Werbung

Pressemitteilung vom 07.02.2024    

Gute Argumente für Imker: Honig- und Wildbienen sind kein Widerspruch

Imker sind immer wieder davon betroffen, dass sie ihre Honigbienenvölker "zum Schutz der Wildbienen" nicht aufstellen dürfen. Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund hat jetzt eine Handreichung verfasst, mit der Imker nach aktueller Studienlage zu vielen Vorurteilen aufklären können.

Symbolbild (Foto: Pixabay)

Region. Die Diskussion um eine Konkurrenz zwischen Wild- und Honigbienen ist nicht neu. In den letzten 100 Jahren tauchte die Frage immer wieder auf, ob Honigbienen tatsächlich Wildbienen verdrängen und gefährden könnten - und das, obwohl die Situation der Imker und Umweltbedingungen früher ganz anders war als heute. Argumentiert wird, dass die Nutzung durch den Menschen der Honigbiene einen unnatürlichen Konkurrenzvorteil gegenüber Wildbienen verschaffe.

Was zunächst logisch klingt, hält näherem Hinsehen aber nicht stand. Heute weniger Honigbienen als früher Allein, dass wir heute deutlich weniger Honigbienenvölker haben, gleichzeitig aber mehr Versiegelung und mehr Einsatz von Pflanzenschutzmitteln - für die gerade Wildbienen besonders empfindlich sind - spricht eine andere Sprache: Um das Jahr 1900 herum gab es auf der Fläche des heutigen Deutschlands etwa 2,6 Millionen Bienenvölker, heute sind es nur noch etwa 950.000. Obwohl es damals also fast dreimal mehr Honigbienenvölker gab, waren Wildbienen noch nicht bedroht.

Gut dokumentiert sind dagegen die Ursachen für den allgemeinen Rückgang von Insekten und der Artenvielfalt. Dass intensivierte Landwirtschaft, Pestizideinsatz und Flächenversiegelung hierzu zählen, wird auch nicht angezweifelt. Rückgang und Gefährdung von Wildbienen sind deshalb zuallererst vor diesem Hintergrund zu betrachten.



Die Honigbiene darf nicht zum Sündenbock werden
Die AG Wildbienen des Deutschen Erwerbs- und Berufsimkerbund (DBIB) warnt davor, Honigbienen zum Sündenbock für anderweitig verursachte Probleme zu machen. "Wir brauchen Honigbienen und alle anderen blütenbesuchenden Insekten gleichermaßen. Unser aller Ziel muss es sein, Lebensbedingungen für alle Arten zu verbessern", heißt es im Text der AG. Denn die Honigbiene zu reglementieren, wird die Wildbienen nicht retten. Die Honigbiene ist überall in Deutschland heimisch und es gibt keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, nach denen Honigbienen generell aus Schutzgebieten herausgehalten werden müssten. Honigbienen und Naturschutz sind deshalb kein Widerspruch.

Diese und viele andere Argumente, Ratschläge und Hinweise auf wissenschaftliche Studienergebnisse enthält die Handreichung, die beim DBIB als PDF kostenfrei heruntergeladen werden kann. Die Berufs- und Erwerbsimker in Deutschland erbringen mit ihren rund 450.000 Bienenvölkern etwa die Hälfte der Flächenbestäubungsleistung. Diese ist nicht nur für die Bestäubung landwirtschaftlicher Kulturen und die Erzeugung von Nahrungsmitteln, sondern auch für den Erhalt der Biodiversität unverzichtbar. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Helfer gesucht: "Weisser Ring" bietet auch im Westerwald Unterstützung für Kriminalitätsopfer

Steinefrenz. Der Hilferuf der Außenstelle Westerwald der Opferhilfe "Weisser Ring" wegen fehlender Helfer blieb nicht ungehört: ...

Spiegel-Bestseller Autorin Antonia Wesseling live auf Schloss Hachenburg

Hachenburg. In ihrem neuesten Werk geht es um die Influencerin Valerie Sophie, deren Leben nach außen hin perfekt scheint. ...

Steuerliche Erstberatung für Existenzgründer im Mai der IHK-Montabaur

Montabaur. Dazu bietet das Starterzentrum der IHK-Regionalgeschäftsstelle Montabaur Einzelgespräche mit einem Steuerberater ...

Nauberg wird offizielles Naturschutzgebiet

Hachenburg. Wolfgang Treis, Präsident der SGD Nord, erklärte: "Der Klimawandel verdeutlicht es: Die Bewahrung und nachhaltige ...

Besucherrekord beim 8. Kreisfamilienfest: Spieleparadies im Burggarten Hachenburg

Hachenburg. Der Burggarten in Hachenburg wurde für das 8. Kreisfamilienfest in ein wahres Spieleparadies verwandelt. Zahlreiche ...

Unterhosen-Indikator für Bodengesundheit: Online-Medium startet experimentelle Aktion

Hachenburg/Region. Mit einer ungewöhnlichen Methode will das regionale Online-Medium des eidgenössischen Departements für ...

Weitere Artikel


Welttag gegen Weibliche Genitalverstümmelung: Solwodi fordert bessere Unterstützung für Betroffene

Koblenz. Die weibliche Genitalverstümmelung ist eine Menschenrechtsverletzung, die das Leben von mehr als 200 Millionen Menschen ...

Wissenschaftler fordern: Keine Windenergie im Wald

Region. Die Publikation beleuchtet die Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Wälder und Landschaftsschutzgebiete, den Artenschutz ...

Sparen bei Versicherungsbeiträgen: Tipps in der digitalen Mittagspause der Verbraucherzentrale

Region. Versicherungsberaterin Anna Follmann von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz geht in einer digitalen Mittagspause ...

Tatort Westerwald: Krimi-Autor Jörg Schmitt-Kilian liest aus seinem Augst-Krimi

Neuhäusel. Unter der Prämisse "Du wirst nie mehr dieselbe Frau sein, die du mal warst", lispelt ein Mann und injiziert einer ...

Versuchter Wohnungseinbruch in Montabaur: Unbekannter flüchtet über Blumenbeet

Montabaur. Am Montagabend gegen 19.15 Uhr kam es in der Straße "Am Gäulsbach" in Montabaur zu einem versuchten Wohnungseinbruch. ...

"Sparrow Sisters" spenden zweimal 1.600 Euro an Westerwälder Vereine

Niederelbert. Was war der Anlass zu diesem Treffen? Die "Sparrow Sisters" sind ein Projektchor und eine Chorinitiative, in ...

Werbung