Werbung

Pressemitteilung vom 12.11.2024    

Zu wenig Frauenhäuser: DGB Westerwald fordert mehr Engagement gegen Gewalt an Frauen

Im Zuge des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen setzt der DGB Westerwald ein klares Zeichen. Mit Nachdruck fordert er die Umsetzung der Istanbul-Konvention und plädiert für eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern. In den Landkreisen Neuwied und Altenkirchen gibt es gar keine eigenen Anlaufstellen.

KI generiertes Bild

Region. "Wir fordern endlich einen Rechtsrahmen für eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern. Die finanzielle Unsicherheit muss ein Ende haben." Mit diesen deutlichen Worten hebt Helmut Glöckner, Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes Westerwald, die Notwendigkeit einer sicheren Unterstützung für Frauenhäuser hervor. Seine Forderungen erfolgen anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen, der jährlich am 25. November stattfindet.

Glöckner unterstützt damit das Anliegen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der in diesem Jahr die Politik auf allen Ebenen dazu aufruft, die Istanbul-Konvention zügig umzusetzen. Das Übereinkommen des Europäischen Rates zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen und häuslicher Gewalt ist bereits seit 2018 in Deutschland in Kraft.

Viel zu wenig Plätze in Frauenhäusern
Die alarmierenden Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit des Themas: Jede dritte Frau ist mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen, jede vierte kennt Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Trotz des dringenden Bedarfs gibt es bundesweit nur 7.000 Frauenhausplätze, obwohl nach den Vorgaben der Konvention 21.000 benötigt werden. Es fehlen somit insgesamt 14.000 Plätze für Frauen und ihre Kinder in Deutschland.

Keine Anlaufstellen für Frauen in Not - Wie kann das sein?
Für den Westerwaldkreis, in dem mehr als 200.000 Menschen leben, müsste es nach den Bestimmungen der Istanbuler Konvention mindestens 20 Frauenhausplätze geben. Tatsächlich existiert im Kreisgebiet lediglich ein Frauenhaus mit vier bis fünf Plätzen, ein weiteres mit acht Plätzen ist in Planung. Weitere Frauenhäuser befinden sich in Mayen-Koblenz oder Koblenz sowie in Ahrweiler, die zusammen nur 25 Plätze zur Verfügung stellen.



In den Landkreisen Neuwied und Altenkirchen gibt es gar keine eigenen Anlaufstellen. Für das nördliche Rheinland-Pfalz mit insgesamt 1.156.000 Einwohnern stehen statt der nötigen 115 Plätze weniger als ein Viertel davon zur Verfügung.

Glöckner bekräftigt: "Wir fordern die Landkreise auf, entsprechend Frauenhausplätze zur Verfügung zu stellen und die Finanzierung zu sichern. Frauen und ihre Kinder haben ein Recht auf sofortigen Schutz und einen sicheren Platz."

Konkret fordert der DGB:
- Einen gesetzlich verankerten Anspruch auf verlässliche Finanzierung
- Ein garantiertes Recht auf sofortigen Schutz und Hilfe bei Gewalt
- Bundesweit einheitliche Standards für bedarfsgerechte Unterstützungsangebote
- Gesicherten Lebensunterhalt während des Aufenthalts in Schutzeinrichtungen
- Durchgehende Erreichbarkeit relevanter Behörden (Justiz, Jugendamt, Ausländer- und Migrationsbehörden). (PM/Red)


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


"Brot für die Welt": Wäller Kirchenbesucher geben mehr als 40.000 Euro

Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr insgesamt 4.970.932 Euro aus dem Bereich der Evangelischen ...

Wanderung "Glücksorte" mit Lesung in Bad Marienberg

Wandern macht glücklich! Besonders, wenn die Wanderung wie am Freitag, den 8. August um 15 Uhr zu den ...

Unfallflucht auf der B42 bei Koblenz-Pfaffendorf

Am Nachmittag des 31. Juli kam es auf der B42 bei Koblenz-Pfaffendorf zu einem Auffahrunfall, bei dem ...

Einbruchsserie in Montabaur: Unbekannte Täter schlagen gleich dreimal zu

In der Nacht vom 30. auf den 31. Juli kam es im Stadtgebiet von Montabaur zu einer Serie von Einbrüchen. ...

Sommer-Feeling mit "Somesongs" im Stöffel-Park Enspel

Rund 400 Besucher genossen Konzert bei "umsonst & draußen". Wonach sehnt man sich im Herbst und Winter ...

Bigfoot zelebriert die 70er Jahre im Kulturwerk Wissen

Beim Sommer im Kulturwerk spielt die Band aus Hachenburg die Hits einer Kultära.Bigfoot verstehen es, ...

Weitere Artikel


Erneute Sachbeschädigung an Schreinerei-Fahrzeug in Höhn

Ein Firmenfahrzeug eines Schreinerbetriebs in Höhn wurde am vergangenen Wochenende (zwischen dem 9. und ...

Vortragsreihe nimmt Westerwald "unter die Lupe"

Geschichte von Brandschutz und Feuerwehr im Westerwald ist Thema der Auftaktveranstaltung "Kennst Du ...

Alpenroder Künstler Manfred Wendel stellt Drahtobjekte zum Thema Buch und Literatur vor

Manfred Wendel wurde 1965 in Mülheim an der Ruhr geboren. Er studierte u.a. Kunst als Lehramt an der ...

Unglück bei Baumfällarbeiten: Stromausfälle in Wirges und Siershahn

Ein unerwartetes Ereignis führte heute morgen (12. November) zu einem plötzlichen Stromausfall in den ...

Union und SPD einigen sich auf Termin für Neuwahlen zum Bundestag

Nach dem Platzen der Ampelkoalition gab es tagelang Streit darüber, wann Bundeskanzler Olaf Scholz die ...

Auch Monate nach der Kommunalwahl: Viele Ortsbürgermeisterstellen unbesetzt

Die CDU-Landtagsabgeordnete und Sprecherin für Ehrenamt, Anette Moesta, äußert sich kritisch im Hinblick ...

Werbung