Pressemitteilung vom 20.11.2023
Braucht die VG Westerburg ein Senioren- und Jugendtaxi? SPD stößt erneut Debatte an
Anrufbus oder Seniorentaxi? Mit dem Konzept, wie es zurzeit in der Verbandsgemeinde Westerburg praktiziert wird, ist die SPD-Fraktion gar nicht zufrieden. Der Anrufbus war laut einer Pressemitteilung der Partei eingeführt worden, nachdem 2017 der Antrag auf die Einführung sogenannter Senioren- und Jugendtaxis abgelehnt worden war.
Westerburg. Den Antrag hatte die Fraktion eigenen Angaben zufolge gestellt, um "die flexible Mobilität innerhalb der Verbandsgemeinde bis ins hohe Alter zu gewährleisten". Leider sei der Antrag damals abgelehnt und eine Art "Anrufbus" eingeführt worden. Zufrieden mit dem Ergebnis sind die Genossen nicht: "Da dieses Konzept bis heute nicht vernünftig funktioniert, komplett unflexibel und dementsprechend trotz des hohen Bedarfs nicht genutzt wird, reicht die SPD-Fraktion erneut einen Antrag ein, Gelder für den Aufbau eines Senioren- und Jugendtaxis im kommenden Haushalt einzuplanen", so heißt es weiter in der Pressemitteilung. Gerade der unflexible und mit großen zeitlichen und räumlichen Lücken fungierende ÖPNV sowie das derzeitige Modell des Anrufbusses machen es nach Ansicht der SPD-Vertreter den Senioren nach wie vor schwer, unabhängig ein gesellschaftliches Leben aufrechtzuerhalten oder Termine eigenständig wahrnehmen zu können. Dadurch sei die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für viele nur mit organisatorischem oder finanziellem Aufwand möglich und Spontanität und Unternehmungsfreude blieben auf der Strecke.
Angebot für Senioren und Jugendliche sinnvoll?
"Ein Jugendtaxi könnte den entsprechenden Personenkreis zu Veranstaltungen und zurückbringen, ohne dass Eltern sich Gedanke machen müssen", regt die SPD-Fraktion an. Bereits andere Verbandsgemeinden wie beispielsweise Hachenburg hätten jahrelange Erfahrungen mit Seniorentaxis vorzuweisen. In den ersten eineinhalb Jahren nach Einführung wurden dort bereits knappe 1.500 Berechtigungsscheine ausgestellt. Diese werden benötigt, da die Nutzung des Angebots an bestimmte Rahmenbedingungen gebunden ist, wie es auch in Westerburg vorgesehen ist.
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Ein Seniorentaxi stellt nämlich keinen Freifahrtschein dar, sondern soll eine Unterstützung für die ältere Generation sein, die je nach Fahrtstrecke auch ihren Anteil an den Fahrtkosten leisten. Aber leisten ist dabei das richtige Stichwort, denn die Senioren müssen sich Mobilität auch leisten können - und dafür sollen die Seniorentaxis sorgen.
Wie genau die Rahmenbedingungen letztlich aussehen können, müsse gemeinsam im Verbandsgemeinderat entschieden werden. "Die SPD-Fraktion hat dazu verschiedene Vorschläge ausgearbeitet und geht kompromissbereit in die Verhandlungen," so heißt es in der Pressemitteilung abschließend, "denn das wichtigste Ziel am Ende ist doch die Mobilität der Senioren und ihre Teilhabemöglichkeit am öffentlichen Leben. Gleiches gilt für die Jugend." (PM)
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