Werbung

Pressemitteilung vom 05.12.2024    

Hohes Besucherinteresse bei Messe für Inklusion und Teilhabe am Arbeitsleben in Montabaur

Zum internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen fand in der Arbeitsagentur Montabaur eine Messe für Inklusion und Teilhabe am Arbeitsleben statt. Unter dem Motto "Handicap? …na und!" zielte die Messe darauf ab, den Besuchern das regionale Unterstützungsangebot näher zu bringen und einen Raum für den direkten Austausch zu schaffen.

Die Veranstaltung bei der Arbeitsagentur Montabaur stieß auf reges Besucherinteresse. (Foto: Veranstalter)

Montabaur. Fünfzehn Beratungsstellen aus den Kreisen Rhein-Lahn und Westerwald standen bereit, um Fragen zu beantworten, wertvolle Impulse zu geben und ihre vielfältigen Hilfsangebote vorzustellen.

Ein Highlight der gut besuchten Veranstaltung war der Vortrag des Business-Coaches und Buchautors Saliya Kahawatte. Etwa 150 Besucher folgten gebannt seiner berührenden Lebensgeschichte. Etliche Hürden musste Saliya in seinem Leben nehmen. Mit 15 Jahren verliert er den Großteil seines Sehvermögens durch eine schwere Netzhautablösung, was sich in 100prozentiger Schwerbehinderung ausweist. Getrieben von seinem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben, gelingt es ihm, trotz seiner hochgradigen Sehbehinderung in der Welt der Sehenden zu bestehen und Rückschläge zu überwinden.

Viele der gebannt Zuhörenden konnten sich mit Saliyas Erfahrungen nur zu gut identifizieren: "Das macht mir Mut und gibt mir Hoffnung auch mein Leben trotz Behinderung zu meistern!" erklärte eine Besucherin. Andere berichten von den vielen Vorurteilen, denen auch sie bei der Jobsuche begegnen. Elmar Wagner, Chef der Agentur für Arbeit Montabaur bestätigt diese Vorbehalte bei Personalentscheidern: "Nahezu jedes vierte Unternehmen beschäftigt gar keine Menschen mit Behinderung. Zu ausgeprägt sind die Klischees und die Scheu vor dem oft überschätzten Aufwand, der mit einer Einstellung einhergehen könnte. Wir leisten mit unserer Messe einen Beitrag zur notwendigen Informationsarbeit. Zugleich wollen wir die hier präsenten Akteure am inklusiven Arbeitsmarkt vernetzen, um gemeinsam die Vorurteile bei Unternehmen aufzubrechen."

Dazu tragen gute Beispiele von gelungener beruflicher Integration bei. So auch die Geschichte einer Besucherin, die mit ihren Eltern die Messe besucht. Sie absolviert gerade ihr drittes Ausbildungsjahr zur Kauffrau im Einzelhandel in einem Inklusionsbetrieb. Sie ist stark seheingeschränkt; auf einem Auge besitzt sie ein Sehvermögen von sechs Prozent, auf dem anderen nur zwei Prozent. Das stellt sie in der täglichen Arbeit vor hohe Herausforderungen, die sie dank Unterstützung des Ausbildungsbetriebes und eigenen Engagement schafft. Beim Kassieren sprechen sie Kunden interessiert an und sind beeindruckt, wie gut sie mit ihrem Handicap umgehen kann. Münzen erkennt sie sicher am Gewicht, ihr ausgeprägter Tastsinn und gelegentlich eine Lupe helfen. Sie bekommt auch negative Bemerkungen zu hören. "Aber das passiert nur sehr selten, das macht mir nichts. Im Sommer nächstes Jahr steht die Abschlussprüfung an, ich bin sicher, das wird gut laufen. Sorgen mache ich mir darüber, wie es weiter geht und ob meine Bewerbungen erfolgreich sein werden." Sie strahlt Zuversicht und eine sehr positive Einstellung aus – das sind gute Voraussetzungen für die Jobsuche.



