Höhr-Grenzhausen ist für den 44. Europäischen Keramikmarkt bestens gerüstet
Von Wolfgang Rabsch
Am Samstag, 1. Juni, und Sonntag, 2. Juni, findet in Höhr-Grenzhausen bereits zum 44. Mal der Europäische Keramikmarkt statt. Für die Stadt und die Region, ist der Europäische Keramikmarkt seit Langem die größte und wichtigste Veranstaltung, die an beiden Tagen bis zu 30.000 Gäste aus ganz Europa anlockt. Während des Europäischen Keramikmarkts herrscht in der Töpferstadt Ausnahmezustand, was jedoch die Verantwortlichen nicht ängstigt, sondern erfreut.
Höhr-Grenzhausen. Um einer breiten Öffentlichkeit, die neuesten Informationen zum Ablauf des Keramikmarkts mitzuteilen, hatten die Veranstalter zu einer Pressekonferenz in das Café des Keramikmuseums eingeladen. Stadtbürgermeister Michael Thiesen konnte neben Thilo Becker, Verbandsgemeinde-Bürgermeister Höhr-Grenzhausen, Markus Ströher vom Kannenbäckerland-Touristik-Service (KTS) Höhr-Grenzhausen, sowie Vertreter des Hauptsponsors, der Nassauischen Sparkasse, der Firma Wolbring GmbH und Doktor Nele van Wieringen, Leiterin des Keramikmuseums, begrüßen und bedankte sich nochmals für ihr großes Engagement. Thiesen bezeichnete Ströher als "Mister Keramikmarkt", denn von den 44 Keramikmärkten, die stattgefunden haben, habe Ströher sage und schreibe 31 mitorganisiert.
Van Wieringen zeigte sich hocherfreut, dass die belgische Stadt Raeren zum diesjährigen Keramikmarkt als Gaststadt eingeladen wurde. Raeren sei in Belgien auch ein Zentrum für Töpferei und wird sich unterhalb des Keramikmuseums mit einer eigenen Ausstellung präsentieren. Die Verbindung zu Raeren würde schon über 400 Jahre bestehen, da um 1600 die ersten Einwanderer in den Westerwald gekommen wären, sich bei Grenzau angesiedelt hätten und eigentlich den Salzbrand in den Westerwald brachten. Im Keramikmuseum würden während des Europäischen Keramikmarkts viele Aktionen stattfinden, bei denen man selbst töpfern könne. So würde zum Beispiel ein Wettbewerb stattfinden, bei dem die schönsten Eier- und Schnapsbecher prämiert werden sollen. Kinder würden auch nicht vergessen, denn "Toni", die Töpferwespe, hätte sich einiges ausgedacht, um Kinder zu beschäftigen und zu unterhalten, unter anderem mit der Museumsrallye. Es wäre sinnvoll, dass die Eltern an der Info für einen Euro die umfangreiche Broschüre für die Kinder erwerben würden. Vor dem Keramikmuseum würde auch ein Matschtisch errichtet, an dem Kinder sich richtig austoben können.
"Mister Keramikmarkt" erläuterte das Programm
Ströher war voller Vorfreude auf das Event. Er bedankte sich ebenfalls bei den Sponsoren und gab einige Informationen zum Ablauf des Keramikmarkts bekannt. 2024 hätten sich 167 Aussteller angemeldet; etwas weniger als sonst üblich: Die Marktzone würde über 500 Meter verlaufen, über die gesamte "Rathausstraße" bis Ecke "Brunnenstraße". Auch in diesem Jahr sei ein kostenfreier Buspendelverkehr eingerichtet, die Busse sollen im 20-Minuten-Rhythmus fahren. Die Nachtwache wird von der Feuerwehr Hilgert übernommen.
Ein Höhepunkt in diesem Jahr wird wieder die Offene Deutsche Töpfermeisterschaft auf dem Laiguelia-Platz sein, dafür würden bereits zwölf Anmeldungen vorliegen. Durch die Firma Wolbring GmbH wird es Preise im Gesamtwert von 1.500 Euro für die drei Erstplatzierten geben. Die Offenen Deutschen Töpfermeisterschaften werden erstmalig nach geänderten Regeln stattfinden: In drei Kategorien werden für die Teilnehmer durch eine Jury Punkte vergeben, die entgegen dem bisherigen Verfahren, nicht einzeln ausgezeichnet wurden, sondern die Addition der Punkte der drei Disziplinen, ermittelt die Platzierungen.
Ströher hob die Internationalität des Keramikmarkts hervor, da Töpfer aus Italien, Polen, Frankreich, Österreich und den Benelux-Staaten (Belgien, Niederlande, Luxemburg) sich angemeldet hätten. Ute und Arno Hastenteufel werden an beiden Markttagen an der Rückseite des Museums den Rakubrand vorführen und durch ein faszinierendes Spiel mit dem Feuer, besondere Farben hervorzaubern. Da noch weitere Aktionen und Ausstellungen durchgeführt werden, wird auf den Flyer zur Veranstaltung verwiesen, der auf der Website vom Kannenbaeckerland und Natur Kultur Keramik abrufbar ist.
Insgesamt erwartet Höhr-Grenzhausen an beiden Tagen etwa 30.000 Besucher, die aus dem gesamten europäischen Raum den Westerwald aufsuchen werden. Für die Stadt und die Region, sei das ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Faktor, der insbesondere Gastronomie und Hotellerie erfreuen wird. Am Samstagabend, 1. Juni, beginnt um 20.30 Uhr das Konzert mit dem Musik-Kollektiv "Wakkamole", das mit einem Mix aus Reggae, Afrofunk und Latinbeat, die Zuschauer wieder begeistern wird.
Letzter Keramikmarkt mit Stadtbürgermeister Michael Thiesen
Stadtbürgermeister Michael Thiesen meinte zum Abschluss der Pressekonferenz, dass er sich mit einem "lachenden und einem weinenden Auge" verabschiede, sich einerseits auf den Keramikmarkt freue und andererseits verabschiede, da der 44. Europäische Keramikmarkt sein letzter als Stadtbürgermeister werde, weil seine Amtszeit nach 15 Jahren enden wird.
Alle Beteiligten, die an der Pressekonferenz teilgenommen haben, waren voller Vorfreude auf das Großereignis und hoffen auf prächtiges Wetter, weil auch damit der Erfolg einer Veranstaltung unter freiem Himmel einhergeht. (Wolfgang Rabsch)
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