Würdevolles Gelöbnis der Rekruten des Sanitätsregiments 2 "Westerwald" in Hachenburg
Von Wolfgang Rabsch
Wieder einmal war es so weit, der Lehrgang "Allgemeine soldatische Ausbildung für ungedientes Zivilpersonal" beim Sanitätsregiment 2 (SanRgt 2) in der Alsberg-Kaserne in Rennerod ist Geschichte und endete für die Teilnehmer mit einem feierlichen Gelöbnis.
Hachenburg. Das Gelöbnis wurde in der Kulisse des "Alten Markts" in Hachenburg inszeniert. Zu diesem Anlass zeigte sich das launische Westerwaldwetter von seiner besten Seite, strahlender Sonnenschein begleitete die Zeremonie und bestrahlte hunderte Zuschauer, die den Platz umsäumten. Das Gelöbnis begann mit dem Einmarsch des Heeresmusikkorps Koblenz, unter der Leitung von Hauptmann Kolodziej, das den "Regimentsgruß" intonierte und den ersten Beifall der Zuschauer erhielt. An dieser Stelle werden weitere Märsche aufgezählt, die während der Zeremonie ertönten, zum Beispiel "Der Königgrätzer", "Der Präsentiermarsch", "Des Großen Kurfürsten Reitermarsch", "Der Geschwind-Marsch" und die deutsche Nationalhymne zum Abschluss. Anschließend marschierten Abordnungen der in Rennerod stationierten Kompanien ein und bildeten, zusammen mit dem Heeresmusiker Koblenz, auf dem alten Markt ein Karree. Danach schritten Oberstleutnant Neumüller und Stadtbürgermeister Stefan Leukel die angetretenen Formationen ab.
Große Anteilnahme der Bevölkerung beim Gelöbnis
Die Begrüßungsansprache erfolgte durch Oberstleutnant Neumüller, als stellvertretenden Kommandeur des Sanitätsrregiments 2 "Westerwald", der sich über die Teilnahme hochrangiger Vertreter der Bundeswehr und deren Verbände freuen konnte. Ebenso freundlich begrüßte er Vertreter aus Kommunal-, Landes- und Bundespolitik. Sehr zufrieden zeigte sich der stellvertretende Kommandeur im Hinblick auf die große Resonanz der Bevölkerung, darunter befanden sich viele Angehörige der Rekruten, die das Gelöbnis ablegten. Neumüller dankte der Stadt Hachenburg, die eine Patenschaft mit dem Sanitätsregiment verbindet. Beeindruckt zeigte sich Neumüller vom äußeren Rahmen des Gelöbnisses, das dem feierlichen Akt etwas Würdevolles verleihen würde.
Militärdekan Kühn hielt eine Kurzpredigt unter dem Motto "Dienen und Frieden", die viel Stoff zum Nachdenken in sich trug. Stadtbürgermeister Stefan Leukel betonte in seiner Grußadresse, wie stolz die Stadt Hachenburg auf die Partnerschaft mit den Soldaten aus dem hohen Westerwald sei und diese zu jederzeit mit der vollen Unterstützung aus Hachenburg rechnen dürfen. Dem Sanitätsregiment 2 "Westerwald" zollte er uneingeschränkt Respekt, Wertschätzung und Vertrauen. Leukel wörtlich: "Das Gelöbnis ist nicht nur ein Zeichen, sondern auch ein Versprechen".
Oberstleutnant Neumüller sprach Klartext
Oberstleutnant Neumüller erinnere in seiner Festansprache an das heutige Datum (26. Juni): "Genau heute vor 76 Jahren haben die Alliierten die Luftbrücke nach Berlin errichtet, in deren Verlauf insgesamt 2,1 Millionen Tonnen Hilfsgüter über Luftkorridore gebracht wurden". Neumüller scheute nicht, brandaktuelle Themen anzusprechen, unter anderem den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Da die Welt zur Zeit von vielen Wirrköpfen regiert werde und nichts mehr auszuschließen sei, müsse die Bundeswehr auch für den Fall der Fälle gewappnet und ausgerüstet sein. Bei Neumüller stößt es auf Unverständnis, wenn viele Menschen sich an dem Ausdruck von Verteidigungsminister Pistorius reiben, die Bundeswehr müsse "kriegstüchtig" werden. Um zu diesem Ziel zu gelangen, ist es wichtig das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen und die Unterstützung des Deutschen Bundestags, da die Bundeswehr bekanntlich eine "Parlamentsarmee" sei, die ohne Genehmigung durch das Parlament in keinem Krieg eingreifen darf. Die Entscheidung Deutschlands, in Litauen eine deutsche Brigade zu stationieren, bezeichnete er als starkes Zeichen. Das SanRgt 2 werde in Litauen zu einem verantwortlichen Leitverband für den sanitätsdienstlichen Einsatz der NATO-Ostflanke werden. Die eindringliche Rede des stellvertretenden Kommandeurs wurde mit viel Beifall bedacht.
Das feierliche Gelöbnis als Höhepunkt der Veranstaltung
Zur Vereidigung der Rekruten wurde zunächst die Truppenfahne vorgetragen, vor der sich eine Abordnung der Rekruten formierte, mit ihren Händen die Fahne berührten und gemeinsam den Schwur sprachen: "Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. So wahr mir Gott helfe". Nach dem Schwur beglückwünschten Oberstleutnant Neumüller und Stadtbürgermeister Leukel die Abordnung der Soldaten und gratulierten. Nach dem Schwur folgte die deutsche Nationalhymne, mitgesungen von vielen Besuchern. Am Ende des Gelöbnisses ertönte aus vielen Kehlen das Motto des Sanitätsregiments 2 "Westerwald" "Gemeinsam stark". Nach dem Schwur folgte die deutsche Nationalhymne, mitgesungen von vielen Besuchern. (Wolfgang Rabsch)
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