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Nachricht vom 17.01.2025    

Anton Hofreiter (Bündnis 90/Die Grünen) besuchte den Westerwald

Von Wolfgang Rabsch

Anton Hofreiter, prominentes Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen, besuchte am Donnerstag (16. Januar) Montabaur, um über die bevorstehende Bundestagswahl sowie zentrale politische Themen zu sprechen. In einer gut besuchten Veranstaltung äußerte er sich zu Klimaschutz, Ukraine-Konflikt und demokratischen Werten.

Fotos: Wolfgang Rabsch

Montabaur. Der Kreisverband Westerwald und der Ortsverband Montabaur der Grünen reagierten schnell, als sie erfuhren, dass Anton Hofreiter, eine der bekanntesten Gesichter der Grünen Partei, am Donnerstag (16.Januar) von Leverkusen im ICE kommend, auf dem Weg nach Wiesbaden, am ICE-Bahnhof in Montabaur anhält. Zeitlich passte alles genau, da der Termin in Wiesbaden erst abends stattfinden sollte. So konnte Anton Hofreiter auf halber Strecke in Montabaur aussteigen und der Einladung Folge leisten, um seine Gedanken zur bevorstehenden Bundestagswahl vorzutragen und auch zu Fragen, Rede und Antwort stehen. Die Veranstaltung mit Anton Hofreiter fand in den gemütlichen Räumlichkeiten des “InnoLab“ In der Altstadt von Montabaur statt.

Security und Polizei sicherten den Veranstaltungsort
Die Veranstalter hatten umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, zumal in der Nacht vor dem Besuch der Boden und die Eingangstür geschmiert wurden, auf der Eingangstür stand zum Beispiel das Wort “Kriegstreiber“. Eine Polizeistreife fuhr in regelmäßigen Abständen an der Location vorbei und eine Security kontrollierte die Besucher vor Betreten des “InnoLab“. Vorab kann festgestellt werden, dass die Veranstaltung absolut störungsfrei verlief.

Der Besuch von Hofreiter in Montabaur stieß auf reges Interesse, denn Im “InnoLab“ versammelten sich annähernd 100 Besucher, die die Location bis auf den letzten Platz füllten. Bevor Hofreiter erschien, gaben der Landtagsabgeordnete Carl-Bernhard von Heusinger und Yannik Maaß, Direktkandidat für die Bundestagswahl im Wahlkreis Montabaur, kurze Statements ab, in denen sie sich vordergründig mit der bevorstehenden Bundestagswahl befassten.

Hofreiter wurde mit freundlichem Beifall empfangen, als er das “InnoLab“ betrat, er kam bei seinem Vortrag relativ schnell zur Sache, so, wie man ihn kennt. In den Mittelpunkt seine Ausführungen stellte Hofreiter vier zentrale Herausforderungen: Klimakrise, Krieg und Frieden in Europa, marode Infrastruktur und Bewahrung von Demokratie.

In der Zusammenfassung einige Eckpunkte zu den zentralen Herausforderungen: Hofreiter lobte Hofreiter die Ampel bei dem Abbau von Bürokratie, da unter anderem die Genehmigungsverfahren für den Bau von Windkrafträdern und Photovoltaikanlagen erheblich verkürzt wurden, von sechs Jahren bei der CDU/SPD Vorgängerregierung, auf neun Monaten mit der Ampel, zudem wären Balkonkraftwerke im privaten Bereich massiv gefördert worden.

