Werbung

Nachricht vom 23.02.2012    

Windkraft und Naturschutz

Im Westerwaldkreis tagten Bündnis 90/Die Grünen zum Thema Windkraft kürzlich in Wallmerod. Dazu gibt es kontroverse Ansichten. Natur- und Artenschutz sowie Lebensqualität der Menschen dürfe man nicht aus dem Blickfeld verlieren. Wer permanent dem Schlagschatten eines Windrades in seinem Wohnumfeld ausgesetzt ist, wird auf Dauer krank.

Wallmerod. Auf der jüngsten Kreismitgliederversammlung in Wallmerod diskutierten Bündnis 90/Die Grünen Westerwald die Energiepolitik der Landesregierung und hier insbesondere den Bereich der Windenergie. Wie dem Entwurf des fortgeschriebenen Landesentwicklungsprogramm zu entnehmen ist, sollen zunehmend Windanlagen in Waldflächen installiert werden, um windhöffige Standorte besser zu nutzen.

Dieses Ansinnen trifft nicht überall auf Zustimmung. So kommen aus ökologischer Richtung vermehrt Bedenken in punkto Artenschutz auf, und von Teilen der Bevölkerung wird zunehmend die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes angeführt.
Die Kreisvorsitzende der Grünen, Dr. Annelie Scharfenstein, erläuterte dazu:
„Das Ziel Grüner Politik ist es, die Voraussetzungen zu schaffen, um Windkraft und Solarenergie stärker und effizienter nutzen zu können als bisher. Dazu gehört, dass Windkraftanlagen an optimalen Standorten geplant und aufgestellt werden, an denen der Wind besonders stark weht, an denen die so genannte Windhöffigkeit besonders groß ist. So wird stärker als bislang ermöglicht, dass die Windkraft sich wirtschaftlich lohnt. Andererseits bedeutet die Weiterentwicklung der Raumplanung über das LEP IV auch, den Flächenverbrauch optimal zu gestalten.
Zwei Prozent der Landesfläche sollen für Windenergieanlagen aufgewendet werden. Eine wichtige Maßnahme ist es in diesem Zusammenhang, den Gemeinden größere Spielräume zur Ausweisung von Windkraftflächen in der Flächennutzungsplanung zu geben. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien, die Dezentralisierung der Versorgungsstrukturen und die verstärkte Eigenerzeugung bilden eine große Chance für die Kommunen. Weg von den Monopolstrukturen der Energieriesen, hin zur „Energie-Kommune“. Durch die Voraussetzungen, die jetzt geschaffen werden, können sich die Kommunen an der Energiewende beteiligen und sie von unten mitgestalten. Dabei dürfen die EntscheidungsträgerInnen vor Ort neben der Wirtschaftlichkeit die Umweltverträglichkeit und die Nachhaltigkeit nicht aus dem Blick verlieren", so die GRÜNEN-Sprecherin weiter.

In der weiteren Diskussion wurde mit den zahlreichen Gästen an konkreten Beispielen einer Präsentation der Landesforsten Rheinland-Pfalz dargestellt, wie sich eine Windanlage heutiger Bauart auf die umgebende Natur auswirkt und welche Flächen dafür langfristig in Anspruch genommen werden. Um die anspruchsvollen Ziele der Energiewende zu ermöglichen, seien in diesem Zusammenhang auch Zugeständnisse der Umweltschützer notwendig.
Im Bereich der dezentralen Energieversorgung sei derzeit sehr vieles in Bewegung, kam eine Anregung aus dem Publikum. Die Grünen-Westerwald werden alle Aspekte der Gewinnung erneuerbarer Energien gründlich im Auge behalten und auch kritisch mit dem Flächenverbrauch durch Fotovoltaik-Freiflächenanlagen umgehen. In dem Zusammenhang wurde auch harsche Kritik am Bauernverband geübt, der den Landverbrauch an den Ausgleichsflächen festmachen möchte, statt auf die eigentlichen Ursachen einzugehen, heißt es in der Pressemitteilung.


Lokales: Wallmerod & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Wallmerod auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Power-Adventure-Weekend: Ein Wochenende voller Abenteuer und Entdeckungen nur für Jungs

Selters/Montabaur. Mit Unterstützung der Kreisjugendpflege Montabaur fand das spannende Wochenende statt, dessen Höhepunkt ...

Vier Monate Ersatzverkehr zwischen Altenkirchen und Westerburg an den Wochenenden

Oberwesterwald. Die DB InfraGO informierte ganz aktuell, dass es in den kommenden vier Monaten zu erheblichen Änderungen ...

Verkehrskontrollen in Montabaur: Polizei entdeckt vier Drogenfahrer und Fahrer ohne Führerschein

Siershahn/Höhr-Grenzhausen. Am Donnerstagabend (25. April) führte die Polizei in Montabaur erneut Verkehrskontrollen zur ...

Tatort-Kommissar "Schimanski" sagte als Zeuge beim Amtsgericht Montabaur aus

Montabaur. Der legendäre Tatort-Kommissar Horst Schimanski war natürlich allen bekannt. Zuerst machte sich erstauntes Schweigen ...

"Wir Westerwälder" unterstützt das Pendlernetz von ADAC und Schwarz Mobility Solutions

Westerwald. Mit dieser Plattform baut der Club sein Angebot für eine klimaschonende Mobilität weiter aus. "Mit dem Pendlernetz ...

Programm "MindMatters" fördert psychische Gesundheit an Schulen

Koblenz. Zu der Fortführung des Prpgramms haben sich die Barmer, die Unfallkasse Rheinland-Pfalz, das Bildungsministerium ...

Weitere Artikel


Sterne des Sports: Montabaurer Konzept überzeugte

Ransbach-Baumbach/Montabaur. Was den deutschen Fußballfrauen im letzten Jahr bei der Fußball-Weltmeisterschaft nicht vergönnt ...

Windkraftgegner und Windkraftbefürworter gehen an die Öffentlichkeit

Hierzu gab es eine Informationsveranstaltung in Berod (WW-Kurier berichtete). An diesem Abend wurde auch verkündet, dass ...

Kirchenmusikstafette kommt nach Alpenrod

Alpenrod. Ein besonderes Highlight des "Jahres der Kirchenmusik 2012" der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ...

Fahrt nach Brüssel

Bad Marienberg. Zur Fahrt nach Brüssel mit dem weltberühmten barocken "Grand Place" und dem EU-Hauptsitz vom 10. bis 12. ...

Fastenaktion: Sieben Wochen nur die Wahrheit

Selters. Die Jugendkirche des Dekanates Selters "Way to J" lässt sich in diesem Jahr auf eine ganz besondere Fastenaktion ...

"Stegskopf" bietet einmalige Chance für die Region

Region. Der ehemalige Truppenübungsplatz "Stegskopf" ist ideal für eine naturverträgliche Nutzung und sanften Tourismus ...

Werbung