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Pressemitteilung vom 05.04.2024    

Pfarrer Beuler: Eine Rückkehr in den Westerwald und ein Blick auf seine priesterliche Laufbahn

Der gebürtige Herschbacher Pfarrer Frank Peter Beuler kehrt zum Ende seiner priesterlichen Lebenslaufbahn zurück in den Westerwald. Anfang April beging er seine Dienstzeit in der Pfarrerei St. Peter Montabaur und beantwortet Frage rund um sein priesterliches Leben in einem Interview.

Pfarrer Frank Peter Beuler (Foto: Gunnar Bach)

Montabaur. Herr Pfarrer Beuler, Sie sind neues Teammitglied hier in St. Peter Montabaur. Ab Montag (1. April) sind sie ganz offiziell im Dienst. Sie sind aus dem Westerwald?
Ja, genau. Aus der Pfarrei St. Anna Herschbach. Ich bin also ein gebürtiger Westerwälder, bin im Westerwald aufgewachsen. Von daher ist mir auch Montabaur ein Begriff. Ich muss sagen, ich habe mich darüber gefreut, dass ich hier die Stelle als Mitarbeiter antreten kann.

Haben Sie schon als Schüler gewusst, dass sie Priester/Pfarrer werden wollen?
Genauso ist es. In meiner Kindheit ist der Wunsch entstanden, Priester werden zu wollen. Das kam daher, weil ich schon von klein auf immer sonntags mit in die Kirche genommen wurde, und irgendwie war ich fasziniert von dem, was sich da vorn abspielt in der Kirche, und das hat mich auch emotional angesprochen, sodass sich dieser Wunsch dann irgendwie durch getragen hat.

Wie hat sich der Weg zum Priester gebahnt? Sie haben dann studiert?
Ja, in Frankfurt, in der Hochschule der Jesuiten in St. Georgen, wo alle aus dem Bistum Limburg studiert haben, und ein Jahr in Würzburg, und danach ging dann die übliche Laufbahn los, sozusagen.

Was waren denn die ersten Stationen?
Zunächst ein Gemeindepraktikum und in derselben Gemeinde das Diakonatspraktikum. Das habe ich in Frankfurt gemacht, und zwar im Frankfurter Stadtteil Nordend, in der Pfarrei St. Bernhard. Dann kamen die ersten Kaplans-Stellen. Die erste war in Waldbrunn im hessischen Westerwald und die zweite gleich nebenan in Dornburg, ebenfalls im hessischen Westerwald.

Sie haben erst die Stadt kennengelernt und durften wieder zurück in die Heimat?
Es war ein bisschen ein Wechselspiel. Das hat dann auch die weiteren Jahrzehnte geprägt, so ein bisschen Wechselspiel zwischen städtischem und ländlichem Gebiet. Sehr prägend waren für mich die 16 Jahre als Pfarrer in der Kleinstadt Flörsheim am Main im Bezirk Main-Taunus.

Sie waren aber jetzt zuletzt auch im Westerwald, oder?
Ja, im hessischen Westerwald, kurioserweise genau dort, wo ich ehemals meine Kaplanszeit verbracht hatte. Genau da bin ich dann als Pfarrer eingesetzt gewesen, in der Pfarrei St. Blasius im Westerwald, und von daher ist es mir jetzt halt nicht fremd, quasi in den Nachbarbezirk zu wechseln.

Warum wechseln sie?
Ich war jetzt zehn Jahre dort tätig. Es war auch eine anstrengende Zeit, ich habe den ganzen Pfarreiwerdungsprozess mit begleitet und gestaltet, und zu guter Letzt noch die kirchliche Immobilienstrategie. Da war festzulegen, welche Gebäude auf Dauer erhalten bleiben sollen und welche Gebäude aufgegeben werden sollen. Das war schon eine anstrengende Geschichte, und nachdem das abgeschlossen war, habe ich mir gedacht, für die letzten Jahre meines priesterlichen Lebens möchte ich nicht mehr eine leitende Position haben. Ich möchte nicht mehr als leitender Pfarrer die Hauptlast der Verantwortung tragen, und diesem Wunsch hat das Bistum auch entsprochen. Jetzt bin ich nicht mehr leitender Pfarrer, sondern Pfarrvikar.



Sie haben dadurch mehr Zeit für die Menschen?
Genau. Das ist ein ganz großes Motiv gewesen, weil ich gespürt habe, dass ich in der leitenden Position doch so viel Zeit und Energie für den ganzen Verwaltungs- und Leitungsbereich investierten musste, dass einfach die Seelsorge, die Pastoral, zu kurz gekommen ist. Die kam bei mir zu kurz, das muss ich ehrlich sagen. Das hat mich auch belastet, dass es zu kurz kam. Daher freue ich mich jetzt, dass ich mich zu 100 Prozent in der Seelsorge und in der Pastoral engagieren kann.

Was machen sie denn besonders gern als Priester?
Ja, also ein großes Faible von jeher ist die Liturgie. Mir ist es wichtig, eine menschennahe Liturgie zu feiern, also keine abgehobene. Ich will gerade auch in der Verkündigung versuchen, die Menschen zu erreichen, also keine theologischen Vorträge zu halten, sondern lebensnah zu predigen und zu vermitteln, dass der Glaube etwas fürs eigene Leben ist, also eine Lebenshilfe darstellt.

Haben Sie ein bestimmtes Profil?
Ich würde mich selbst mal prinzipiell als offenen Menschen bezeichnen, also eigentlich offen für jede Art von Menschen oder Menschentypen, wenn man so will. Ich will versuchen, mich bei den Begegnungen mit Menschen dann auf die Person auch einzulassen, also vorurteilsfrei einzulassen. Eigentlich bin ich also offen für alle, ja!

Wenn sie so ihr Selbstverständnis als Seelsorger beschreiben würden, was ist ihnen da wichtig? Vielleicht aus der Bibel oder auch aus ihrem Leben? Vielleicht ein Erlebnis oder einen Satz?
Mein liebster Bibelspruch ist aus dem Römerbrief, zusammengefasst: Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist. Die unbedingte Liebe Gottes ist so ein Hauptthema von mir, ja, und das auch zu vermitteln in der Seelsorge: Du bist geliebt, du bist von Gott geliebt unter allen Umständen, und das macht dich frei. Das gibt dir Kraft und Mut für das Leben, das gibt dir auch Kraft, in Krisenzeiten oder in Krisensituationen standzuhalten und da durchzukommen. Das ist eigentlich die Hauptausrichtung.

Vielen herzlichen Dank für das Interview! (PM)


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