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Nachricht vom 29.01.2012    

Stiftskirche Gemünden wegen Pfusch am Bau geschlossen

Die Decke in der Stiftskirche Gemünden ist einsturzgefährdert, und deshalb wurde die Kirche aus Sicherheitsgründen schon im Dezember geschlossen. Die Arbeiten an der Holzdecke Anfang der 1970er Jahre wurden nicht fachgerecht ausgeführt. Mit der Sanierung soll schnell begonnen werden.

Die Stiftskirche Gemünden zählt mit ihren 1100 Jahren zu den ältesten Kirchen des Westerwaldes. Fotos: Sabine Hammann-Gonschorek

Gemünden. Die Renovierung Anfang der 1970er ist verantwortlich für die derzeitige Schließung der Stiftskirche. Die Arbeiten in dem über 1100 Jahre alten Gemündener Wahrzeichen war offenbar in Teilen nicht fachgerecht ausgeführt worden.
"Das war Pfusch am Bau", bringt es Gemündens Pfarrer Dr. Axel Wengenroth auf den Punkt. Anfang der 70iger war eine großräumige Innenrenovierung gemacht worden. Kirchenbänke, Altar, Kronleuchter – alles wurde entfernt und ersetzt. Außerdem war eine hölzerne Innendecke eingezogen worden. Ihre Aufhängung ist nun das Problem.
"Die Holzdecke hätte niemals so befestigt werden dürfen", berichtet Pfarrer Wengenroth und weißt oberhalb der Holzdecke auf die dünnen Holzlatten, an denen die Decke mit Nägeln gehämmert wurde. "Das war absoluter Murks", schimpft der Pfarrer. Regresspflichtig sind der damalige Architekt und der Baubetrieb nach so langer Zeit aber offenbar nicht mehr.

Eigentlich wollten sich Kirchenvorstand und Pfarrer Ende des vergangenen Jahres nur ein Bild von den nötigen Arbeiten einer geplanten Innenrenovierung in zwei Jahren machen. Diese war vorgesehen, um dem Zahn der Zeit in der ältesten Kirche des Westerwaldes entgegen zu wirken. Der Putz ist an vielen Stellen der südlichen Arkadenwand lose und muss abgenommen werden, Wasser ist eingedrungen und hat faulige Balken und nasse Wände hinterlassen. Außerdem haben Tauben den obersten Teil des Gewölbes verschmutzt.
Bei der Besichtigung der anstehenden Arbeiten schaute sich der Architekt der Regionalen Baubetreuung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Joachim Bay, eher zufällig auch die Abhängung der Holzdecke an – und schloss das Gebäude sofort aus Sicherheitsgründen. Eine Hiobsbotschaft kurz vor Weihnachten für die Gemündener Gemeinde. Die Gottesdienste müssen derzeit im Gemeindehaus stattfinden.
Seit kurzem steht der Kostenvoranschlag für die nötigen Arbeiten an der Kirche. Knapp 253. 000 Euro soll die Renovierung kosten. 80 Prozent davon trägt die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), 20 Prozent, also rund 50 000 Euro, muss die Kirchengemeinde aufbringen.
Dabei hoffen die Gemündener noch auf einen Zuschuss von der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Mainz. Bis zum 2. Februar läuft die Ausschreibung. In seiner Sitzung am 13. Februar könnte der Kirchenvorstand die Arbeiten schon vergeben. Dann soll möglichst schnell mit der Renovierung begonnen werden.
Priorität hat die Verstärkung und Sicherung der Balkendecke, aber auch die undichten Stellen im Dach sollen nun schon jetzt repariert und der Taubenkot entfernt werden.
Pfarrer Dr. Wengenroth hofft, die Stiftskirche bald wieder nutzen zu können, "Ich halte die Daumen, das wir zur Konfirmation am 22. April wieder Gottesdienst in unserer Kirche feiern können. Vielleicht schaffen wir es auch bis zum Palmsonntag". (1.April).“ (shg)




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