Werbung

Nachricht vom 28.08.2024    

Landgericht verhängt Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren wegen versuchten Mordes mit Teppichmesser

Von Wolfgang Rabsch

Nach drei bisher stattgefundenen Hauptverhandlungen vor der 14. Strafkammer des Landgerichts Koblenz, die teilweise sehr emotional verliefen, wurde am 28. August das Urteil gegen den 46-jährigen Angeklagten verkündet.

Foto: Wolfgang Rabsch

Koblenz. Zusammenfassung der Anklage
Dem 46-jährigen türkischen Staatsbürger wurde von der Staatsanwaltschaft Koblenz vorgeworfen, versucht zu haben, in Weißenthurm in einer Garage, seine damalige Ehefrau, die sich von ihm trennen wollte, mit einem Teppichmesser zu töten, nachdem sie ihm klargemacht hatte, dass sie nicht zu ihm zurückkehren werde. In einer Hand hielt er ein Teppichmesser und mit dem anderen Arm packte er von hinten der Ehefrau an den Hals und stach mit dem Teppichmesser mehrfach in ihren Hals. Die Ehefrau überlebte schwer verletzt, weil es dem Angeklagten nicht gelang, die Halsschlagader zu treffen, was zum sicheren Tod der Ehefrau geführt hätte.

Wir hatten von den vorhergehenden Hauptverhandlungen berichtet. Nachstehend können Sie es nachlesen:
Erster Verhandlungstag
Zweiter Verhandlungstag
Dritter Verhandlungstag



Die Staatsanwaltschaft hielt eine Freiheitsstrafe von insgesamt zwölf Jahren wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung für angemessen, vorbei Heimtücke und niedere Beweggründe als Mordmerkmale bei der Urteilsfindung berücksichtigt werden sollten. Der Vertreter der Nebenklägerin schloss sich weitestgehend dem Antrag der Staatsanwaltschaft an und forderte ebenfalls eine Verurteilung wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Rechtsanwalt Kai Ritter aus Neuwied, der Pflichtverteidiger des Angeklagten, sah das ganze Geschehen komplett anders und reduzierte den Anklagevorwurf auf gefährliche Körperverletzung, wobei er die Freiheitsstrafe in das Ermessen des Gerichts stellte.

Urteil im Namen des Volkes
Der Angeklagte wird wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten verurteilt. Der Haftbefehl des Amtsgerichts Koblenz bleibt aus den Gründen aufrechterhalten, die zu seinem Erlass führten.

Rupert Stehlin, Vorsitzender Richter der 14. Strafkammer des Landgerichts Koblenz, sah die Mordmerkmale der Heimtücke und der niederen Beweggründe nicht als gegeben. Daraus resultierend, ein milderer Strafrahmen von drei bis zehn Jahren Freiheitsstrafe. Unter Abwägung aller für und gegen den Angeklagten sprechenden Tatsachen sah die Strafkammer die Verhängung einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten als angemessen an.

Nach der Urteilsverkündung erfolgte eine ausgiebige Rechtsmittelbelehrung, wobei davon auszugehen ist, dass die Staatsanwaltschaft Revision einlegen wird, da das ausgesprochene Strafmaß den Antrag der Staatsanwaltschaft von zwölf Jahren fast um die Hälfte unterschreitet. Das nun gesprochene Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Wolfgang Rabsch



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Ozcar: Ein Entertainer mit Herz und Charme sucht seine Herzmenschen

Er ist anhänglich, unterhaltsam, gesprächig - und er sucht ein Zuhause. Schon beim ersten Blick macht ...

Farbenpracht in Westerburg: Schaufenster-Ausstellung zeigt Wandel der Jahreszeiten

In Westerburg verwandelt eine besondere Fotoausstellung leerstehende Schaufenster in lebendige Naturbilder. ...

Starker Schulterschluss in Oberroßbach: Wäller Helfen und Thünen-Institut planen Zukunft der Nachbarschaftshilfe

In Oberroßbach trafen sich Wäller Helfen e. V. und das Thünen-Institut zu einem richtungsweisenden Workshop. ...

Geplante Stromabschaltung in Ebernhahn, Dernbach und Horressen

Am Sonntag, 15. Juni, wird in Teilen von Ebernhahn, Dernbach und Horressen der Strom abgeschaltet. Grund ...

Halbes Jahrhundert FSV Merkelbach: Ein Festwochenende voller Höhepunkte

Der FSV Merkelbach feiert sein 50-jähriges Bestehen mit einem besonderen Festwochenende. Von Samstag ...

Montabaur modernisiert Tiefgaragen mit Kennzeichenerfassung

In Montabaur stehen umfangreiche Modernisierungsarbeiten an den städtischen Tiefgaragen an. In den kommenden ...

Weitere Artikel


Betrunkene Autofahrerin gefährdet Straßenverkehr bei Wölferlingen

Eine 64-jährige Frau hat am Mittwoch (28. August) durch ihre betrunkene Fahrweise den Straßenverkehr ...

Besuch in Mainz - Erkenntnisse oder Einsicht brachte das Gespräch für Altenkirchen nicht

Die Versorgungssicherheit für Altenkirchen sei gewährleistet, trotz der vielfach geäußerten Bedenken ...

Swinging Baritones erneut im Gewölbe in Montabaur

Der nächste "krumme Dienstag" ist schon nächste Woche, am Dienstag, 3. September. Im Historica-Gewölbe ...

Tanzende Frauen: Eine Reise durch die Kunst von Suryia Rakhshanda

Lebendige Farben, abstrakte Motive und orientalisches Flair lockten vergangen Freitag zur Ausstellungseröffnung ...

FC Mündersbach spendet 750 Euro für GFB Hachenburg

Im Rahmen des diesjährigen Breitensporttages des FC Mündersbach konnte eine beeindruckende Summe von ...

Landkreise auf dem Weg zur gemeinsamen Hebammenzentrale

Die Metapher der schweren Geburt drängt sich in diesem Fall geradezu auf, letztlich zählt aber nur ein ...

Werbung