Buchtipp: "Der Weihnachtsmann-Killer" von Klaus-Peter Wolf
Von Helmi Tischler-Venter
Ob die Bescherung stattfinden kann, ist fraglich, denn in Ostfriesland treibt ein Weihnachtsmann-Killer sein Unwesen. In den letzten acht Jahren verstarben im Dezember zwölf Männer. Die Polizei hat keine Ahnung von der Identität des Mörders. Auf dem Titelbild des Buchs bietet sich der Autor als Weihnachtsmann-Köder an, im Kriminalroman sind es die Kommissare Weller und Rupert.
Dierdorf/Norden. "Andere bereiteten sich auf das Weihnachtsfest vor, indem sie Strohsterne bastelten oder Wunschlisten anlegten. Er schuf in seiner Tiefkühltruhe Platz für eine weitere Leiche. Er ertrug diese schreckliche Weihnachtsmusik nicht." Der genervte Killer hat sich einen Adventskalender gebastelt mit 24 Zielpersonen.
Im Kommissariat macht Renate Volks Druck auf die Ermittler, weil ihr Mann seit einem Jahr spurlos verschwunden ist. Im Gegensatz zu Rupert nimmt Klaasen die Frau ernst und will eine Sonderkommission gründen, doch ihre Chefin, Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz hält alles für Mummenschanz.
Trotzdem warnt Kriminalkommissarin Klaasen mithilfe der Presse die Bevölkerung. Damit tritt sie eine Flut von Vermisstenmeldungen und Anrufen los und - nach einem Erpresserbrief mit einem Ultimatum des Weihnachtsmann-Killers an die Zeitungsredaktionen - eine Video-Challenge im Internet: #Der Weihnachtsmann-Killer, bei der Männer ihre Weihnachtsmann-Kostüme verbrennen. Auch Rupert ist dabei voll in seinem Element, was der Killer registriert.
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Der Mörder ist bei der beliebten "Verknobelung" in Norden mittendrin. Auf seinem Weg zum nächsten Weihnachtsmann-Mord werden ein Nachbar, der beim heimlichen Verteilen von Geschenken an den Haustüren in flagrani erwischt wird und eine Frau zu Zufallsopfern.
Im Wettlauf mit der Polizei überlässt der Täter nichts dem Zufall. Sechzehn Kalendertürchen sind schon gefüllt. Der Killer hofft, noch in diesem Jahr einen neuen Kalender anfangen zu können. "Weihnachtsmänner waren Energieräuber. Erst wenn sie sich in seiner Gewalt befanden oder später dann, als Leichen, spendeten sie Kraft." Kraftlos bedauert er, als das Licht ausfällt: "Warum habe ich in der Schule das kleine Latinum gemacht, aber nicht gelernt, wie man eine defekte Steckdose repariert?"
Der sehr empfehlenswerte, zugleich spannende und lustige Winter-Krimi aus Ostfriesland ist eine Adventslektüre der besonderen Art, der erste Weihnachtskrimi des in der Region sehr beliebten Bestseller-Autors Klaus-Peter Wolf.
Das Buch ist erschienen bei Fischer, ISBN 978-3-596-70862-8. (htv)
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