Buchtipp: "Shit" von Jörg Schmitt-Kilian
Von Helmi Tischler-Venter
Unser Autor Jörg Schmitt-Kilian hat seine Erfahrungen als ehemaliger Koblenzer Kriminalhauptkommissar, Drogenfahnder und Referent zur Drogenproblematik in einem spannenden Jugendroman verarbeitet. "Shit" ist die Geschichte einer falschen Freundschaft, nach wahren Begebenheiten und daher sehr authentisch.
Dierdorf/Roßdorf. Den Anfang nimmt die "Drogenkarriere" bei Melanies Party mit Freunden aus der 9a und dem viel bewunderten coolen "Indianer" Conny aus der Elf. Conny lässt einen Joint kreisen. Die Klassenkameraden wollen Spaß haben und neue Erfahrungen sammeln. Dem bereits volljährigen Dealer ist bewusst, dass jeglicher Besitz von illegalen Drogen verboten ist und strafrechtlich verfolgt wird. Er agiert beim Ein- und Verkaufen daher sehr vorsichtig, um nicht von der Polizei erwischt zu werden.
Die Eltern und Lehrer der Jugendlichen sind allesamt besorgt um ihre Kinder und ihren guten Ruf in der Stadt, aber blauäugig, wenn es um das Erkennen von Symptomen geht. Kriminalhauptkommissar Tom Schneider, einer der alten Hasen im Rauschgiftkommissariat, kennt die Drogenszene von zwei Seiten, denn seine Tochter Sabine ist spurlos abgetaucht und seine Ehe deshalb gescheitert. In ständiger Erinnerung an seine Tochter und wegen seines schlechten Gewissens engagiert er sich nun umso mehr im Dienst.
Bei einer Grillfete im Wald gibt Conny Anja eine "Problemlöser"-Pille, deren Wirkung noch unbekannt ist. Diese verursacht einen irren, lebensgefährlichen Trip, sodass Anja in einem Steinbruch abstürzt. Sie wird gerettet, aber die Pille ist der Einstieg in den totalen Drogen-Absturz mit Heroin, Obdachlosigkeit und Beschaffungskriminalität. "Wir alle haben geglaubt, dass wir es rechtzeitig merken, wenn es eng wird. Dass wir alles im Griff haben. Und jetzt hat die Droge uns im Griff", gesteht sie.
Conny geht es nur um Geldbeschaffung für sein Luxusleben, denn echte Freundschaften gibt es in der Drogenszene nicht. Nach intensiven Ermittlungen plant das Rauschgiftkommissariat einen sogenannten Rundumschlag, eine zeitgleiche Durchsuchung mehrerer Objekte inklusive eines Haftbefehls gegen Conny.
Zwingende Beweise bescheren dem Dealer eine Nacht in der Jugendvollzugsanstalt auf der Karthause, bevor er für längere Zeit in den Wittlicher Jugendknast einzieht. Conny versucht sich Vorteile zu verschaffen, indem er Marco denunziert. Den führen Horrortrips in den Tod.
Das informative Taschenbuch ist erschienen bei EDITION-TZ.de, ISBN 978-3-96031-030-3. htv
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