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Nachricht vom 18.11.2023    

Erfolgreiche Aktion gegen den Klimawandel: Pflanztag im Pater-Richard-Henkes-Wald in Alpenrod

Von Elke Stockhausen

Ein kalter Samstag und das Ziel Baum Nr. 60.000 zu pflanzen, dafür traf man sich am 18. November in Alpenrod. Eine Aktion, ins Leben gerufen von Wäller Helfen e.V., die bereits zum dritten Mal stattfand und eine positive Aussicht auf die Wiederbelebung des Waldes im Westerwald bietet.

Gemeinsam Anpacken beim Wiederaufforsten. (Fotos: Elke Stockhausen)

Alpenrod. Der November ist im Westerwald angekommen und wer von weiter wegkam, dessen Weg führte durch Nebelbänke, die den Restbestand des Waldes teilweise idyllisch umspielte. Trotz der Kälte fanden sich Helfer ein. Kinder und Erwachsene hatten das eine Ziel: Den Westerwald wieder zu bewalden. Mit der tatkräftigen Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Alpenrod sollte das gelingen. Der sechste Pflanztag der diesjährigen Aktion, gestaltet von vielen Händen.

19 Schüler der Klasse 5b des Johannes-Gymnasiums in Lahnstein beteiligten sich an der Aktion. Ihre Klassenlehrerin Julia Ernst berichtete, dass auf Einladung des Bistums Limburg sich 20 ihrer 32 Schüler direkt für die Teilnahme meldeten. An-Nhi Nguyen, die bereits in der Grundschule an einem Baumpflanzprojekt teilgenommen hat, fand: "Das ist ein schönes Projekt." Milla Erz nutzte diesen Tag, "damit ich etwas Gutes tun kann."

"Tatkraft ist wichtig"
Das Bistum Limburg war nicht nur an der Namensgebung für das Waldstück maßgeblich beteiligt. Es spendete 10.000 Euro für die Aufforstung des Pater-Richard-Henkes-Waldes. Der Geistliche wurde 1920 in Ruppach geboren, ein Sohn des Westerwaldes. Andreas Thelen-Eiselen, Vertreter des Bistum Limburg, stellte eine Hands-on-Mentalität heraus. Tatkraft ist wichtig. So konnte die Hälfte der Spende durch einen Aufruf im "Eulen Fisch Magazin" generiert werden. 5.000 Euro wurden vom Bistum als Baumpatenschaften, ein ideelles Abschlussgeschenk für die Absolventen der katholischen Schulen beigesteuert.

Dies wird auch 2024 wieder erfolgen. Dr. Ralf Kölbach, Sprecher des Vorstandes der Westerwald Bank eG, überreichte einen Scheck in Höhe von 20.000 Euro. Vier Jahre lang war die Aufforstung der Schwerpunkt des Engagements der regionalen Bank, die eine finanzielle Unterstützung von 80.000 Euro brachte. Die Zusammenarbeit mit Wäller Helfen e.V. wird gehen, sei bereits in gedanklicher Vorbereitung, aber noch geheim, so Kölbach.



Fichtenwald existiert nicht mehr
Ortsbürgermeisterin Beate Salzer, deren Leitspruch "Gestalten statt Verwalten" ist, war natürlich auch vor Ort. Sie spürt, wie auch die Bürger der Region, dass der regionale Fichtenwald durch Klimawandel und den Borkenkäfer, nicht mehr existiert. Für die Gemeinde Alpenrod bedeutete diese Katastrophe ein finanzieller Schaden von sechs Millionen Euro.

Dass gerade hier aufgeforstet wird, ist so nicht nur für sie persönlich ein Lichtblick. Ihr Dank galt den Spender und dem Verein als Initiator. Marco Dörner, Beigeordneter der VG Hachenburg, erklärte, dass gerade dieser Standort maßgeblich für die Wasserversorgung der Verbandsgemeinde sei. "Bedauerlicherweise katastrophal, der Wald macht uns große Sorgen", so Dörner. Ohne den Höhenrücken, auf dem gepflanzt wurde, hätte Hachenburg kein Wasser.

Von kleiner Idee zu großem Projekt
Björn Flick, wie immer dabei, organisierte bereits im Vorfeld. Aus einer kleinen Idee, ein Hektar Wald mit 500 Bäumen zu beleben, ergab sich ein großes Projekt. Es war seine Frau die ihn darauf hinwies, dass es zehn Verbandsgemeinden im Westerwald gibt. Jede sollte einen, ihren Wald erhalten. Die benötigten 5.000 Bäume wurden bereits im ersten Jahr überboten: 25.000 Setzlingen motivierten und die Idee "100.000 Bäume für den Westerwald" wird bald in die Tat umgesetzt.

Martin Keßler, Revierleiter Alpenrod-Gehlert, stand auch in diesem Jahr mit seinem Wissen und seiner Tatkraft zur Seite, damit ein gesunder Mischwald entsteht, der auch dem Klimawandel trotzen kann, auch wenn das ein wenig "wie Lesen in der Glaskugel ist". Der Wald müsse resilienter gegenüber dem Klimawandel werden und auch mit Trockenperioden zurechtkommen. Grau und trist, wie dieser Novembertag vom Wetter eingefärbt wurde: Die Helfer strahlten und waren emsig beim Aufforsten. (Elke Stockhausen)



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