Werbung

Nachricht vom 30.06.2024    

Heizungsaustausch – was ist noch erlaubt?

RATGEBER | Das Gebäudeenergiegesetz, auch als Heizungsgesetz bekannt, wurde in der Vergangenheit emotional diskutiert. Dabei betrifft es die meisten Hausbesitzer aktuell nicht. Nur beim Neubau oder einem Austausch der alten Anlage greifen die gesetzlichen Regelungen.

KI generiertes Bild

Die Energiebilanz der Gebäude ist verheerend
Dass der CO₂-Ausstoß zur Klimaerwärmung beiträgt, ist unter Klimaforschern unumstritten. Angesichts der zunehmenden Extremwetterereignisse lässt sich dies nicht leugnen. Selbst wenn der Mensch nur für einen Teil der Erderwärmung verantwortlich sein sollte, wäre es sinnvoll, diesen Anteil zu reduzieren. Das Heizungsgesetz ist ein Ansatz, um dieses Ziel zu erreichen. Aktuell gilt das Gesetz nur in Neubaugebieten und in Gemeinden, die schon eine Wärmeplanung vorgelegt haben.

Eine Pflicht zum Austausch einer intakten Heizung gibt es nur in seltenen Fällen. Generell müssen neue Anlagen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Folgende Typen sind zukünftig für den Einbau noch erlaubt.

Wärmepumpe
Sie nutzt je nach Anlage die Umgebungsluft, das Grundwasser oder das Erdreich, um deren Energie in Wärme umzuwandeln. Beliebt ist diese Lösung wegen ihrer hohen Energieeffizienz. So kann eine Wärmepumpe den Energiebedarf gegenüber anderen Systemen um bis zu 50 Prozent senken. Zu ihren Nachteilen gehören die hohen Anschaffungskosten und der enorme Aufwand für die Installation.

Mit einer staatlichen Förderung der Wärmepumpe lassen sich die selbst zu tragenden Kosten jedoch um bis zu 70 Prozent senken. Förderfähig sind neben Raumheizungen auch jene, welche die Erwärmung des Gebäudes mit der Warmwasseraufbereitung kombinieren. Eine Förderung ist ebenfalls möglich, wenn die Wärmepumpe Teil eines hybriden Systems ist. Ein Beispiel ist die Kombination mit einer Solarthermie-Anlage.

Zu den Nachteilen der Wärmepumpe gehören der hohe Platzbedarf und die Geräusche. Der Gesetzgeber fördert nur den Einbau von Geräten, deren Lärmbelästigung mindestens fünf Dezibel unten den gesetzlichen Grenzwerten bleibt.

Stromdirektheizung
Sie wandelt elektrische Energie direkt in Wärme um. Zu den Vorteilen gehören der geringe Platzbedarf sowie niedrige Beschaffungs- und Installationskosten. Infrarotheizungen vermeiden zudem die sonst vorkommende trockene Luft. Der hohe Stromverbrauch sorgt jedoch beim Betrieb für erhebliche Kosten, die Effizienz fällt vergleichsweise niedrig aus. Experten warnen, dass es in Gebieten mit vielen dieser Heizungen zu Überlastungen des Stromnetzes kommen kann.

Solarthermie
Wie bereits erwähnt, sind sie eine interessante Lösung in Kombination mit einem anderen System, etwa einer Wärmepumpe. Die Heizung ist auf eine ausreichende Sonneneinstrahlung angewiesen und deshalb nicht für jeden Standort geeignet. Solarthermie ist eine kosteneffiziente Lösung, die einen wartungsarmen Betrieb verspricht. Zu den weiteren Vorteilen gehört, dass die Hausbesitzer nicht von Energieversorgern und deren Preisen abhängig sind. Solarthermieanlagen kommen vor allem bei der Warmwasseraufbereitung zum Einsatz. Ihr Betrieb erfordert eine verhältnismäßig große Dachfläche.

