"Somesongs" rockte die evangelische Kirche von Willmenrod
Von Wolfgang Rabsch
Hinlänglich ist bekannt, dass die Kirche es auch wagen muss, neue Wege zu beschreiten, um nicht weitere ihrer "Schäfchen" zu verlieren. Dazu gehört viel Mut, denn die seit Jahrhunderten bestehenden Strukturen sind teilweise wie in Beton betoniert.
Willmenrod. Um frischen Wind in die Kirchengemeinde von Willmenrod zu bringen, fand unlängst das zweite Rockkonzert mit der bekannten Coverband "Somesongs" in der evangelischen Kirche von Willmenrod statt.
Zu einem Rockkonzert gehört normalerweise die Möglichkeit, dass die Zuschauer sich zur Musik an kühlen Getränken laben können.
Das wurde in Willmenrod realisiert und von Pfarrerin Sabine Jungblut unterstützt.
Zu einem Rockkonzert gehört ein Bier
Für viele war der Umstand tatsächlich ungewohnt, mit einer Flasche Bier in der Hand im Kirchenschiff Platz zu nehmen. Da man in dem kleinen Ort nicht negativ auffallen wollte, gingen die Besucher sparsam mit der ungeahnten Möglichkeit um. Es kann sicher behauptet werden, dass keine Oktoberfeststimmung herrschte. Die Bezeichnung "Kneipe in der Kirche" wäre in diesem Zusammenhang also sehr übertrieben.
Hervorragende Rock-Akustik in der Kirche
Als "Somesongs" nach kurzer Begrüßung durch Pfarrerin Sabine Jungblut loslegte, kam rasch eine gute Stimmung auf. Das lag auf der einen Seite an der hervorragenden Performance der Band, aber auch an der guten Akustik in der Kirche. "Somesongs" begann das Konzert mit eher etwas ruhigeren Rocksongs, zum Beispiel "I can see clearly now" von Jimmy Cliff und "People get ready" von Jeff Beck. Der weltberühmte Hit "Summertime", geschrieben von George Gershwin, wurde mit exzellentem Gesang von Sandra Huth interpretiert.
Hit auf Hit begeisterte die Besucher
Apropos Gesang: Jessica Schundiak, die Leadsängerin der Band, erntete volle Zustimmung und Anerkennung des Publikums, da ihre Stimme auch bei schwierigen Rocksongs den Anforderungen standhielt. "Black velvet" (Alannah Myles), "Little Wing" (Jimi Hendrix), "Steamy Windows" (Tina Turner) und "Papa was a rolling stone" (The Temptations) sind nur einige Beispiele für ihre ausgeprägte Stimme. Zudem bewegte sie sich beim Singen im Rhythmus der Songs, was den Auftritt der Band zusätzlich aufpeppte.
Die bestens aufgelegten Musiker der Band hatten einen interessanten Querschnitt des Rocks auf ihrer Setlist - Rock, Pop, Blues und sogar Soul. Das Konzert lebte von der Abwechslung und musikalischen Vielfalt der Songs. Dadurch wurde immer eine gewisse Spannung aufrechterhalten, weil keine Eintönigkeit aufkam. "Somesongs" gelang es, das Publikum in der Kirche aufzuwärmen und aus der Reserve zu locken, da doch einige anfangs dachten, in einer Kirche dürfe man keine Emotionen zeigen.
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Zur aufgelockerten Stimmung trugen weitere Welthits bei, die jeder im Publikum kannte: "Road to hell" (Chris Rea), "What's up" (4 Non Blondes), "Hit the road Jack" (Ray Charles), "I will survive" (Gloria Gaynor) und "It's raining men" von den Weather Girls.
Am Ende des Konzerts wurde sogar eine Zugabe gefordert, die von der Band nur zu gerne gewährt wurde. Mit "Open arms" (Journey und Mariah Carey) wurde dem Konzert ein würdiges Ende gesetzt. Die glücklichen Musiker durften sich über anerkennenden Applaus und Standing Ovation freuen, eine mehr als gerechtfertigte Belohnung für den engagierten Auftritt von "Somesongs".
Zufriedenes Resümee der Veranstalter
Günter Weigel ist Leadgitarrist und musikalischer Kopf der Band, zudem ehemaliger Ortsbürgermeister von Willmenrod. In beiden Funktionen hatte er das Konzert zusammen mit Pfarrerin Sabine Jungblut organisiert. Den Mut und auch das Wagnis, ein Rockkonzert in der Kirche zu veranstalten, wurde durch guten Besuch belohnt. Nach dem Konzert zeigte sich Günter Weigel hochzufrieden mit seiner Band und dem besonderen Flair in der Kirche.
Da für dieses Konzert kein Eintritt erhoben wurde, konnten die Besucher großzügig in der Spendenbox ihre Anerkennung beweisen. Wie immer werden mit den Einnahmen eines Konzerts von "Somesongs" gemeinnützige Projekte unterstützt. Im Laufe der Jahre hat die Band weit über 30.000 Euro eingespielt, um damit einer guten Sache zu dienen.
"Somesongs" spielte in folgender Besetzung:
Achim Wüst, Drums, Vocals
Ralf Kortus, Bass
Sandra Huth, Piano, Vocals,
Jessica Schundiak, Vocals
Günter Weigel, Gitarre, Vocals
(Wolfgang Rabsch)
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