Pressemitteilung vom 27.05.2024
100 Jahre im Einsatz: Freiwillige Feuerwehr Willingen feiert Jubiläum
100 Jahren sind ein Grund zu feiern. Das hat sich die Freiwillige Feuerwehr Willingen und lädt anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums ein. Die Feierlichkeiten finden an einem Wochenende im Juni statt.
Willingen. Wenn die Feuerwehrsirene in Willingen jeden ersten Samstag im Monat mittags ertönt, dann ist das für jeden im Ort heutzutage Normalität. Doch wie wurde eigentlich früher in dem Westerwälder Dorf nahe der Fuchskaute geübt und alarmiert?
Wenn man in der Geschichte zurückblickt, gründeten 1924 die Bewohner von Willingen ihre eigene Dorffeuerwehr. 40 Mitglieder wurden zu dieser Zeit einmal in der Woche von einem Hornisten zur Übung gerufen. Stolz waren damals schon die Willinger Einwohner, denn in der gesamten Region gab es nur eine fahrbare Feuerwehrspritze - die der Willinger Feuerwehr. Zwei Pferde zogen die Feuerwehrspritze zum Übungs- oder Einsatzort, wo sie dann durch vier Männer bedient wurde. Neben der Spritze waren auch Hydrantenwagen, Leitern und Feuerhaken im Bestand der Willinger Feuerwehr. Gerade zur Gründung war die "Dorffeuerwehr" für damalige Verhältnisse sehr gut ausgerüstet. Doch neben gutem Gerät benötigten die Feuerwehrmänner auch entsprechende Uniformen, die sie nicht nur zu Übungen tragen konnten, sondern auch als Ausgehuniform zu regionalen Feuerwehrfesten. Diese wurden dann einfallsreich durch Theaterstücke im Ort finanziert.
"Sie waren bereits vor dem Feuer am Brandort"
Schnell wurde die Feuerwehr Willingens im Westerwald bekannt, als sie bei einem Großbrand am Güterbahnhof in Rennerod halfen. Zuvor waren die Männer mit dem Fahrrad auf einer Feuerwehrveranstaltung und hielten auf dem Rückweg zu einer letzten Rast in der Bahnhofgaststätte Simon in Rennerod an. Wie der Zufall es wollte, konnte beim Ertönen des Feuerwehrhorns in Rennerod die gesamte Feuerwehr Willingens direkt vor Ort mit den Löscharbeiten beginnen. Dieser erfolgreiche Einsatz sprach sich herum und die Willinger Feuerwehr wurde als schnellste Feuerwehr im Westerwald erwähnt.
Doch leider brachte der Krieg einige Veränderungen mit sich, auch für die Feuerwehren der Region. Während des Zweiten Weltkrieges gab es lediglich eine Pflichtwehr. Alle dazugehörenden Männer wurden verpflichtet, an den Übungen teilzunehmen, ansonsten drohte eine Strafe. 1946 drängten die Besatzer aus Frankreich darauf, die Feuerwehren neu zu gründen. Alle Feuerwehrmänner mussten in der damaligen Kommandantur in Hachenburg gemeldet werden. An Stelle von Uniformen erhielten die Männer lediglich Armbinden, um als Feuerwehrkameraden erkannt zu werden.
Wirtschaftswunder boomt auch in den Feuerwehren
Mit dem beginnenden Wirtschaftswunder ging es auch in der Willinger Feuerwehr aufwärts. Die Ortsgemeinde baute 1953 einen "Brandweiher", der im Sommer auch als Schwimmbecken allseits beliebt war. In diesem Zusammenhang wurde die erste Tragkraftspritze angeschafft. 1989 entschieden sich die Feuerwehrleute, ein neues Feuerwehrgerätehaus zu errichten. Das konnte nur gebaut werden durch die tatkräftige Arbeit jeden einzelnen Feuerwehrmanns. Direkt nach Fertigstellung des Gebäudes zog dort ein Tragkraftspritzenfahrzeug ein.
Für den Feuerwehrnachwuchs wurde der Grundstein 1994 in Willingen gelegt und die Jugendfeuerwehr wurde gegründet. Noch heute hat diese Bestand und wird gemeinsam mit den Nachbarwehren Nister-Möhrendorf und Bretthausen geführt. Viele Mitglieder aus der damaligen Jugendfeuerwehr führen auch heute noch ihren Dienst als aktive Feuerwehrmänner aus. Auch 2002 wurde, wieder durch Eigenleistungen, ein Anbau am Feuerwehrgerätehaus erstellt. 2014 löste das Kleinlöschfahrzeug das Tragkraftspritzenfahrzeug ab.
Im diesjährigen Jubiläumsjahr hat die Freiwillige Feuerwehr Willingen insgesamt 66 Mitglieder, hiervon sind 14 männliche und zwei weibliche aktive sowie 48 männliche und zwei weibliche passive Mitglieder.
Zum 100-jährigen Bestehen lädt die Freiwilligen Feuerwehr Willingen ein
Das Festwochenende startet mit dem Festkommers am Freitag, 21. Juni, ab 20 Uhr, mit abschließenden Großen Zapfenstreich unter musikalischer Begleitung der Stadtkapelle Rennerod sowie der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Wahlbach.
Weiter geht es am Samstag, 22. Juni, ab 15 Uhr mit der Geräteschau unter Mitwirkung von: Bundeswehr, DRK, Feuerwehr Rennerod, THW, mit Hüpfburg und Menschenkicker für die Kinder. Für die Erwachsenen gibt es zusätzlich zu der kulinarischen Bewirtung durch das Team der Metzgerei Wedler aus Nistertal auch Kaffee und Kuchen. Ab 20 Uhr wird zu Musik und Tanz geladen. Hierzu spielen "The Kolbs"
Den Abschlusstag starten Festgottesdienst am Sonntag, 23. Juni beginnt um 10 Uhr. Ab 11.00 Uhr beginnt ein Frühschoppen bis zum Ausklang des Festwochenendes. Dieser Frühschoppen wird musikalisch begleitet von den "Egerländer6".
(PM)
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