Hofreiter befürwortet die Lieferung von “Taurus“- Raketen an die Ukraine
Großen Raum nahmen die Ausführungen von Hofreiter in Bezug auf den Krieg in der Ukraine ein. Putin hätte immer nur das imperialistische Ziel vor Augen gehabt, das russische Großreich wiederherzustellen. Das hätte er nie verheimlicht, wäre aber vom Westen nicht für ernst genommen worden, da er nie befürchtet musste, das Russland von der NATO und der Ukraine angegriffen wurde. Weiter bekannte Hofreiter sich ausdrücklich zu den Waffenlieferungen an die Ukraine, denn “Friedensverhandlungen mit Putin könnten nur aus einer Position der Stärke geführt werden“. Hofreiter reagierte spürbar “sauer“ auf die Blockade von Bundeskanzler Scholz, bei der Freigabe von dem zugesagten drei Milliarden-Paket für Waffenlieferungen an die Ukraine, obwohl Annalena Baerbock und sogar SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius, darauf drängen würden und das Kanzler-Veto kritisieren. Pistorius und Baerbock wollten unter anderem drei zusätzliche Flugabwehrbatterien (Iris-T) nebst Munition, weitere Lenkflugkörper („Patriot“), zehn Radhaubitzen sowie weitere Artilleriemunition an die Ukraine liefern. Hofreiter bekannte sich ausdrücklich zur Lieferung von “Taurus“-Raketen an die Ukraine, um damit militärische Ziele in Russland angreifen und zerstören zu können.



Scharfe Angriffe richtete Hofreiter gegen Markus Söder, der bekanntlich eine mögliche Koalition mit schwarz/grün absolut ausschließt. Insgesamt attackierte Hofreiter die CSU, die mit ihren Verkehrsministern Ramsauer, Dobrindt und Scheuer wesentlich zur maroden Infrastruktur bei Bundesbahn, Technologie, Straßen und Brücken, sowie schleppendem Glasfaserausbau, beigetragen hätten. Wohlstand könne nur durch eine intakte Industrie erhalten bleiben, Klimaschutz und florierende Industrie zusammen, das würde gehen.

Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und unsere Freiheit müssen gegen äußere und innere Feinde geschützt werden. “Für mich ist es sehr schlimm, dass Frau Wagenknecht in Deutschland mit Frieden in Verbindung gebracht wird. Sie redet von Frieden, obwohl sie die Politik von Putin unterstützt“, so Hofreiter.

Migration ist für die Grünen kein Hauptproblem
In der anschließenden Diskussionsrunde nahm Hofreiter zu vielen Fragen Stellung, wobei auffiel, dass das Thema Migration bis dahin mit keinem Wort erwähnt wurde. Das Thema steht aktuell bei fast allen Umfragen an der Spitze der Sorgen, die sich die Bundesbürger machen. Der WW-Kurier meldete sich bei der Diskussion zu Wort und befragte Anton Hofreiter zur Aussage, die Katrin Göring Eckardt in der letzten “hart aber fair“ -Sendung bei einer Migrationsdebatte wörtlich tätigte: “Ich glaube, das hat mit dem Alltag der Menschen verdammt wenig zu tun. Glauben wir denn wirklich, wenn wir Hatice abschieben, wird Oma Gerda die Butter wieder bezahlen können? Nein!“ Die Bundestagsvizepräsidentin vertrat in dieser Sendung die Meinung, dass die Probleme in Deutschland nicht geringer werden, wenn nur über die Integration geredet und dabei das Land weiter gespaltet wird. Zudem sei es nicht richtig, dass die Migration als Hauptproblem angesehen wird. Für diese Äußerungen wurde die Politikerin in den Medien massiv kritisiert.

Hofreiter meinte zu dieser Fragestellung lediglich: “Ich war gestern bei einer Veranstaltung mit Ärzten und Pflegern, die übereinstimmend bestätigten, dass ohne syrische Flüchtlinge, die in diesen Einrichtungen arbeiten, Krankenhäuser und Pflegeheime dicht machen könnten. Das hat Katrin Göring-Eckart mit Ihrer Äußerung gemeint“. Mehr hatte er zu diesem Thema nicht zu sagen.

Anton Hofreiter, der eine Stunde ohne Manuskript die erwähnten Themen ansprach, wurde am Ende seines Besuchs mit viel Beifall verabschiedet.


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