WW-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Kristin Neutzner ist Teamleiterin für berufliche Rehabilitation und Teilhabe bei der Arbeitsagentur und hat die Messe als Impulsgeberin mit ihrem Team koordiniert: "Die heutige Premiere von "Handicap? …na und!" wurde sehr gut angenommen und das ermutigt uns, für mehr Inklusion im Berufsleben aktiv zu bleiben. Denn Inklusion geschieht nicht von allein; wohlklingende Absichtserklärungen reichen nicht aus. Es gilt, die Berührungsängste und verbreiteten Vorurteile abzubauen. Unsere Wirtschaft kann es sich in Zeiten fehlender Arbeits- und Fachkräfte eigentlich gar nicht leisten, auf das Potenzial dieser Menschen zu verzichten."

Zu weiteren Fragen und Informationen rund um das Thema Inklusion wählen Arbeitgeber die kostenlose Servicenummer 0800-4555520 und Arbeitnehmer die 0800-4555500. (PM)


Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke  
Lokales: Montabaur & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Nicole nörgelt … über grüne Ideologieverleugner und dreiste Verschwendung

GLOSSE! Selbst vor der eigenen Haustür fahren die Vorsitzenden der Grünen jeden Meter mit dem Auto statt mal zu Fuß zum Bäcker ...

Don Vito - Ein Herzenshund wartet auf seine Familie

Ransbach-Baumbach. Seit dem 2. Januar 2025 ist Don Vito im Tierheim Ransbach-Baumbach und genießt die Zuneigung der Mitarbeiter. ...

Großzügige Spenden stärken Kinderhospizarbeit im Westerwald

Hachenburg. Am 24. Januar konnten die Deutschen Kinderhospiz Dienste in Hachenburg gleich drei bedeutende Spenden entgegennehmen. ...

Elektro-Pop trifft auf 80er-Jahre-Flair: "Übermut" live in Höhr-Grenzhausen

Höhr-Grenzhausen. Am Samstag, dem 15. Februar, um 20.00 Uhr, wird die Band "Übermut" im Jugend- und Kulturzentrum "Zweite ...

Musikalische Lesung in Höhr-Grenzhausen: Eine Stimme für die Opfer von Theresienstadt

Höhr-Grenzhausen. Das "Ghetto" Theresienstadt galt in der NS-Propaganda als Vorzeigelager, doch für die Insassen war es der ...

Fast eine Million Aale in rheinland-pfälzische Flüsse ausgesetzt

Koblenz. Die Flüsse Rhein, Mosel, Saar, Lahn und Nahe bieten ideale Lebensbedingungen für den Europäischen Aal, der jüngst ...

Weitere Artikel


Rasender Skoda-Fahrer in Diez: Polizei entdeckt Drogenverdacht

Diez. Der Vorfall ereignete sich gegen 19.55 Uhr, als die Beamten einen Skoda bemerkten, der mit offensichtlich überhöhter ...

Erfolgreicher Abschluss der Öffentlichkeitsfahndung: Vermisster Reiner S. kontaktiert

Region. Am Donnerstag (5. Dezember) vermeldete das Polizeipräsidium Koblenz die erfolgreiche Beendigung einer Öffentlichkeitsfahndung. ...

Ehrenamt als Rückgrat der Wirtschaft: IHK Koblenz würdigt Engagement

Koblenz. Sei es bei Prüfungen in der Ausbildung, als Mitglied der IHK-Vollversammlung oder in einem anderen IHK-Ehrenamt: ...

Soloquintett "Frechblech" eröffnete den diesjährigen Advent in Selters

Selters/Ransbach-Baumbach. In der Evangelischen Kirche von Selters – dort herzlich empfangen und freundlich durch den Abend ...

"Grüne Damen" leisten im Evangelischen Krankenhaus Dierdorf/Selters einen wertvollen Dienst

Dierdorf/Selters. Die ökumenische Krankenhaushilfe (ÖKH) – auch liebevoll die "Grünen Damen" genannt - sieht ihre Aufgabe ...

Schwerer Verkehrsunfall in Meudt

Meudt. Bei dem Unfall handelte es sich um einen 56-jährigen Pkw-Fahrer, der beabsichtigte, von der L315 nach links auf die ...

Werbung