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Pressemitteilung vom 06.02.2025    

Zukunftssicher: Hachenburg plant umfassende Wasserversorgung

Die Verbandsgemeinde Hachenburg hat wichtige Schritte unternommen, um die Wasserversorgung für die Zukunft zu sichern. Ein neuer Vertrag mit dem Zweckverband Wasserversorgung Kreis Altenkirchen (WKA) soll die Versorgung der Region maßgeblich verbessern.

Mitglieder des Werkausschusses und Vertreter der Verbandsgemeindewerke beim Übergabebauwerk des WKA. (Foto: Verbandsgemeindeverwaltung Hachenburg)

Hachenburg. Der Verbandsgemeinderat stimmte in der vergangenen Sitzung einstimmig einem Vertrag zur Wasserlieferung mit dem Zweckverband Wasserversorgung Kreis Altenkirchen (WKA) zu.

Die Verbandsgemeinde Hachenburg arbeitet bereits seit dem Jahr 1983 mit dem WKA zusammen und bezieht Trinkwasser zur zusätzlichen Versorgung der Ortsgemeinden Kroppach und Giesenhausen sowie Marzhausen und Heuzert. Durch den neuen Vertrag mit dem WKA sollen perspektivisch jährlich mehr als 310.000 Kubikmeter Trinkwasser geliefert werden, sodass viele weitere Ortsgemeinden und die Stadt Hachenburg zusätzlich mit Trinkwasser versorgt werden können. Damit diese Wassermenge letztlich von der Kreisgrenze zwischen Sörth und Giesenhausen bis nach Hachenburg geleitet werden kann, sind umfangreiche Baumaßnahmen vorgesehen.

Als Ergebnis der Studie "Zukunftsstrategie Wasserversorgung 2030" eines Ingenieurbüros wurde aufgezeigt, dass im Bereich der Gemarkung Mudenbach ein neu zu errichtender Hochbehälter zukünftig eine zentrale Versorgung der Ortsgemeinden Giesenhausen, Kroppach, Marzhausen, Heuzert, Mudenbach, sowie Astert und einem Teil von Müschenbach und Hattert übernehmen soll. Es ist vorgesehen, das Großprojekt in drei Bauabschnitten umzusetzen. So soll zunächst ab der Übergabestelle in der Ortsgemeinde Sörth eine etwa 7 Kilometer lange Leitung bis zum neuen Hochbehälter "Haufenberg" in der Gemarkung Mudenbach gebaut werden. Im zweiten Schritt ist eine Verbundleitung vom Hochbehälter "Haufenberg" zum bestehenden Hochbehälter in Müschenbach geplant. In einem letzten Bauabschnitt ist eine Umgehungsleitung um die Stadt Hachenburg bis zum Hochbehälter Hachenburg vorgesehen.

Bereits im vergangenen Jahr wurden vertragliche Regelungen getroffen, um künftig auch die Ortsgemeinden Borod und Wahlrod zusätzlich mit Trinkwasser des WKA zu versorgen. Dafür werden im Frühjahr 2025 im Rahmen einer gemeinschaftlichen Baumaßnahme mit dem Landesbetrieb Mobilität Verbundleitungen vom Hochbehälter in Berod, der vom WKA betrieben wird, in die Gemeinden Wahlrod und Borod gelegt, sodass künftig diese beiden Gemeinden von einem zusätzlichen Wasserbezug profitieren können.

Neue Trinkwasserstrategie für Hachenburg und Westerburg

Die Notwendigkeit dieser zusätzlichen Versorgung mit dem Lebensmittel Nummer eins wurde in vorangegangenen Beratungen im Werkausschuss ausführlich erörtert. So stellten die Verbandsgemeindewerke dar, dass insbesondere seit den trockenen Jahren 2017/2018 Quellen und Tiefbrunnen deutlich weniger Wasser liefern als noch zuvor. In warmen Sommermonaten kommt es teils zu kompletten Ausfällen einzelner Quellen, auch Tiefbrunnen fördern dann weniger Wasser zutage. Insgesamt bleibt die Situation der Wasserversorgung angespannt, auch in einem niederschlagsreicheren Jahr 2024. Durch immer häufiger auftretende Starkregenereignisse kommt es oftmals zu Trübungen von Quellen und Tiefbrunnen, sodass dieses Wasser nicht mehr für eine Aufbereitung verwendet werden kann. Diese Folgen des Klimawandels sorgen dafür, dass die Trinkwasserversorgung zukunftsfähig aufgestellt werden muss. Vertreter der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD) stellten im Werkausschuss dar, dass diese Situation landesweit festzustellen sei und daher die Versorgung mit Trinkwasser insbesondere durch interkommunale Verbünde gesichert werden muss.



Auch im südöstlichen Bereich der Verbandsgemeinde Hachenburg wird zukünftig im Rahmen eines interkommunalen Verbunds mit der Verbandsgemeinde Westerburg Trinkwasser geliefert. Im engen Austausch zwischen den beiden Verbandsgemeinden ist beabsichtigt, dass jeweils in Lochum und in Langenhahn (VG Westerburg) neue Hochbehälter errichtet werden, um bestehende Altanlagen zu ersetzen. Die beiden neuen Hochbehälter sollen durch eine etwa 7,5 Kilometer lange Leitung miteinander verbunden werden und somit einen gegenseitigen Wasseraustausch ermöglichen. Die Idee einer "Wasserautobahn" gestaltet sich insofern aus, dass die Verbandsgemeinde Hachenburg das bezogene Trinkwasser des WKA an die Verbandsgemeinde Westerburg weiterleiten könnte.

Den Beratungen im Werkausschuss zur Wasserlieferung durch den WKA war eine Besichtigung des Wasserwerks Auchel vorangegangen. Die Mitglieder des Ausschusses hatten dort die Gelegenheit, hinter die Kulissen der Trinkwasseraufbereitung an der Wiehltalsperre zu blicken. In der mehrstündigen Führung durch die Anlagen des Betreibers der Talsperre, der Aggerverband, wurde unter anderem dargestellt, welche Kapazität die Talsperre hat, wie in mehreren Schritten die Aufbereitung zu Trinkwasser erfolgt und in welcher Qualität dieses schließlich ins Netz geht. Abgerundet wurde die Besichtigung noch durch einen Besuch des Übergabebauwerks, bei dem das Wasser vom Aggerverband an den WKA übergeben wird. Der WKA wird künftig neben der Verbandsgemeinde Hachenburg auch die Verbandsgemeinde Puderbach und die Stadtwerke Neuwied mit Trinkwasser versorgen. (PM/Red)



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