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Pressemitteilung vom 27.04.2024    

Weitere Praxisschließung in Herdorf: Wie sicher ist die ärztliche Versorgung in der Region?

Schon lange erarbeiten die Landkreise Konzepte, um die ärztliche Versorgung auf dem Land sicherzustellen. Viele Ärzte sind alt geworden und es mangelt vielerorts an Nachwuchs. In Herdorf wurde jetzt die Praxis des Allgemeinmediziners Dr. Varol Duagi unerwartet geschlossen. Erst am 15. März schloss eine weitere Arztpraxis in Rengsdorf. In beiden Fällen gibt es noch keinen Nachfolger.

Symbolbild (Quelle: Pixabay)

Herdorf/Region. Der 26. April markiert für viele Patienten das Ende einer Ära in Herdorf, als die Praxis des Allgemeinmediziners Dr. Varol Duagi schloss. Damit ist es in weniger als zwei Monaten bereits die zweite Arztpraxis im Verbreitungsgebiet der Kuriere, die ohne Nachfolge dicht macht. Zuvor schloss am 15. März die Praxis von Dr. Wolfgang Nolden in Rengsdorf (Die Kuriere berichteten).

Die meisten hausärztlichen Praxen sind bereits am Limit. Aufgrund der Budgetierung arbeiten nicht wenige bereits unentgeltlich, wenn sie weitere Patienten aufnehmen. Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) bietet deshalb den betroffenen Patienten Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Hausarzt an und hat sich zum Ziel gesetzt, allen Patienten kurzfristig einen Platz in einer anderen Praxis zu vermitteln.

Einige Ärzte zeigen sich solidarisch: In einer Abfrage der KV RLP haben sich mehrere Praxen aus der Region um Herdorf bereit erklärt, Patienten der Praxis Duagi aufzunehmen.

Telefonischer Service
Betroffene können sich ab sofort montags, mittwochs und freitags jeweils zwischen 9 und 12 Uhr unter der Telefonnummer 06131-48 99 158 an den Patientenservice der KV RLP wenden. Die Mitarbeiter dort bieten Unterstützung bei der Suche nach einer neuen Hausarztpraxis.



Durch diesen Einsatz sollte die ärztliche Versorgung vorerst möglich sein. Die Belastung für die verbliebenen Praxen wird aber eher noch steigen. Zudem haben Patienten kaum eine Möglichkeit für eine Wahl, wenn sie kein Vertrauen zu dem zugewiesenen Ersatz aufbauen können.

Im Fall der Fälle zur Ärztlichen Bereitschaftspraxis nach Kirchen
Für eine Übergangszeit wird außerdem empfohlen, die Ärztliche Bereitschaftspraxis (ÄBP) in Kirchen aufzusuchen. Hier können Medikamente verschrieben, Überweisungen und Krankenmeldungen ausgestellt sowie häusliche Krankenpflege und Heilmittel verordnet werden. Die ÄBP Kirchen ist mittwochs von 14 bis 22 Uhr, sowie samstags, sonntags und an Feier- und Brückentagen von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

Dringender Handlungsbedarf - Nicht nur in Herdorf
Optimale ärztliche Versorgung sieht anders aus. Die KV RLP ist nun in ständigem Austausch mit der Ärzteschaft und den kommunalpolitisch Verantwortlichen vor Ort, um gemeinsam eine langfristige Lösung für eine bessere medizinische Versorgung zu finden.

Übrigens: Was in Herdorf und in Rengsdorf vorgefallen ist, kann über kurz oder lang allen Gemeinden im Westerwald widerfahren. Die Kreisgremien sollten das Thema unbedingt auf der Tagesordnung lassen, ehe "das Kind in den Brunnen fällt".

Die Praxen in der Herdorfer Umgebung, die bereit sind, kurzfristig Patienten aufzunehmen, sind für die lokale Gemeinschaft als "Retter in der Not" unerlässlich geworden. Ganz sicher war es nicht die letzte Praxis, die "unerwartet" schließt. (PM/Red)


Mehr dazu:   Blaulicht  
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