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Nachricht vom 02.02.2024    

"Der Westerwald steht auf gegen Rechts": 3000 Menschen demonstrierten in Hachenburg

Von Christian Schmidt

Am Donnerstagabend (1. Februar) hat der Verein Demos zu einer Demonstration in Hachenburg aufgerufen, um ein klares Zeichen gegen die fortschreitende Rechtsorientierung in Deutschland zu setzen. Laut Polizeiangaben waren rund 3000 Demonstrierende auf den Straßen der Kleinstadt unterwegs. Im Mittelpunkt der Demonstration stand das Motto "Nie wieder ist jetzt".

In Hachenburg gingen rund 3000 Menschen gegen Rechts auf die Straße. (Alle Fotos: Christian Schmidt)

Hachenburg. Bereits gegen 17 Uhr füllten sich die Straßen der Kleinstadt. Viele Bürger aus dem Westerwaldkreis pilgerten nach Hachenburg, um an der Demonstration, die von dem Verein Demos organisiert wurde, teilzunehmen. Die Demonstration wurde von einem breiten, parteiübergreifendem Bündnis sowie anderen Verbänden und Organisationen unterstützt. Im Fokus der Demonstration stand die fortschreitende Rechtsorientierung, die in Hachenburg mit der alten Fassfabrik in Verbindung gebracht wird. Dieses Gebäude steht unter Beobachtung des Mainzer Verfassungsschutzes und dient verschiedenen als rechts eingestuften Organisationen wie zum Beispiel Dritter Weg und auch der AfD als Veranstaltungsstätte.

Die circa 3000 Demonstrierenden fanden sich gegen 18 Uhr auf dem "Alter Markt" ein, wo verschiedene Redner ihre Meinung über die AfD und insbesondere über die alte Fassfabrik, die symbolisch für die rechte Szene im Westerwaldkreis steht, zum Ausdruck brachten.

Ein Zeichen der Demokraten
Unter Ihnen befand sich auch der in Hachenburg geborene, rheinland-pfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering, der sich wie folgt zu der Thematik äußerte: "Dieses Zeichen, was wir derzeit sehen, ist die ganz große Mehrheit in unserem Land und auch unserer Stadt, das sind aufrichtige Demokraten. Und wir gehen jetzt auf die Straße, um deutlich zu machen, ja wir sind mehr und wir lassen uns von einigen wenigen Radikalen nicht bedrängen, wir sind die Mehrheit".

Im weiteren Verlauf seiner Rede thematisiert Hering die Hachenburger Erklärung, die im Kern für "ein wertschätzendes und friedliches Zusammenleben in Freiheit, Vielfalt und Weltoffenheit" steht und bereits von mehr als 2000 Bürgern unterzeichnet wurde.



Am Schluss seiner Rede nahm der Hendrik Hering Bezug zur Fassfabrik und wie diese verschiedenen rechtsorientierten Organisationen sowie der AfD als Versammlungsort dient: "Die AfD ist eine rechtsradikale Partei. Sie baut ein Netzwerk auf, zwischen ihr und weiteren rechtsradikalen Organisationen und schmieden dann menschenfeindliche Pläne. Und das findet auch hier in Hachenburg statt, in der Fassfabrik. Und deswegen werden wir nicht Ruhe geben, bis die Hassfabrik endgültig geschlossen wird."

"Klare Kante!"
Im Anschluss an Herings Rede wurden weitere Beiträge von verschiedensten Vertretern der jeweiligen Organisationen wie beispielsweise der Hachenburger Schülerschaft und auch der katholischen Kirche, die solidarisch von der muslimischen Gemeinde unterstützt wurde, gehalten. Alle Ansprachen hatten die gleiche Botschaft: Klare Kante gegen den fortschreitenden Rechtsdruck in der Mitte der Gesellschaft und die endgültige Schließung der Hachenburger Fassfabrik.

Nach den verschiedenen Beiträgen zogen die rund 3000 Demonstrierenden durch die Straßen Hachenburgs zu ihrem Zielort, der benannten Fassfabrik. Hier fand die friedliche und dennoch lautstarke Demonstration gegen die fortschreitende Rechtsorientierung im Westerwald nach einer Rede der im Westerwald lebenden Schriftstellerin Annegret Held ihr Ende.

Wie die Polizei Hachenburg berichtet, kam es kam durch die Demo zu vorübergehenden Verkehrsbeeinträchtigungen. Die Versammlung verlief auch aus Sicht der Polizei friedlich und störungsfrei. (Christian Schmidt)





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