"Rock the forest" Rengsdorf 2024: Versunken im Schlamm und trotzdem gerockt
Von Wolfgang Rabsch
Der Rockfan weiß: Eine Portion Regen und Schlamm gehören zu jedem anständigen Festival. Da machte auch "Rock The Forest" in Rengsdorf 2024 keine Ausnahme. "Et trätscht" bei der 42. Auflage in Rengsdorf. Exakt, fast wie bestellt, zogen an den beiden Festivaltagen (26. und 27. Juli) von Frankreich kommend, starke Regenschauer, teilweise mit Unwetterwarnung, über den Westerwald hinweg.
Rengsdorf. Im englischen existiert die Redensart "It´s raining cats and dogs", das frei übersetzt, so viel wie "Es regnet Katzen und Hunde" bedeutet, im Deutschen findet man den Ausdruck "Es schüttet wie aus Kübeln". Mit diesen linguistischen Highlights sind die äußeren Umstände des 42. "Rock the Forest" in Rengsdorf zutreffend beschrieben. Gott sei Dank wurde Rengsdorf von Blitz und Donner verschont, sonst wäre die Planung eines ganzen Jahres vernichtet worden und das Rock-Festival hätte abgesagt werden müssen.
Trotzdem fanden mehrere hundert Rockenthusiasten den Weg zum Festivalgelände, getreu dem altbewährten Motto: "Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung." Rockfans sind bekanntermaßen eine besondere Spezies, die so schnell nichts aus Ruhe bringen kann, Hauptsache es gibt die volle Dröhnung auf die Ohren. Sie wollen feiern, headbangen und Spaß haben, harte Schale mit weichem Kern. Wenn in Wacken sich der Regen über das Festivalgelände ergießt, findet dort das berühmte Schlammbaden statt. So weit kam es in Rengsdorf nicht, obwohl der Untergrund tatsächlich immer mehr einer Schlamm- und Matschfläche ähnelte. Regenponchos waren angesagt, dennoch waren viele Fans zu beobachten, die vollkommen durchnässt, oder sogar mit nacktem Oberkörper, der Musik folgten.
Rockiges Line-Up
Genug der Vorrede, die notwendig war, um die Besonderheit des Festivals zu unterstreichen. Die Rockfreunde Rengsdorf hatten erneut ein Line-up zusammengestellt, das Rockfans nicht nur aus dem gesamten Westerwald, sondern auch weit darüber hinaus, trotz des miesen Wetters, nach Rengsdorf zog. Den Bands, die verpflichtet wurden, eilte teilweise internationaler Ruf voraus, die unter anderem das Festival in Wacken gerockt hatten.
Das Festival begann am Freitag (26. Juli) mit "SAD-Metallica Tribute" und "KIXX - 80s Rock", der richtige Einstieg, um Appetit auf mehr zu machen. Den Festivalsamstag (27. Juli) eröffneten "Flennes", gefolgt von "ASOMVEL", und "DENAZTY", bevor "Orden Ogan" als Hauptact der krachende Abschluss des Festivals vorbehalten blieb.
Bands mit internationalem Ruf begeisterten
"Flennes" ist eine Band, die sich dem Hard Rock und Heavy Metal verschrieben hat und sich bereits einen guten Namen in der Szene erspielt hat. "ASOMVEL" drehte sofort, ohne weiteres Vorspiel, richtig auf und unterstrich ihren Ruf als hartgesottene Heavy Metal-Band. Vorbilder für die britische Band sind unter anderem "Motörhead", mit ihren unsterblichen Frontman Lemmy Kilmister und "Black Sabbath". Von der Lautstärke und der Wucht der Band angelockt, versammelten sich immer mehr Fans vor der Bühne, um noch näher an der Musik zu sein. "The nightmare ain't over" war einer der Hits von "ASOMVEL".
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Wie in jedem Jahr, haben auch 2024 die Veranstalter daran gedacht, während der Umbaupausen, die Fans auch weiterhin mit Rockmusik zu versorgen. Vor einer kleinen Nebenbühne auf dem Festivalgelände, versammelten sich dem viele Rocker, um der Band "Dark Sun" zu lauschen, die mehr als ein Pausenfüller war und es richtig krachen ließ.
"DYNAZTY" ist eine schwedische Rockband, die 2007 gegründet wurde und sich weit über Schweden hinaus, längst in der internationalen Rockszene etabliert hat. Daher muss es nicht wundern, dass die Band bereits in Wacken für Furore sorgte. Sie bedienen die Genres Power Metal, Heavy Metal und Hard Rock. Nils Molin, Vocals, Love Magnusson, Gitarre, Mikael Lavér, Gitarre, Jonathan Olsson, Bass und Georg Härnsten Egg, Drums, wurden den in sie gesteckten Erwartungen in jeder Hinsicht gerecht.
Trotz des immer stärker werdenden Regens gelang es der Band, die Spannung und Explosivität, die von der Bühne ausging, auf die rockenden Fans vor der Bühne zu transformieren. Die prägende Stimme von Nils Molin passte sich phänomenal den riffgetriebenen, melodischen Gitarren und dröhnenden Beats des Schlagzeugs an. Mit "Untamer Of Your Soul", "Roar Of The Underdog", "The Beast Inside" und dem Power Metal-artigen "Free Man’s Anthem" gelang es der Band, vor der Bühne eine Headbanging-Zone zu erzeugen. Das hatte für die Fans den angenehmen Nebeneffekt, dass sie sich durch die zuckenden Bewegungen nebenbei körperlich erwärmen konnten. Den Abschluss des Abends bildete der Gig von "Orden Ogan".
Kompliment an die Rockfreunde Rengsdorf
Den Rockfreunden Rengsdorf muss ohne Wenn und Aber konstatiert werden, dass es ihnen wieder einmal gelungen war, ein Rockfestival auf die Beine zu stellen, das höchsten Ansprüchen genügt. Trotz des "Shit-Wetters", feierten die Fans, auch aus Trotz, weil sie sich die Stimmung nicht vermiesen lassen wollten, eine echte Rock-Party.
(Wolfgang Rabsch)
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