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Pressemitteilung vom 13.03.2024    

Behandlungsfälle in der Gruppenpsychotherapie steigen - Zahlen in Rheinland-Pfalz über Bundesschnitt

Die Zahlen aus dem aktuellen Trendreport des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zeigen, dass Arzt- und Psychotherapiepraxen auch nach der Corona-Pandemie stark gefordert sind. So gab es deutschlandweit einen enormen Zuwachs der Behandlungsfälle in der Gruppenpsychotherapie.

Symbolbild (Foto: Pixabay)

Mainz. In Rheinland-Pfalz liegen die Zahlen sogar noch über dem Bundesschnitt. Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) setzt sich seit Jahren für flexiblere und unbürokratische Regelungen ein und fördert die Zusatzqualifikation in diesem Bereich.

Vergleicht man die Abrechnungszahlen in der Psychotherapie aus den vergangenen Jahren, so zeigt sich, dass die Behandlungsfälle permanent steigen. Deutschlandweit sind im zweiten Quartal 2023 sowohl bei den Einzel- als auch bei den Gruppentherapien Zuwächse zu verzeichnen. Die Praxen haben 1,07 Millionen Einzeltherapien und 70.000 Gruppentherapien abgerechnet. Das sind 3,1 Prozent mehr Einzeltherapien und 35,4 Prozent mehr Gruppentherapien als im zweiten Quartal 2022. Noch höher ist der Anstieg in Rheinland-Pfalz. In der Einzeltherapie erhöhten sich die Behandlungsfälle im genannten Zeitraum von 46.175 auf 48.501 und damit um gut fünf Prozent, in der Gruppentherapie sogar um 50,9 Prozent von 1.528 auf 2.305.

"Die steigende Inanspruchnahme zeigt, wie groß der Bedarf gerade in der Psychotherapie ist", informiert Peter Andreas Staub, Vorstandsmitglied der KV RLP. "Hier kommen Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Flut im Ahrtal und der weltweit zunehmenden Krisen zusammen. Die Menschen brauchen professionelle psychotherapeutische Hilfe, die sie in den Praxen der Kolleginnen und Kollegen finden", sagt der Psychotherapeut. Da bei einer Gruppentherapie mehrere Patienten gleichzeitig behandelt werden, können Psychotherapeuten mehr Therapieplätze anbieten. Das verkürzt die Wartezeit auf einen Therapieplatz. "Daher kann die Gruppentherapie für vielen Patientinnen und Patienten eine gute Alternative zur Einzeltherapie sein", weiß Staub.

Förderung durch die KV RLP
Neben dem Anstieg der Behandlungsfälle ist auch eine deutliche Zunahme der Therapeuten, die die Gruppentherapie anbieten, zu erkennen. Deren Anzahl stieg von 69 im zweiten Quartal 2021 um 68,1 Prozent auf 116 ein Jahr später und noch einmal um 42,2 Prozent auf 165 im dritten Quartal 2023. In der Einzeltherapie ist in diesem Zeitraum ein Anstieg von rund 7,5 Prozent zu verzeichnen.

Das hängt auch damit zusammen, dass die KV RLP seit rund sieben Jahren die Zusatzqualifikation in Gruppenpsychotherapie mit bis zu 2.500 Euro fördert - ein Angebot, das vielfach in Anspruch genommen wird. "Zudem haben wir uns für eine Veränderung der Psychotherapierichtlinie mit Aufnahme von unbürokratischen Möglichkeiten, die Gruppentherapie anzubieten, eingesetzt. Diese Bemühungen haben nun zu mehr als einer Verdopplung von Kolleginnen und Kolleginnen gesorgt, die jetzt diese Behandlungsform in ihr Praxiskonzept eingebaut haben", so Peter Andreas Staub. "Der Bedarf bleibt weiterhin hoch. Daher wird sich die KV RLP auch in Zukunft auf diesem Gebiet engagieren, damit sich unsere Mitglieder auf ihre Kernaufgabe konzentrieren können: die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten."



Die KV RLP setzt sich gleichzeitig dafür ein, dass weitere Sitze in der Psychotherapie geschaffen werden. Die kürzlich durch den Landesausschuss genehmigten zwölf neuen psychotherapeutischen Sitze in Rheinland-Pfalz sind ein erster Schritt hin zu einer Bedarfsplanung, die sich an der Versorgungsrealität orientiert. (PM)


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