Werbung

Pressemitteilung vom 22.01.2024    

Konjunkturumfrage: 93 Prozent der mittelständischen Betriebe beklagen zu viel Bürokratie

Das aktuelle Umfrageergebnis des "Deutschen Mittelstandsverbundes" zur bundesweiten, konjunkturellen Lage beschreibt, dass vor allem überbordende Bürokratie den Standort Deutschland nach Ansicht von Mittelständlern zunehmend unattraktiv macht. Dies deckt sich mit den Erkenntnissen der Handwerkskammer (HwK) Koblenz.

Kurt Krautscheid, Präsident der Handwerkskammer Koblenz, sprach sich auch beim jüngsten Neujahrsempfang deutlich für einen raschen und effektiven Bürokratieabbau im Sinne der Wirtschaft aus. (Foto: Klaus Hermann)

Koblenz. Das Umfrageergebnis des "Deutschen Mittelstandsverbundes" beschreibt, dass "vor allem überbordende Bürokratie den Standort Deutschland nach Ansicht von Mittelständlern zunehmend unattraktiv macht. In der jüngsten Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes landete die Forderung nach einem Abbau von Bürokratie und Berichtspflichten auf einer Prioritätenliste mit Abstand ganz oben: 92,6 Prozent der Teilnehmer aus 54 Verbundgruppen meinen, die Bundesregierung müsse vor allem dieses Thema angehen, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hierzulande zu verbessern".

Das deckt sich mit den Erkenntnissen der Handwerkskammer (HwK) Koblenz. Deren Präsident Kurt Krautscheid äußert sich dazu:

"Die Eigenverantwortung von Betrieben und Menschen wird zunehmend ersetzt durch Richtlinien, Vorgaben und Gesetze. Für jeden Handgriff gibt es inzwischen eine Vorschrift und damit verbunden ist auch eine Verlagerung von Verantwortung. Beispiel Lieferkettengesetz: In der Abwicklung von Aufträgen ist die Dokumentationspflicht für Produktinhalte und ihre Verwendung, zu Arbeitsbedingungen oder Umweltstandards bei den Handwerksbetrieben gelandet. Die hohe Kunst im Umgang mit diesem Gesetz ist es also, die Sorgfaltspflichten im Rahmen der Vertragsgestaltung auf die kleinen und mittelständischen Unternehmen abwälzen. Beispiel Arbeitsrecht: Die EU fordert, dass der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer die gemäß der Arbeitsbedingungenrichtlinie erforderlichen Informationen schriftlich zur Verfügung stellen muss. Wie diese Verschriftlichung genau erfolgen soll, unterliegt dabei einem gewissen Spielraum. Die nationale Umsetzung hat für Deutschland den Weg der höchsten Bürokratie gewählt. Hierzulande muss alles auf Papier mit Unterschrift und in mehrfacher Ausführung erfolgen. Das hat zwar niemand von Deutschland so verlangt, doch es steht leider auch für den Umgang mit Brüsseler Vorgaben: Wir erfüllen sie gerne über".



Weiter sagt Krautscheid, dass dies "eindeutig zu Lasten der Wirtschaft geht, denn es gibt bereits Handwerksbetriebe, die zusätzliche Räume anmieten, um die geforderten Papierakten einzulagern. Gerade in diesem Bereich entfernen wir uns dramatisch weg vom Ziel einer Entbürokratisierung, was eindeutig zu Lasten der Wirtschaft geht. So beschreiben potentielle Betriebsgründer bürokratische Rahmenbedingungen als wichtigen Grund, sich gehen eine Selbstständigkeit zu entscheiden oder diese zurückzustellen. Ganz dringend müssen politische Entscheidungen für einen Bürokratieabbau jetzt angegangen und schnell umgesetzt werden". (PM)


Mehr dazu:   Wirtschaft  


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Wirtschaft


Starterzentren und Wirtschaftsministerium: Umfrage zur Unternehmensnachfolge in Rheinland-Pfalz

Koblenz/Mainz. Doch wie sieht die Situation im Bundesland genau aus? Wo liegen Herausforderungen bei der Übergabe eines Unternehmens, ...

Wie kann das Potenzial von KI im Handwerk genutzt werden?

Koblenz. Auch im Handwerk gilt es, den Wandel und die digitale Transformation gemeinsam zu gestalten und erfolgreich zu nutzen. ...

FWG-Vorsitzender besucht Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald in Neuwied

Neuwied. Während des Treffens wurde zunächst die Struktur und die Bedeutung der Kreishandwerkerschaft für die lokale Handwerksbranche ...

Rund 750 Gäste bei der Vertreterversammlung der VR Bank RheinAhrEifel in Koblenz

Koblenz. Nach der Eröffnung und Begrüßung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Karl-Heinz Krämer informierte Vorstandsvorsitzender ...

Mit "Westerwälder GraWWel Bikes" genüsslich durch die Region radeln

Montabaur. Die markanten Westerwälder Fahrräder wurden am Montag, dem 6. Mai gemeinsam von den drei Landräten Dr. Peter Enders ...

"Netzwerk Tourismus" der Verbandsgemeinde Selters nimmt Fahrt auf

Selters. Alle Anwesenden, darunter Vertreter aus der Kommunalpolitik, der örtlichen Tourist-Information, des Westerwald-Vereins ...

Weitere Artikel


"Der Hochzeitskelch": Lesung mit Pfarrerin Susanna Kallenberg in Hachenburg

Hachenburg. Die Beerdigung von Oma Luise war gerade erst überstanden, als die Beckers aus Engelstal sich daran machten, das ...

Koblenz: Erste Deutsche Meisterschaft zeigt Köstlichkeiten aus Schokolade

Koblenz. "Bei unserem ‚Championnat du Chocolat‘ kommt die Crème de la Crème der Chocolatiers aus ganz Deutschland und über ...

Höhr-Grenzhausener Unternehmen spendet 15000 Euro an Thorben und Ben

Höhr-Grenzhausen. Zur symbolischen Scheckübergabe waren Thorben und Ben mit ihren Müttern zum Stammsitz der Steuler-Gruppe ...

Unbekannte brachen in Domizil vom Hüttenverein Stein-Neukirch ein

Stein-Neukirch. Unbekannte Täter beschädigten die Haupteingangstür und eine Fensterverkleidung aus Holz samt dem dahinterliegenden ...

Grüne im Westerwald beschließen Wahlprogramm und wählen Liste für die Kreistagswahl

Siershahn. Der Kreisverbandssprecher André Butscheike stellte zunächst das unter dem Leitmotiv "Westerwald gemeinsam gestalten" ...

Filmpraxis-Workshop: Mit "spots." dreht sich in Hachenburg alles um Vielfalt und Mitgestaltung



Hachenburg/Westerburg. Nach dem erfolgreichen Start im Vorjahr werden auch dieses Mal wieder Schüler der Berufsbildenden ...

Werbung