Werbung

Nachricht vom 17.05.2024    

Pandemiehalle der Fritz Stephan GmbH in Gackenbach eingeweiht

Von Wolfgang Rabsch

Kleiner Festakt mit großer Wirkung: Mit einer kleinen Feier wurde am gestrigen Donnerstag (16. Mai) auf dem Gelände der Fritz Stephan GmbH in Gackenbach die sogenannte "Pandemiehalle" eingeweiht. Die Bedeutung dieses Anlasses ist daran zu erkennen, dass es sich die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt nicht nehmen ließ, zur offiziellen Einweihung aus Mainz persönlich anzureisen.

Politiker sind stolz auf die Fritz Stephan GmbH.(Alle Fotos: Wolfgang Rabsch)

Gackenbach. Bernd Höhne, Geschäftsführer der Fritz Stephan GmbH, durfte sich nicht nur über den Besuch der Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt freuen, auch Gabi Wieland, Erste Beigeordnete des Westerwaldkreises, Andree Stein, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Montabaur und Ortsbürgermeister Hans Ulrich Weidenfeller kamen, um zu gratulieren. "Mit der Einweihung der Lagerhalle der Beatmungsgeräte-Reserve in Gackenbach bringt die Fritz Stephan GmbH ein gemeinsames Projekt mit der Bundesregierung erfolgreich zum Abschluss", erläuterte Bernd Höhne. Die Beatmungsgeräte-Reserve habe den Zweck, die Leistungserbringer, zum Beispiel Krankenhäuser, aber eben auch die Bevölkerung im Bedarfsfall so schnell wie möglich mit Beatmungsgeräten zu versorgen.

Warum wurde die Pandemiehalle errichtet?
Vor dem Hintergrund der sprunghaften Ausbreitung des Corona-Virus SARS-COV-2 Anfang 2020 in der Bundesrepublik Deutschland und weltweit, hatte die Bundesregierung die Beschaffung von Beatmungsgeräten der Fritz Stephan GmbH veranlasst. Die Fertigung der Beatmungsgeräte stellte sich im Verlauf der Pandemie aber als schwierig heraus, da international bewährte Lieferketten völlig zusammengebrochen waren und somit die Auslieferung der dringend benötigten Beatmungsgeräte behinderte.

Laut einer Pressemitteilung der Fritz Stephan GmbH stellte sich heraus, dass der Bedarf an Beatmungsgeräten temporär geringer gewesen sei als zuvor angenommen. Die Bundesrepublik verfügte daher über ein großes Volumen an eingelagerten Geräten. Aus einem Teil dieser Geräte wurde die nun fertiggestellte Beatmungsgeräte-Reserve gebildet. Diese Geräte seien in Wartung genommen worden und als schnelle Reserve unter ständiger Überwachung sofort aktivierbar. Damit reserviere sich die Bundesregierung Kapazitäten bei der Industrie, um in einer künftigen gesundheitlichen Notlage internationaler Tragweite schnell handlungsfähig zu sein. Die ursprünglich von der Bundesrepublik für die schnelle Reserve vorgesehenen 150 Beatmungsgeräte seien bereits von der Fritz-Stephan GmbH innerhalb von 36 Stunden in die Erdbeben Region der Türkei im Februar 2023 geliefert worden.



Im Zuge des Gaza-Konflikts habe sich die Beatmungsgeräte-Reserve erneut bewährt. Nach einer Anfrage des Auswärtigen Amtes seien innerhalb einer Woche 50 der eingelagerten Geräte für Erwachsene - umgebaut in Beatmungsgeräte für Früh- und Neugeborene - um die Intensivversorgung von Babys auf der Flucht in Ägypten sicherzustellen.

Meilenstein für Investitionen
Sämtliche Redner stellten die Bedeutung der Fritz Stephan GmbH für ihre Region Westerwald und das Land Rheinland-Pfalz in den Fokus ihrer Ausführungen.

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt adelte die Firma als "Hidden Champion" (laut Wikipedia sind "Hidden Champions" heimliche Gewinner, oder unbekannte Weltmarktführer) aus Rheinland-Pfalz, die sie sogar in einem Atemzug mit "Biontech" und "Boehringer Ingelheim" auf eine Stufe stellte. "Die Resilienz der Stephan GmbH ist beeindruckend, von großer Bedeutung und ein Meilenstein für Investitionen. Der unternehmerische und wirtschaftliche Erfolg macht anderen Unternehmen Mut, sich breiter aufzustellen", führte die Ministerin weiter aus.

