Vogelgrippe (Aviäre Influenza) in den Niederlanden hat die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises das Umweltministerium in Mainz nochmals dringend gebeten, keine Erlaubnis zum Verbringen von unbehandeltem Hühnerkot in das Kreisgebiet zu erteilen. Derzeit liegen in Mainz Anträge von zwei Landwirten aus den Verbandsgemeinden Rennerod und Hachenburg vor, die insgesamt 390 Tonnen des im Fachjargon als „Geflügelgülle“ bezeichneten Materials als Dünger auf ihre Felder ausbringen wollen.
Der jüngste Vogelgrippe-Fall betrifft einen Mastbetrieb mit 42.700 Puten in der niederländischen Provinz Limburg, der seit vergangenem Sonntag gesperrt ist. Sämtliche Puten wurden inzwischen getötet. Vor der Seuchenfeststellung sind aber aus der 3 km-Restriktionszone um den Ausbruchsbetrieb mehrere Sendungen mit unbehandeltem Geflügelkot nach Rheinland-Pfalz gelangt, um die sich jetzt die Behörden kümmern müssen. Soweit das Material noch auf Haufen liegt, muss es vor der Ausbringung mit Branntkalk desinfiziert werden. Wenn die Gülle aber bereits auf die Felder verteilt wurde, kann man nichts weiter tun, als die Gerätschaften, mit denen das Material in Berührung gekommen ist, gründlich zu reinigen und zu desinfizieren.
Dr. Helmut Stadtfeld, Veterinärdezernent der Kreisverwaltung, sieht in diesem Fall einen deutlichen Beleg für die Brisanz des „Kot-Tourismus“ aus den Niederlanden. „Das Vogelgrippe-Virus hat ein enormes Ansteckungspotential für Wild- und Hausvögel. Es ist absolut unverantwortlich, unbehandelten Geflügelkot über weite Entfernungen zu transportieren und in freier Natur zu verwerten“, findet der Kreisveterinär, der nach eigenem Bekunden in den vergangenen Tagen aufgrund der öffentlichen Berichterstattung sehr viel Zustimmung erfahren hat, auch und gerade aus dem Bereich der Landwirtschaft.
Eine Entscheidung des Mainzer Umweltministeriums über die Anträge der beiden Landwirte steht nach wie vor aus, heißt es in der Pressemitteilung der Kreisverwaltung.



Kommentar der Redaktion:
Dr. Helmut Stadtfeld traut sich als Einziger an die Öffentlichkeit mit einem brisanten Thema, das uns alle betrifft, egal, ob wir in der VG Hachenburg, Rennerod oder im Landkreis Altenkirchen leben. Die Vogelgrippe hat bereits enorme volkswirtschaftliche Schäden seit ihrem ersten Ausbruch verursacht, ist das Gedächtnis der Politik nur noch von heute bis morgen in der Lage zu funktionieren? Wie kann ein Ministerium seine Entscheidungen, wo es um Gesundheit von Mensch und Tier geht, so lange herausschieben? Unfassbar !
Was sind das eigentlich für Landwirte, die so einen Sch... in unsere Region bringen wollen und dann womöglich damit auch noch Geld verdienen wollen? Wo bleibt da eigentlich bäuerliche Kultur und Verantwortung für eine ganze Region?
Die Krähen, Elstern oder sonstige Vögel, die auf den Feldern auf Futtersuche gehen, interessieren keine Viren und vor allem keine Grenzen. Wieso geht kein Aufschrei durch das Land und zwingt die grün-rote Landesregierung zum Stopp des Kot-Tourismus aus dem Ausland? (Helga Wienand-Schmidt, Red.-Leitung)


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