Wärmenetz
Ein Anschluss an das städtische Rohrleitungssystem erspart den Hausbesitzern den Einbau einer eigenen Heizanlage. In der Regel sind sie von einem Anbieter und dessen Bedingungen abhängig. Wartungsarbeiten oder die Erneuerung des Heizkraftwerks obliegt dem Betreiber. Versorgungsengpässe sind kaum zu befürchten.

Hybridheizung
Die Kombination von verschiedenen Heizsystemen wechselt auf die zum aktuellen Zeitpunkt jeweils günstigste und umweltfreundlichste Heizoption. Dies sorgt für eine hohe Heiz- und Kosteneffizienz. Allerdings erfordert der Einbau eine umfangreiche Planung, eine aufwendige Installation und hohe Anschaffungskosten.

Weitere erlaubte Varianten sind die „H2-Ready“-Gas- und die Biomasseheizung. Beim Wasserstoff sollte berücksichtigt werden, dass aktuell weder die zukünftige Verfügbarkeit noch der Preis bekannt sind. (prm)




WW-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


Umsatzsteuer und Minijobs: Seminar zu den Steueränderungen 2025/2026

Zum Jahreswechsel ändern sich zahlreiche steuerliche Regelungen, die insbesondere Unternehmen betreffen. ...

Binary Impact erhält Medienförderung Rheinland-Pfalz

Das Westerwälder Studio Binary Impact startet mit einer Landesförderung in die Konzeptionsphase eines ...

Westerwald-Brauerei gewinnt Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Die Westerwald-Brauerei aus Hachenburg hat mit einer innovativen Technologie zur CO₂-Rückgewinnung ...

Jahresabschluss des Frustkiller-Freitags im Keramikmuseum Höhr-Grenzhausen

Der letzte Frustkiller-Freitag 2025 fand im Keramikmuseum Höhr-Grenzhausen statt. Mit einem Fokus auf ...

Die evm-Palettenparty geht in die zehnte Runde: Unterstützung für Karnevalsvereine

Zum zehnten Mal veranstaltet die Energieversorgung Mittelrhein (evm) ihre Palettenparty, um Karnevalsvereine ...

Wirtschaft in der Krise: IHK Koblenz fordert Reformen und setzt auf Cybersecurity

In der Wintersitzung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz wurden richtungsweisende Entscheidungen ...

Weitere Artikel


Rennen um die Leistungsspange: Jugendfeuerwehren im Westerwaldkreis messen ihre Fähigkeiten

Die Kreisjugendfeuerwehr Westerwald e.V. hatte Jugendfeuerwehren des Westerwaldkreises in das Moosberg-Stadion ...

80 Firmen bei der 20. Berufsinformationsbörse in Hachenburg vertreten

Am 1. Juli fand in und um der Rundsporthalle Hachenburg sowie dem ehemaligen Optimum eine Berufsinformationsbörse ...

Ausverkaufte Festhalle beim Musical in Selters - trotz Unwetter und EM-Fußballspiel

Bei Gabi Eutebach-Karasu und Olaf Neumann kamen vor Beginn der Aufführung des Musicals "Family Affairs ...

Gesund und stark ins Handwerk: Koblenzer Azubis starten mit Präventionsprogramm

Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz hat ein Präventionsprogramm für Auszubildende ins Leben gerufen. Unter ...

Bedrohung an Goethe-Grundschule Höhr-Grenzhausen: Mutter bedroht Lehrkraft mit Küchenmesser

An der Goethe-Grundschule in Höhr-Grenzhausen kam es am Montag (1. Juli) zu einer Bedrohungslage: Wie ...

Sperrung zweier Bahnübergänge zwischen Wirges und Moschheim

Von Freitag, 5. Juli, ab 18 Uhr bis Dienstag, 9. Juli, 7.00 Uhr sind die Bahnübergänge im Zuge der Landesstraße ...

Werbung