Kommunalpolitik ist stolz auf die Stephan GmbH
Gabi Wieland betonte, wie stolz der Westerwaldkreis auf die Firma sei, und Andree Stein wunderte sich, dass kaum jemand in Gackenbach einen "Hidden Champion" vermute. Bürgermeister Hans Ulrich Weidenfeller meinte sogar augenzwinkernd: "Gackenbach ist das Silicon Valley aus dem Buchfinkenland". Allen Rednern war gemein, dass es wünschenswert sei, dass die Beatmungsgeräte nie eingesetzt werden müssen.

Bernd Höhne oblag das Schlusswort: "Für mich sind unsere Mitarbeiter die "Hidden Champions". Trotzdem dürfen sie gleich im Anschluss nur Limo und Cola trinken, während die geladenen Gäste mit Sekt anstoßen werden". Der letzte Satz ging im Gelächter aller Anwesenden unter, sagte aber auch viel über die Firmenphilosophie aus. (Wolfgang Rabsch)


Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke   Wirtschaft  
Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
       
   


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Konstituierende Sitzung: Neuer Verbandsgemeinderat in Rennerod wählt Beigeordnete

Rennerod. Nachdem alle neu gewählten Ratsmitglieder per Handschlag und mit dem Wunsch auf gute Zusammenarbeit verpflichtet ...

Westerwaldkreis erhält 2,9 Millionen Euro aus KIPKI-Programm der Landesregierung

Westerwaldkreis. "Mit der Förderung der Landesregierung kann ganz konkret vor Ort Klimaschutz effektiv und passgenau je nach ...

500. Balkonkraftwerk durch die Verbandsgemeinde Rennerod gefördert

Rennerod. Auch die seit Mitte Mai vereinfachte Anmeldung von Balkonkraftwerken sowie die erhöhte Leistungsgrenze der Wechselrichter ...

Gemeinsam für die Bürger: VG-Rat Hachenburg in neuer Zusammensetzung

Hachenburg. Eine Neuerung zur vorangegangenen Wahlperiode stellt der Einzug des im Januar gegründeten Vereins WGH - Wäller ...

Neuer VG-Rat in Montabaur ist gestartet und nimmt die Arbeit auf

Montabaur. Auch in der Politik tut frischer Wind von Zeit zu Zeit richtig gut, womit natürlich nichts gegen ausscheidende ...

Melanie Leicher als neue Stadtbürgermeisterin in Montabaur ins Amt eingeführt

Montabaur. Zunächst eröffnete Gabi Wieland, die scheidende Stadtbürgermeisterin, die konstituierende Sitzung und erledigte ...

Weitere Artikel


Warnung vor Schockanrufen: Polizei Montabaur warnt vor Telefonbetrügern

Montabaur. Die Polizeidirektion Montabaur hat eine Warnmeldung herausgegeben, dass es aktuell vermehrt zu sogenannten Schockanrufen ...

Betrug bei Online-Reisebuchungen: Web-Seminar klärt auf

Region. Bei der Buchung von Reisen über Online-Portale kann einiges schiefgehen. Betrügerische Abzockmaschen sind keine Seltenheit ...

Eine Orgel, zwei Organisten, vier Hände: Orgelkonzert in Neunkirchen

Neunkirchen. Der Kirchengemeinde, die seit vielen Jahren einer großen Anzahl von Musikliebhabern, Konzerte im Ambiente der ...

"Treffpunkt Kannofen" am 29. Mai mit dem "Duo MO" in Höhr-Grenzhausen

Höhr-Grenzhausen. Die Veranstaltung findet am historischen Kannofen am Töpferplatz in Höhr-Grenzhausen statt und bietet somit ...

Markierungsarbeiten im Bereich der Anschlussstellen: Verkehrseinschränkungen auf der A3

Montabaur. Im Zuge der notwendigen Markierungsarbeiten werden die AS Diez, Montabaur, Ransbach-Baumbach, Neuwied, Neustadt/Wied ...

Web-Seminar: Kostenfallen und Betrug bei der Reisebuchung erkennen

Koblenz/Region. Bei der Reiseplanung und Buchung läuft nicht immer alles nach Plan. Besonders in Online-Reiseportalen gilt ...

Werbung